Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Die Schulter ist eines der beweglichsten, aber auch anfälligsten Gelenke im menschlichen Körper. Eine Schulterinstabilität entsteht, wenn das Schultergelenk nicht mehr fest in seiner Gelenkpfanne sitzt und dadurch wiederholt verrutschen oder sogar auskugeln kann. Das kann durch akute Verletzungen oder langfristige Überbelastung passieren und betrifft vor allem Sportler, aber auch Menschen im Alltag. Hier werfen wir einen Blick auf die Ursachen und wie Physiotherapie helfen kann.

Ursachen der Schulterinstabilität

Die Hauptursachen für eine instabile Schulter sind:

  • Trauma oder Verletzung: Ein Sturz oder eine plötzliche Bewegung kann das Schultergelenk überdehnen, was zu Rissen in den stabilisierenden Bändern führt. Häufig kommt es dabei zu einer Schulterluxation (Ausrenkung des Schultergelenks).
  • Überbeanspruchung: Besonders bei wiederholten Überkopfbewegungen, wie beim Schwimmen oder Werfen, können die Bänder und Muskeln um das Schultergelenk geschwächt werden. Dies führt langfristig zu einer schleichenden Instabilität.
  • Angeborene Instabilität: Manche Menschen haben von Natur aus schwächere Bänder und eine erhöhte Gelenkbeweglichkeit, was das Risiko einer Schulterinstabilität erhöht.

Physiotherapeutische Behandlungsstrategien

Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung der Schulterinstabilität. Ziel ist es, die Muskeln um die Schulter zu stärken, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern und das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.

  1. Stärkung der Rotatorenmanschette

Die Rotatorenmanschette ist eine Gruppe von Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk stabilisieren. Durch gezielte Übungen wird die Kraft und Stabilität dieser Muskeln verbessert. Typische Übungen umfassen:

  • Außen- und Innenrotation mit elastischen Bändern
  • Seitheben mit leichten Gewichten
  • Stabilisationsübungen wie Planks oder Übungen auf instabilen Unterlagen
  1. Mobilisation und Beweglichkeitsübungen

Eine eingeschränkte Beweglichkeit kann die Instabilität verstärken. Physiotherapeuten setzen auf Dehnübungen und manuelle Therapie, um die Beweglichkeit des Schultergelenks zu verbessern. Dazu gehören:

  • Passive Mobilisation durch den Therapeuten
  • Aktive Dehnungen zur Verbesserung des Bewegungsumfangs
  • Übungen, die eine korrekte Schulterblattbewegung fördern
  1. Koordination und Propriozeption

Eine gestörte Propriozeption (Körperwahrnehmung) kann die Kontrolle über das Schultergelenk beeinträchtigen. Durch spezielle Übungen wird die Fähigkeit, das Gelenk in verschiedenen Positionen stabil zu halten, verbessert. Dazu gehören:

  • Balanceübungen auf wackeligen Unterlagen
  • Gezielte Stabilisationsübungen im Vierfüßlerstand oder in anderen instabilen Positionen
  1. Alltagsangepasste Übungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Physiotherapie bei Schulterinstabilität ist die Schulung von Bewegungen, die im Alltag auftreten. Patienten lernen, wie sie belastende Bewegungen vermeiden und ihre Schulter im Alltag besser schützen können. Dazu gehören Tipps für die richtige Körperhaltung, das Heben von Gegenständen und die richtige Armposition bei Überkopfarbeiten.

Prävention und langfristige Pflege

Neben der akuten Behandlung der Schulterinstabilität zielt die Physiotherapie darauf ab, erneute Verletzungen zu verhindern. Dies geschieht durch:

  • Regelmäßige Kräftigungsübungen auch nach der Therapie
  • Schulung von Körperbewusstsein und der richtigen Ausführung alltäglicher Bewegungen
  • Sportartspezifisches Training, um Bewegungen zu verbessern und Überlastungen zu vermeiden

Fazit

Schulterinstabilität kann durch Verletzungen oder Überbeanspruchung auftreten und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Physiotherapie bietet eine effektive Behandlung, um die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu fördern und das Risiko für erneute Instabilität zu reduzieren. Mit einem gezielten Therapieprogramm lässt sich die Schulter wieder stabilisieren und langfristig schützen.

 

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