Morbus Bechterew

 

Diagnose Morbus Bechterew

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist anders ausgedrückt eine Autoimmunerkrankung. Sie äußert sich in Form einer Arthritis, die vor allem die Wirbelsäule betrifft. Diese verursacht eine schwere Entzündung, die infolgedessen zu chronischen Schmerzen und schlussendlich zu starken Beeinträchtigungen führen kann. In fortgeschrittenen Fällen kann die Entzündung dazu führen, dass sich neue knöcherne Strukturen an der Wirbelsäule bilden. Folglich finden Verformungen in diesem Bereich statt und es kommt zur typischen Rundrückenverformung. Mithilfe von Medikamenten, Bewegung und Physiotherapie können die Symptome gelindert und währenddessen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.

Morbus Bechterew ist eine schwere Entzündung der Wirbelsäule, die zu chronischen Schmerzen und schlussendlich zu starken Beeinträchtigungen führen kann. Sie geht oftmals auch mit Schmerzen und Steifheit in anderen Teilen des Körpers einher. Vor allem andere große Gelenke wie die Schultern, Hüften und Knie sind häufig betroffen.

Physiotherapie, Bewegung und Medikamente können dabei helfen, Entzündungen und Schäden zu verhindern und zu verzögern. Auch wenn Morbus Bechterew behandelbar ist, können diese Vorgehensweisen Prozesse im Körper nicht ganz aufhalten.

 

Wie entsteht Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew liegt eine Störung des körpereigenen Abwehrsystems zugrunde und wird demnach zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Das Immunsystem bildet bei einer Störung folglich Antikörper gegen die eigenen Körperzellen. Diese immunologische Fehlsteuerung führt demnach zu Entzündungen. Warum genau es bei manchen Menschen zu dieser Fehlsteuerung kommt, ist bisher ungeklärt.

Die Erkrankung tritt allerdings häufig innerhalb von Familien auf, sodass die Genetik hierbei wahrscheinlich einen Faktor bildet. Wenn Eltern oder Geschwister an Morbus Bechterew erkrankt sind, hat ein Mensch ein 10- bis 20-fach höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, als jemand ohne familiäre Vorbelastung.

Diese 3 Faktoren spielen bei Morbus Bechterew eine Rolle:

    • Familienanamnese
      Eine familiäre Vorbelastung mit Morbus Bechterew ist ein Risikofaktor, ebenso wie das Vorhandensein des Proteins HLA-B27. Laut einer Studie aus dem Jahr 2002 haben mehr als 90 Prozent der Menschen, bei denen diese Erkrankung diagnostiziert wird, das Gen, das dieses Protein exprimiert.
    • Alter
      Im Gegensatz zu anderen arthritischen und rheumatischen Erkrankungen treten die ersten Symptome der Spondylitis ankylosans häufig bei jüngeren Erwachsenen auf. Die Symptome treten oft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.
    • Geschlecht
      Morbus Bechterew tritt etwa dreimal häufiger bei Männern als bei Frauen auf.

Welche Symptome gehen mit Morbus Bechterew einher?

Die Symptome der Spondylitis ankylosans variieren. Sie ist oft durch Entzündungsschübe gekennzeichnet, die sich mit Perioden fast ohne Symptome abwechseln.

Die häufigsten Symptome sind Rückenschmerzen am Morgen und in der Nacht. Durch die Verformung können Patienten ohne ein erhöhtes Kopfteil im Bett nicht liegen, da der Kopf keinen Kontakt zur Matratze hat. Patienten können allerdings auch Schmerzen in den großen Gelenken, wie zum Beispiel in der Hüfte und in der Schulter haben. Andere Symptome können sein:

 

    • morgendliche Steifheit
    • schlechte Körperhaltung oder gebeugte Schultern
    • Appetitlosigkeit
    • leichtes Fieber
    • Gewichtsverlust
    • Müdigkeit
    • Anämie oder Eisenmangel
    • verminderte Lungenfunktion

Aufgrund der einhergehenden Entzündung können sogar Organe und andere Körperbereiche betroffen sein. Bei Menschen mit Spondylitis ankylosans können demzufolge folgende Beschwerden auftreten:

 

    • Entzündungen des Darms
    • leichten Augenentzündungen
    • Herzklappenentzündungen
    • Lungenentzündung
    • Achillessehnenentzündungen
    • Atembeschwerden
    • Kompressionsfrakturen der Wirbelsäule
    • Wirbel können aufgrund der chronischen Entzündung miteinander verwachsen
    • die Entzündung kann sich auf Bänder und Sehnen ausbreiten, was die Beweglichkeit verschlechtern kann

 

Diagnosestellung

Zur Diagnose der Spondylitis ankylosans wird häufig ein Rheumatologe hinzugezogen. Dies ist ein Arzt, der sich auf Arthritis spezialisiert hat. Anfangs wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt. Der Arzt fragt dabei den Patienten nach Details über seine bestehenden Schmerzen und die Vorgeschichte der Symptome.

Anschließend wird der Arzt mithilfe einer Röntgenaufnahme nach Erosionen an der Wirbelsäule und an den schmerzhaften Gelenken des Patienten suchen. Erosionen können möglicherweise nicht erkannt werden, wenn sich die Krankheit in einem frühen Stadium befindet. Es kann auch eine MRT-Untersuchung unterstützend durchgeführt werden. Die MRT-Ergebnisse sind jedoch oft schwer zu interpretieren.

Um das Vorhandensein einer Entzündung zu beurteilen, kann sogar ein Bluttest, die sogenannte Erythrozytensedimentationsrate, durchgeführt werden. Ebenfalls kann ein Test auf das Protein HLA-B27 durchgeführt werden. Der HLA-B27-Test bedeutet jedoch nicht, dass der Patient Spondylitis ankylosans hat. Er besagt nur, dass er das Gen hat, welches dieses Protein produziert. In jedem Fall kann die Diagnose dieser Art von Arthritis einige Zeit in Anspruch nehmen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt derzeit keine Heilung für Morbus Bechterew, aber verschiedene Behandlungen können die Schmerzen lindern und sogar starke Beeinträchtigungen verhindern. Eine korrekte und rechtzeitige Behandlung kann helfen, die Symptome zu reduzieren. Sie kann auch mögliche Komplikationen, wie beispielsweise Knochenverformungen, verlangsamen oder sogar verhindern.

Mögliche Therapieansätze sind:

    • Medikamente

Nichtsteroidale Antirheumatika wie zum Beispiel Ibuprofen und Naproxen werden häufig zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Es handelt sich um lang wirkende Medikamente, die im Allgemeinen sicher sind und nur wenige Komplikationen verursachen.

Wenn diese Medikation keine ausreichende Linderung mehr bieten, kann der Arzt stattdessen stärkere Medikamente verschreiben. Kortikosteroide werden in der Regel kurzfristig verschrieben. Diese Medikamente wirken stark entzündungshemmend und können so die Symptome lindern und sogar die Schäden an und um die Wirbelsäule herum verlangsamen.

Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Inhibitoren sind Medikamente, die Entzündungsauslöser im Körper blockieren. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und können Gelenkschmerzen und Steifheit lindern. TNF-Hemmer werden typischerweise eingesetzt, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist und schwächere Medikamente nicht mehr wirksam sind. In schweren Fällen kann der Arzt sogar krankheitsmodifizierende Antirheumatika verschreiben. Diese Medikamente verlangsamen folglich den Krankheitsprozess im Körper, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.

    • Operation

Wenn die Knie- oder Hüftgelenke stark geschädigt oder deformiert sind, kann eine Gelenkersatzoperation notwendig sein. Ebenso kann bei Menschen mit Fehlhaltungen, die durch verknöchernde Knochen verursacht werden, eine Osteotomie durchgeführt werden. Bei diesem Eingriff teilt ein Chirurg die Knochen in der Wirbelsäule und richtet sie neu aus.

Zusätzlich zu den traditionellen medizinischen Behandlungen können einige natürliche Heilmittel helfen, die Symptome der Spondylitis ankylosans zu lindern. Diese Behandlungen können allein angewendet oder mit anderen Behandlungen kombiniert werden.

    • Gymnastik
      Bewegungs- sowie Kraftübungen können helfen, die Symptome der Spondylitis ankylosans zu lindern. Beide Arten von Übungen stärken die Gelenke und verhelfen ihnen zu mehr Beweglichkeit. Der Arzt überweist den Patienten in diesem Fall an einen Physiotherapeuten, damit er lernt, welche Übungen richtig sind und diese sicher durchgeführt werden können.
    • Haltungsschulung
      Steifheit in der Wirbelsäule kann Fehlhaltungen begünstigen. Mit der Zeit können die Knochen in der Wirbelsäule in einer hängenden oder zusammengesackten Position miteinander verschmelzen. Der Patient kann das Risiko dafür verringern, indem er eine gute Körperhaltung übt.
    • Wärme- und Kältetherapie
      Heizkissen oder eine warme Dusche können helfen, Schmerzen und Steifheit in der Wirbelsäule und anderen betroffenen Gelenken zu lindern. Eispackungen können die Entzündung in schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken reduzieren.
    • Akupunktur
      Diese alternative Behandlungsmethode kann Schmerzen und andere Symptome der Spondylitis ankylosans lindern. Dies geschieht durch die Aktivierung natürlicher schmerzlindernder Hormone.
    • Massagetherapie
      Massagen wirken nicht nur entspannend und belebend, sondern können auch helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und den Bewegungsumfang zu verbessern.

 

Wie kann die Physiotherapie bei Morbus Bechterew helfen?

Physiotherapie ist eines der wichtigsten Elemente in der Therapie von Patienten mit Morbus Bechterew, weshalb unsere Physiotherapeuten in einem ausführlichen Anamnesegespräch versuchen, so viel wie möglich über den Patienten, seine Beschwerden und mögliche Probleme in seinem Alltag zu erfahren. Folglich und auf Grundlage der Anamnese erstellen wir in unserer Praxen für Physiotherapie in Köln, Hürth & Königsdorf einen individuellen Therapieplan:

Folgende Ziele können angestrebt werden:

    • Schmerzreduktion
    • Beweglichkeit der Wirbelsäule und anderer großer Gelenke aufrechterhalten oder verbessern
    • Verbesserung der Haltung
    • Reduktion der morgendlichen Steifheit

Folgende Methoden können angewandt werden:

 

    • Manuelle Therapie
      Bewegungen, die Streckung und Rückbeugen der Wirbelsäule beinhalten, sind Hauptbestandteil der Therapie. Der Physiotherapeut zeigt dem Patienten, wie diese korrekt und sicher durchzuführen sind.
    • Klassische Massagetherapie
      Massagen lösen Verspannungen, aktivieren das Gewebe und regen den Kreislauf an.
    • Kältetherapie
    • Wärmetherapie
    • Atemtherapie
    • Haltungskorrektur

 

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Schleudertrauma

Diagnose Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma kann auftreten, wenn der Kopf durch einen plötzlichen und starken Ruck oder Stoß gewaltsam vom Körper wegbewegt wird. Dies geschieht meistens durch einen Autounfall oder einen Unfall beim Sport. Der Nacken bewegt sich über seinen normalen Bewegungsbereich hinaus, was zu überdehnten Bändern, Muskeln und Sehnen führt.

Die Schmerzen bei einem Schleudertrauma beginnen oft 6 bis 12 Stunden nach der Verletzung. Viele Menschen fühlen sich am Tag der Verletzung oder des Unfalls unwohl und stellen fest, dass Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse in den folgenden Tagen zunehmen. In der Regel sollten die Symptome mithilfe von Ruhe und Physiotherapie innerhalb weniger Wochen vollständig abklingen.

Ein Schleudertrauma fasst mehrere Symptome zusammen, die typischerweise durch die schnelle, starke Beugung mit anschließender starker Überstreckung des Kopfs und einer entsprechenden Zerrung des Halses entstehen. Wenn der Nacken über seinen üblichen Bewegungsbereich hinausbewegt wird, können die Muskeln, Sehnen und Bänder in diesem Bereich überdehnt oder verstaucht werden. Besonders Schmerzen beginnen bei einem Schleudertrauma oft 6 bis 12 Stunden nach der Verletzung bzw. dem Trauma. Viele Menschen fühlen sich am gleichen Tag unwohl und stellen fest, dass Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse in den folgenden Tagen zunehmen. In der Regel sollten die Symptome mithilfe von Ruhe, Medikation und Physiotherapie innerhalb weniger Wochen vollständig abklingen.

Man spricht hier auch von einem Beschleunigungstrauma, Akzeleration-Dezeleration-Mechanismus oder einer Halswirbelsäulen-Distorsion. Bei den Verletzungen handelt es sich meist um unkomplizierte Muskelzerrungen oder Bänderrisse im Bereich der Halswirbelsäule. Die Folgen sind Verspannungen, Schwindel, Beschwerden im Nacken, in den Schultern und teilweise auch im Rücken. Knochen- oder Nervenverletzungen treten bei einem Schleudertrauma nur selten auf.

Wie entsteht ein Schleudertrauma?

Die meisten Schleudertraumata entstehen durch Verkehrsunfälle, besonders im Auto. Häufig sind es Auffahrunfälle von hinten oder von der Seite. Aber auch Unfälle beim Fahrradfahren, Reiten, Tauchen und Kampfsportarten, die zu Schleudertraumata führen. Bei einem heftigen Aufprall oder Schlag wird der Körper der betroffenen Person augenblicklich heftig nach vorne geschoben, während der Kopf für einen Moment zurückbleibt. Dadurch wird der Kopf gezwungen, nach oben und hinten zu schaukeln, wodurch einige Muskeln, Sehnen und Bänder überdehnt werden und in schlimmen Fällen auch reißen können.

Anschließend ziehen sich die Muskeln automatisch zusammen und bringen den Kopf wieder in seine korrekte Position über dem Rumpf. Manchmal ist auch diese Bewegung zu heftig und der Kopf schießt zu weit nach vorne, wodurch Muskeln, Sehnen und Bänder noch weiter gedehnt werden.

Vereinfacht gesagt, werden bei einem Schleudertrauma die Bänder und Sehnen im Nacken verstaucht, weil sie überdehnt wurden. Auch wenn der Nacken nicht gebrochen ist, kann es manchmal mehrere Monate dauern, bis alles verheilt ist. Frauen sind anfälliger für ein Schleudertrauma als Männer. Experten vermuten, dass eine in der Regel schwächere Nackenmuskulatur der Frauen dafür verantwortlich ist.

Die Entstehung eines Schleudertraumas dauert in der Regel 12 bis 24 Stunden. Zum Zeitpunkt des Unfalls sind Schwellungen oder Prellungen der Nackenmuskulatur nicht sofort erkennbar. In den meisten Fällen sind die Beschwerden, Schmerzen und Steifheit am nächsten Tag schlimmer und können sich im Laufe des Tages weiter verschlechtern.

Entstehung eines Schleudertraumas

    • Meistens durch Autounfälle
    • Aber auch durch Unfälle beim Fahrradfahren, Reiten, Tauchen und Kampfsportarten sowie in Vergnügungsparks
    • Verursacht durch heftigen Aufprall oder Schlag
    • Bänder und Sehnen im Nacken werden überdehnt und verstaucht
    • Frauen häufiger betroffen als Männer
    • Entstehung dauert 12 bis 24 Stunden
    • Der 2. Tag ist in der Regel der schlimmste Tag

 

Welche Symptome gehen mit einem Schleudertrauma einher?

Ein Schleudertrauma kann mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen, die ihre volle Wirkung meistens erst 24 Stunden nach dem Unfall entfalten.

Zu den Symptomen gehören:

    • Schmerzen im oberen, mittleren oder unteren Rückenbereich
    • Schwindel
    • Schwäche
    • Blutergüsse
    • Muskelverspannungen und -krämpfe
    • Kopfschmerzen
    • Schwellungen im Nacken

    • Nackenschmerzen und Nackensteifheit
    • Schmerzen in den Schultern
    • Sehstörungen
    • Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Armen und Händen
    • Müdigkeit
    • Schwierigkeiten beim Schlucken
    • Klingeln in den Ohren (Tinnitus)
    • Schlafstörungen
    • Reizbarkeit
    • Gedächtnisverlust
    • Konzentrationsschwäche

Die genannten Symptome verbessern sich oft innerhalb weniger Tage bis Wochen. In seltenen Fällen dauert es länger, bis die Symptome vollständig verschwinden. Aber nur wenige Menschen haben noch monatelang Schmerzen und Nackensteifigkeit nach einem Schleudertrauma.

Diagnosestellung

Ein kompetenter Arzt wird den Patienten nach dem genauen Hergang des Unfalls oder Sturzes befragen und ihn anschließend untersuchen. Weiterhin können die folgenden bildgebenden Untersuchungen angeordnet werden, insbesondere wenn eine Wirbelsäulenverletzung vermutet wird:

  • Röntgen – Dies kann Knochenbrüche oder andere Erkrankungen ausschließen, wie beispielsweise eine Wirbelsäulenfraktur, Arthritis oder Verrenkungen.
  • CT (Computertomographie) – Es werden viele Röntgenbilder aus verschiedenen Winkeln aufgenommen, um ein detaillierteres Bild des Knochens oder der Weichteile zu erhalten.
  • MRT (Magnetresonanztomographie) – Radiowellen und ein starkes Magnetfeld erzeugen nach und nach ein detailliertes Bild des betroffenen Bereichs, so kann der Arzt auch Weichteilverletzungen hervorragend erkennen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung von Schmerzen und Steifheit im Nacken sowie die Heilung der Folgeschäden an Muskeln, Bändern und Sehnen.

Die meisten Patienten stellen schon nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung der Symptome fest. Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass in etwa 60 Prozent der Fälle die Symptome innerhalb von 1 bis 4 Wochen vollständig abklingen. In seltenen Fällen können die Probleme jedoch auch mehrere Monate anhalten.

Die folgenden Behandlungen können helfen, die Symptome eines Schleudertraumas zu lindern:

    • Eispackung – Das Auflegen eines Eisbeutels unmittelbar nach der Verletzung hilft, die Schwellung zu reduzieren. Wickele das Eis in ein Handtuch oder eine andere schützende Barriere ein – auf keinen Fall direkt auf die Haut legen! Eine Eispackung sollte mindestens 10 und nicht länger als 30 Minuten dauern.
    • Bewegung – Betroffene sollten versuchen, ihren Nacken normal zu bewegen. Es ist jedoch wichtig, dies unter Anleitung einer qualifizierten medizinischen Fachkraft, beispielsweise eines Physiotherapeuten, zu tun. In Fällen, in denen die Symptome stark ausgeprägt sind, muss der Betroffene den Nacken möglicherweise vollständig ruhen lassen, bis die Schmerzen eine Bewegung zulassen.
    • Medikamente gegen Schmerzen – Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können die Schmerzen bei einem Schleudertrauma reduzieren. Einige Ärzte raten, Schmerzmittel regelmäßig einzunehmen und nicht nur, wenn die Schmerzen stark sind, um keine ungesunden Schonhaltungen einzunehmen. Es ist in jedem Fall wichtig, die verordnete Dosis nicht zu überschreiten!
    • Körperhaltung – Ein Physiotherapeut kann dem Patienten beibringen, wie er eine aufrechte Haltung beibehält. Diese verhindert, dass Nackenschmerzen und Steifheit schlimmer werden.
    • Gesunder Schlaf – Ein festes Kissen hilft, eine gute Körperhaltung beim Schlafen beizubehalten.
    • Injektionen – Kortikosteroid- oder Lidocain-Injektionen können helfen, Muskelkrämpfe zu lindern.
    • Physiotherapie – Ein Physiotherapeut kann Massagen anwenden und Nacken- beziehungsweise Rückenübungen empfehlen. Der Physiotherapeut kann auch Kältebehandlungen, Wärme, elektrische Stimulation oder Ultraschall verwenden, um die Schmerzen zu reduzieren.
    • Osteopathie – Gerade in Westeuropa wird Osteopathie häufig zur Behandlung eines Schleudertraumas eingesetzt. Die Osteopathie nutzt manuelle Therapie zur Behandlung von Rücken- und Nackenverletzungen.

Wie kann die Physiotherapie bei einem Schleudertrauma helfen?

In den ersten 3 Tagen nach dem Schleudertrauma solltest Du Dich erstmal möglichst wenig anstrengen und dem Körper Zeit geben sich zu erholen. Ruhe ist dabei sehr wichtig. Das heißt nicht, dass Du nur im Bett oder auf der Couch liegen darfst, das wäre sogar eher kontraproduktiv, weil Nacken und Rücken noch mehr versteifen könnten!

Falls die Schmerzen sehr stark sind, kannst Du Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen, um zu verhindern, dass Du eine ungesunde Schonhaltung einnimmst, die Deinem Körper noch mehr schadet. Außerdem können in dieser Zeit Tapes, sanfte Massagen der verkrampften Muskulatur und leichte Dehnübungen helfen.

Ab dem 4. Tag kannst Du Deinen Körper wieder etwas mehr belasten. Physiotherapie kann Dir nun helfen, die Beschwerden noch weiter zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern, Bewegungsabläufe zu erleichtern und langsam zu einem normalen Alltag zurückzukehren. Unsere Physiotherapeuten in unseren Praxen in Köln, Hürth & Königsdorf können mithilfe von manuellen Handgriffen die Beweglichkeit Deines Nackens verbessern.

Außerdem geben wir Dir Übungen an die Hand, die gewisse Defizite innerhalb weniger Tage ausgleichen. In dieser Phase steht der Wiederaufbau beziehungsweise die Stärkung Deiner Nackenmuskulatur im Vordergrund. Nach ungefähr 3 Wochen solltest Du Dich in der Regel wieder normal bewegen können. Falls manche Bewegungen oder Positionen dann immer noch schmerzhaft sind, sprich dies gerne bei uns an!

Mögliche Elemente der Schleudertrauma-Therapie sind:

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Kalkschulter

 

Diagnose Kalkschulter

Du hast die Diagnose Kalkschulter erhalten und fragst Dich, was sich dahinter versteckt? Wir erklären Dir, was eine Kalkschulter ist und wie wir Dir in unseren Praxen für Physiotherapie in Köln und Hürth helfen können.

Die Kalkschulter ist eine entzündliche, verschleißbedingte Schädigung im Bereich des Schultergelenkes und geht mit Kalkablagerungen einher. Meist sind Patienten mittleren Alters zwischen 40-50 Jahren betroffen. Auftretende Symptome sind häufig patientenindividuell, sodass auch schmerzfreie Befunde bei auffälligen Röntgenbildern auftreten können. Als Ursache wird meist eine Durchblutungsstörung gesehen, die zu Unterversorgung und somit zu einem gestörten Stoffwechsel in anfälligen Strukturen (Sehnen der Rotatorenmanschette, vermehrt Sehne des M. Supraspinatus) im subacromialen Raum führt.

Anatomie der Schulter

Das Schultergelenk besteht funktionell aus fünf Teilgelenken, die gemeinsam das große Bewegungsausmaß des Armes ermöglichen. Zusammen bilden diese auch den Schultergürtel. Anatomisch wird das Schultergelenk aus dem Oberarmkopf und der Gelenkpfanne des Schulterblattes gebildet. Durch eine im Vergleich zum Kopf relativ kleine Gelenkfläche der Pfanne (Verhältnis 1:3) und eine schlaffe Kapsel entsteht eine geringe Stabilität im gesamten Gelenk. Eine zudem geringe Sicherung durch bandhafte Strukturen erfordert somit eine gute muskuläre Sicherung. Diese Aufgabe übernehmen im Schultergelenk hauptsächlich vier Muskeln:

Beschrieben als Gruppe der „Rotatorenmanschette“ übernehmen diese eine Zentrierung des Oberarmkopfes in der Pfanne und wirken ebenfalls bei arthrokinematischen Bewegungen mit. Selbstverständlich ist eine gut ausgebildete globale Schultermuskulatur (Brustmuskulatur/breiter Rückenmuskel) ebenso essentiell und von Bedeutung. Neben der Muskulatur und somit als weiterer stabilisierender Faktor, ist eine, die Gelenkfläche vergrößernde Knorpellippe, anat. Labrum Glenoidale, der Pfanne angehängt. Eine besondere Engstelle im Schultergelenk ist der subacromiale Raum. In diesem befinden sich mehrere Schleimbeutel, Sehnen von oben genannter Muskulatur, sowie Blutgefäße und Nerven.

Wie entsteht eine Kalkschulter?

Die genaue Ursache der Kalkschulter ist bis heute ungeklärt, jedoch weiß man, dass kein Zusammenhang zu bereits erlittenen Unfällen besteht. Eine Vermutung besteht darin, dass vor allem muskuläre Dysbalancen zu einer Veränderung der Biomechanik im Schultergelenk führen, wodurch wiederum der Druck auf das Sehnengewebe erhöht wird. Gesichert ist jedoch, dass es zu einer Minderdurchblutung und somit zu einem Umbau von Sehnengewebe zu Faserknorpel kommt. Dieser Vorgang wird auch als Kalzifizierung bezeichnet. Ebenso wie bei anderen Krankheitsbildern durchläuft auch die Kalkschulter mehrere Stadien, die mit einer Resorption des eingelagerten Gewebes enden können. Was bedeutet, dass vorher durch schädigende Prozesse gebildete Calciumhydroxypatit-Kristalle auch erneut abgebaut werden können. Problem: Erst die Abbauprozesse können durch Vergrößerung der Gewebestrukturen zu Schmerzen führen. Besonders ein Ausbruch des kalkhaltigen Gewebes in die darüber liegende Schleimbeutel verursacht bei Patienten größte Schmerzen.

Wie sehen die Symptome aus?

Besonders charakteristisch für die Kalkschulter ist ein schubweiser Verlauf. Jedoch lässt sich prinzipiell erwähnen, dass die Symptome abhängig von Größe und Stadium der Erkrankung sind. Wie bereits in der Entstehung beschrieben, treten vor allem bei der Resorption des Kalkes und bei einem Durchdringen der Schulterdachschleimbeutel akute Schmerzen auf. Patienten beschreiben die Qualität des Schmerzes meist als entzündlich, weshalb auch Beschwerden in Ruhe bestehen bleiben.

Weitere Symptome sind:

    • Schmerzen bei Bewegung: vor allem beim Anheben des Armes (Enge unter dem Schulterdach wird größer)
    • Schmerzen nachts oder beim Liegen auf der betroffenen Seite
    • Belastungsschmerz v.a. bei Überkopf-Tätigkeiten/Überkopf-Sportarten
    • In späteren Stadien auch Schmerzen ohne auslösende Komponente

Kalkschulter mit Physiotherapie behandeln

  • Krankengymnastik am Gerät
    • Vermeiden von Muskelatrophien (Muskelschwund)
    • ADL-Training (activity of daily living): biomechanisch günstiges Tragen, Greifen etc.
    • Erarbeitung eines persönlichen Bewegungsprogrammes für zuhause
    • Kräftigung der gelenkumgebenden Muskulatur, insbesondere der Rotatorenmanschette
    • Sensomotorisches Training
    • Ausgleich muskulärer Dysbalancen
    • Dehntechniken für tonusgesteigerte Muskeln
  • Radiale Stoßwellentherapie:
    • Lösen von hartnäckigen Verklebungen im lokalen Gewebe (zwischen Sehne und Gleitgewebe) und den Faszien
    • Lockern von kleineren Kalkherden
    • Schmerzlinderung
  • Manuelle Therapie
    • Korrektur von Gelenkfehlstellungen
    • Harmonisierung von Bewegungsabläufen im gesamten Schultergürtel
    • Segmentale Therapien
    • Mobilisation unter geringer Gelenkbelastung
    • Weitung der Schultergelenkskapsel
  • Krankengymnastik
    • Verbesserung der Knorpelernährung
    • Anleiten von Hilfsmitteln zur Entlastung im Alltag
    • Verbesserung des Bewegungsausmaßes
    • Kontrakturprophylaxe
    • Schmerzlinderung über neurorezeptive Techniken
  • Elektrotherapie
    • Durchblutungsverbesserung
    • Schmerzlinderung
    • Stoffwechselaktivierung

Übungen/Selbsthilfe

  • Entlastung der Schulter, um akute Entzündung nicht fortschreiten zu lassen
  • Nach Absprache mit dem Arzt: Analgetika/NSAR
  • Kühlen der Schulter: vor allem im entzündeten Zustand
  • Schonhaltung vermeiden
  • Arnika-Salbe

 

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Runners Knee

Diagnose Runners Knee

Du hast die Diagnose Runners Knee (Iliotibialband-Syndrom) erhalten? Wir erklären Dir, was das bedeutet und wie es zu behandeln ist.

Das Runners Knee ist im Volksmund besser bekannt als Läuferknie. In der Medizin wird es als Iliotibialband-Syndrom oder Tractussyndrom bekannt. Die Diagnose gehört zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks und tritt bevorzugt bei Läufern auf.

Die Symptome sind in der Regel starke, stechende Schmerzen an der Knieaußenseite, unter Umständen ist das Knie sogar geschwollen und gerötet und fühlt sich heiß an. Auf Knieschmerzen beim Laufen folgen Schmerzen bei Alltagsbelastungen wie Treppensteigen, und schlimmstenfalls tut jeder Schritt weh.

Besonders Anfänger, die gerade erst das Joggen für sich entdeckt haben, gehen oft zu enthusiastisch ans Laufen heran, steigern dann ihren Trainingsumfang zu schnell und regenerieren zu kurz. Aber auch erfahrene, ambitionierte Läufer vergessen manchmal, mit Blick auf die Bestzeit oder die kommende Marathonsaison, auf ihren Körper zu hören und schießen dann übers Ziel hinaus.

Wie entsteht ein Runners Knee?

Die Ursache für das Runners Knee ist meist eine Überbeanspruchung. Der stärkste Belastungspunkt beim Laufen liegt außen, oberhalb des Kniegelenks. Genauer an einer Vorwölbung des Oberschenkelknochens. Über diese Vorwölbung verläuft der Tractus Iliotibialis. Der Tractus iliotibialis ist ein Faserstrang der Oberschenkelfaszie. Er verläuft am Kniegelenk vorbei und endet am Schienbein.

Durch das ständige Beugen und Strecken des Kniegelenks besonders beim Laufen kommt es zu Druck und Reibung an dieser Vorwölbung. Wenn der Druck und die Reibung zu stark werden, führt dies zu Reizzuständen am Tractus Iliotibialis.

Das Runners Knee ist somit ein Zeichen von Überbelastung. Dabei hängt die Überbelastung von verschiedenen Faktoren ab.

Um der Ursache genauer auf den Grund zu gehen, solltest du bei deinem Training folgende Faktoren beachten

  • Trainingsintensität
  • Laufschuhe
  • Streckenbeschaffung
  • gegebene Anatomie
  • Trainingsvorbereitung und -nachbereitung 

Wie sehen die Symptome aus?

Die Beschwerden beginnen meist nach einigen gelaufenen Kilometern und werden mit jedem gelaufenen Schritt schlimmer.

In der Akutphase zwingen die Schmerzen zum Abbruch des Laufens und die Belastung zu beenden. Die Beschwerden können sogar in Ruhe bestehen bleiben oder beginnen.

Besonders schmerzhaft ist die Kniebeugung bei etwa 30-40°, provoziert durch dessen ständige Wiederholung etwa beim Laufen oder Radfahren.

  • Schmerzen diffus am äußeren Kniegelenk
  • Schmerzen sind steckend
  • Schmerzen typischerweise vor allem beim Laufen
  • Schmerzen ab bestimmter Belastungsdauer, vor allem bei zyklischen Sportarten wie Laufen
  • Schmerzen aber auch bei Feldsportarten mit zunehmender Belastungsdauer
  • Hauptschmerz bei ca. 30–40° Kniebeugung

Das Runners Knee kann in 4 Phasen eingeteilt werden:

1. Acute (Akutphase): 3 Tage bis 1 Woche

2. Subacute (Subakutphase): 3 Tage bis 2 Wochen

3. Recovery strength (Kraftzuwachs-Phase): 1–6 Wochen

4. Return to running (Rückkehr zum Laufen): ab der 6. Woche

Diese Phasen dienen vor allem einer sinnvollen Strukturierung der Therapie und sind weniger an den Symptomen oder dem Schweregrad der Erkrankung orientiert.

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Wie kann die Physiotherapie beim Runners Knee helfen?

    • Training der gesamten Rumpfmuskulatur
      • essentiell: Stabilisation des Hüftgelenks durch Kräftigung der umliegenden Muskeln
      • Aktivierung der Gesäßmuskulatur
      • Laufanalyse bezüglich eines Absinkens des Beckens in den Gangphasen
      • Dehnen der vorderen Oberschenkelmuskulatur und der am Tractus ansetzenden Muskulatur
      • Reaktive Stabilisation der Beinachse
    • Radiale Stoßwellentherapie
      • Stoffwechselaktivierung
      • Natürliche Heilungsprozesse und eine adäquate Entzündung werden gefördert
      • Lösen von hartnäckigen Verklemmungen im lokalen Gewebe (Sehnen-/Gleitgewebe) und den Faszien
    • Manuelle Therapie
      • Verbesserung der lokalen Stoffwechselsituation über eine segmentale Therapie an den Wirbelsäulensegmenten L2/3 und S1/2/3
      • Optimierung der Beckenbeweglichkeit
      • Verbesserung der Biomechanik im Hüftgelenk
    • Krankengymnastik
      • Erlernen korrekter Laufmuster/eines adäquaten Abrollverhaltens und guter Beckenstabilität
      • Verbesserung der Statik
      • Weichteiltechniken der Oberschenkelmuskulatur
    • Elektrotherapie
      • Stoffwechselaktivierung
      • Schmerzlinderung

Selbsthilfe

    • Laufbelastung nur so hoch wählen bis Erstsymptome auftreten, bei Schmerzbeginn direktes Abbrechen der Aktivität
    • Intensität durch Lauftempo/Laufdauer und Untergrund variieren
    • Anlegen eines Kinesio-Tapes zur kurzfristigen Entlastung (z.B. in Wettkampfsituationen)
    • Kühlen verlangsamt den Heilungsprozess und sorgt durch eine Engstellung der Blutgefäße zu einer verschlechterten Durchblutung
    • Faszientherapie über Faszienrolle an der gesamten Bein-/Beckenmuskulatur, Anwendung nur auf dem Muskelbauch und nicht auf der Sehnenplatte selbst
    • Krafttraining der unteren Extremität

 

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Haglund Exostose (Haglundferse)

 

Diagnose Haglund Exostose

Du hast eine geschwollene, gerötete oder schmerzende Ferse? Und kannst vielleicht sogar selber einen knöchernen Höcker ertasten? Dann leidest Du vermutlich an einer Haglund Exostose. Diese Erkrankung betrifft circa 10 Prozent der Bevölkerung, hauptsächlich im mittleren und höheren Alter. Allerdings können auch junge Sportler oft betroffen sein. Eine Haglund Exostose kann sehr schmerzhaft werden. Wenn sie allerdings in einem frühen Stadium erkannt und mit einer geeigneten Therapie begonnen wird, sind die Aussichten auf ein schmerzfreies Leben sehr gut.

 

Was ist eine Haglund Exostose?

Bei der Haglund Exostose, auch als Haglundferse bekannt, handelt es sich um eine Anomalie des Fersenbeins, bei der sich eine knöcherne Erweiterung am Ansatz der Achillessehne bildet. Die angrenzenden Weichteile können gereizt werden, wenn dieser knöcherne Klumpen am Schuhwerk reibt. Dies führt häufig zu einer Verdickung oder Entzündung der Fersensehne oder sogar zu einer Schleimbeutelentzündung.

 

Wie entsteht eine Haglund Exostose?

Die häufigste Ursache für die Entstehung einer Haglund Exostose ist der sogenannte Hohlfuß. Bei den Betroffenen ist das Fußlängsgewölbe zu stark gewölbt. Deswegen berühren nur der Vorfuß und die Ferse den Boden. Als Folge verändert sich die Stellung des Fersenbeines: Es tritt nach hinten hervor. Es gibt allerdings auch Menschen, die eine angeborene Vorwölbung des Fersenbeines haben. Auch Faktoren wie übermäßiges Training bei Läufern, enge oder schlechtsitzende Schuhe oder eine veränderte Biomechanik der Fußgelenke können eine Rolle spielen.

 

Welche Symptome gehen mit einer Haglund Exostose einher?

Die knöcherne Vorwölbung an der Ferse kannst Du in der Regel gut selbst erkennen und ertasten. Durch diese entstehen an der Ferse Schwellungen, Rötungen und Blasen. Die daraus entstehenden Schmerzen verschlimmern sich für gewöhnlich mit der Zeit. Auch innerlich hat der Fuß mit Entzündungen zu kämpfen, die durch den permanenten Druck auf den Schleimbeutel entstehen.

 Symptome auf einen Blick:

 

    • optisch sichtbares Überbein an der Ferse
    • Schmerzen im Fersenbereich
    • Blasen, Rötungen, Schwellungen an der Ferse
    • Schuhe passen immer schlechter
    • Schmerzen am Übergang zur Achillessehne und am Schleimbeutel
    • verspannte Wadenmuskulatur in Kombination

 

Diagnosestellung

Die Vorwölbung an der Ferse ist meist mit bloßem Auge sichtbar. Die Betroffenen berichten zudem oftmals von starken Schmerzen in der Ferse und Beschwerden beim Gehen. Diese Kombination aus diesen beiden Hinweisen ist schon ein recht deutliches Anzeichen für eine Haglund Exostose.

Zur Bestätigung der Diagnose wird ein Röntgenbild gemacht. Bestätigt sich die Diagnose Haglundferse, so ist auf der seitlichen Aufnahme ein deutlicher Knochenvorsprung im Bereich der Ferse zu sehen. Haben sich als Folge der Reizung Kalkablagerungen in der Achillessehne gebildet, sind diese ebenfalls auf dem Röntgenbild sichtbar. Um den Zustand der Sehne und des Schleimbeutels genauer einschätzen zu können, helfen Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT). Eine mögliche Schleimbeutelentzündung wird hier sofort sichtbar.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich danach, wie weit die Deformierung bereits vorangeschritten ist. Konservative Maßnahmen beginnen meist mit einer umfassenden Beratung zur Änderung des Schuhwerks. Im Fall von hochgewölbten Füßen können Fersenpolster oder Fersenlifte helfen. Auch in anderen Fällen sind orthopädische Einlagen sinnvoll, da sie die Umstellung des Fersenbeins bewirken können. Zudem entlasten Einlagen die an der Achillessehne ziehenden Muskeln. Eine weitere Maßnahme zur Entlastung der Ferse ist eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht.

Ein Gipsverband kann zur Schmerzreduktion und Eispackungen zur Behandlung der Schwellung notwendig sein. Entzündungshemmende Medikamente, Dehnungsübungen und Physiotherapie können die Spannung der Fersensehne lindern. In fortgeschrittenen Stadien werden lokale Steroidinjektionen verabreicht. Wenn die konservative Behandlung nicht wirksam ist, oder bereits eine nachgewiesene Schädigung der Achillessehne besteht, muss eine Operation in Betracht gezogen werden.

 

Wie kann die Physiotherapie bei einer Haglund Exostose helfen?

Ein kompetenter Physiotherapeut wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Dir führen und auf diese Weise herausfinden, welche Kriterien bei Dir vermutlich zu der Diagnose geführt haben.

Zu Beginn der Therapie ist das oberste Ziel, schnell schmerzfrei zu werden und die Entzündungen zu lindern. Deshalb wird anfangs vor allem die Achillessehnenentzündung und die Schleimbeutelentzündung behandelt. Hier hat sich die Stoßwellentherapie als sehr geeignet erwiesen. Bei der Stoßwellentherapie werden Schallwellen mit hoher Energie verwendet. Diese treffen das überschüssige Knochenmaterial. So wird der verknöcherte Sehnenansatz nach und nach verkleinert und irgendwann ganz abgebaut.

Weitere mögliche Elemente des Therapieplans sind:

 

 

Du hast weitere Fragen?

Gerne stehen wir dir für weitere Fragen zum Thema Haglund Exostose (Haglundferse) zur Verfügung.


Hexenschuss (Lumbago)

 

Diagnose Hexenschuss

Du hast plötzlich auftretende, starke Schmerzen im unteren Rücken? Dann könnte es sein, dass Du einen Hexenschuss erlitten hast. Hexenschuss, auch Lumbago genannt, ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im unteren Rückenbereich. Ein Zustand, den bis zu 80 % der Menschen in den westlichen Industrieländern irgendwann in ihrem Leben erfahren. Auch wenn ein Hexenschuss meistens nicht ernsthaft gefährlich ist, kann er sehr unangenehm sein und den Alltag des Patienten stark beeinträchtigen.

 

Wie entsteht ein Hexenschuss?

Der Begriff Lumbago leitet sich aus dem Lateinischen ab – wobei „lumbus“ Lende bedeutet. Daher bedeutet Lumbago “Schwäche in den Lenden” oder alternativ “Schwäche im unteren Rücken”.

Dennoch ist oftmals die Ursache eines Hexenschusses selbst nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen schwer zu bestimmen. Denn ein Hexenschuss kann durch mehrere Faktoren verursacht werden. Der Hauptgrund ist meistens die Überbelastung des unteren Rückens durch zum Beispiel übermäßiges oder ungewohntes Heben von schweren Lasten. 

Ein Hexenschuss kann aber auch die Folge von übermäßigem Biegen oder anderen sich wiederholenden Bewegungen im unteren Rückenbereich sein. In manchen Fällen ist er eine Folge der Abnutzung der Gelenke des unteren Rückens. Osteoarthritis und Wirbelsäulenarthritis können weitere Faktoren sein. Auch ein Bandscheibenvorfall, Osteoporose, Skoliose und Wirbelsäulentumore können mögliche Ursachen für Probleme im unteren Rücken sein.

Andere Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken sind weniger häufig. Dazu gehören rheumatoide Arthritis, Infektionen, verschiedene Knochenerkrankungen und Krebs.

Dies könne mögliche Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken sein:

 

    • Überbeanspruchung des unteren Rücken
    • Das Heben schwerer Lasten
    • Übermäßiges Biegen
    • stetig wiederholende Bewegungen
    • Abnutzung der Gelenke
    • Osteoarthritis
    • Wirbelsäulenarthritis
    • Bandscheibenvorfall
    • Osteoporose
    • Skoliose
    • Wirbelsäulentumore
    • Rheumatoide Arthritis
    • Infektionen
    • Verschiedene Knochenerkrankungen
    • Krebs

 

Verschiedene Arten des Hexenschusses

Je nachdem wie lange die Symptome andauern, kann ein Hexenschuss als akut oder chronisch eingestuft werden. Im Allgemeinen gilt Folgendes als Richtlinie:

 

    • Akuter Hexenschuss – hält weniger als 6 Wochen an
    • Subakuter Hexenschuss – dauert 6 Wochen bis 3 Monate
    • Chronischer Hexenschuss – länger als 3 Monate andauernd

 

Welche Symptome gehen mit einem Hexenschuss einher?

Das Hauptsymptom sind Schmerzen im Lendenbereich der Wirbelsäule. Typischerweise umfassen diese Schmerzen Steifheit im unteren Rückenbereich und Muskelverspannungen. Manchmal wird dieser Schmerz auch als Rückenverspannung beschrieben.

Der Schmerz ist meistens lokalisiert. Das heißt, er ist auf einen kleinen Bereich beschränkt. In den schlimmsten Fällen kann die Beweglichkeit trotzdem stark beeinträchtigt sein, sodass normale Alltagsaktivitäten nicht mehr möglich sind. So kann beispielsweise Bücken oder nach hinten lehnen schmerzhaft sein.

Andere Symptome eines Hexenschusses sind Schmerzen, die in ein oder beide Beine ausstrahlen. Wenn dies geschieht, deutet es darauf hin, dass ein Nerv im Rücken entweder gereizt oder eingeklemmt ist – ein Zustand, der als Ischias bekannt ist.

Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn Deine Rückenschmerzen von einem der folgenden Symptome begleitet werden:

 

    • Fieber
    • Entzündungen oder Schwellungen im Bein oder Rücken
    • Ein Gefühl der Niedergeschlagenheit
    • Inkontinenz der Blase oder des Darms
    • Blut im Urin

 

Diagnosestellung

Ein kompetenter Arzt kann einen Hexenschuss meist rasch anhand der geschilderten Beschwerden und der Krankengeschichte diagnostizieren. Eventuell wird er nach vorangegangen Erkrankungen des Rückens fragen. In einer Untersuchung prüft er die Reflexe und die Sensibilität der Lendenwirbelsäule und der Beine sowie die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Bei Unklarheit können gegebenenfalls noch weitere Untersuchungen, wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, CT oder MRT die Diagnose bestätigen.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung eines Hexenschusses beginnt in der Regel mit der Notwendigkeit einer Schmerzlinderung. Dies kann durch die Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen erreicht werden. Alternativ können auch pflanzliche schmerzlindernde Mittel wie beispielsweise Arnika-Gel eingesetzt werden.

Aus konventioneller Sicht werden Kreuzschmerzen mit Physiotherapie und Bewegung behandelt. Diejenigen, die komplementäre Therapien anwenden, werden Osteopathie, chiropraktische Behandlungen sowie Akupunktur bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates kennen.

Die Behandlung eines Hexenschusses hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten, Gewicht, Aktivitätsgrad u.v.m. Im Folgenden sind die Behandlungsmöglichkeiten aufgeführt:

 

    • Entzündungshemmende Mittel zur vorübergehenden Schmerzlinderung
    • Physiotherapie
    • Wärmetherapie
    • Kryotherapie
    • Warme oder kalte Kompressen
    • Bewegung und sanfte Dehnungen
    • Akupunktur
    • Reduktion von Übergewicht
    • Verbesserung der Haltung
    • Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung

 

Wie kann die Physiotherapie bei einem Hexenschuss helfen?

Bei einem Patienten mit Hexenschuss führen wir in unseren Praxen in Köln und Hürth  zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch. Auf Grundlage dieser Informationen erstellen wir gemeinsam mit dem Patienten einen Behandlungsplan. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die Ursache zu beheben und präventiv zu bearbeiten.

Folgende Maßnahmen können im Rahmen einer Hexenschuss Behandlung durchgeführt werden:

 

    • Krankengymnastik
    • Wärmebehandlung
    • Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur
    • Dehnung verspannter Muskeln
    • Verbesserung der Haltung
    • Erlernen rückenschonender Bewegungsabläufe für Beruf und Alltag

 

Du hast weitere Fragen?

Gerne stehen wir dir für weitere Fragen zum Thema Hexenschuss (Lumbago) zur Verfügung.


Lasertherapie

Schmerzlinderung

Was ist die Lasertherapie?

In unserer Physiotherapie Praxis in Köln nutzen wir die Lasertherapie für unterschiedliche therapeutische Zwecke. Die therapeutische Anwendung von Lasern beruht auf das Einbringen hoher Mengen energiereichem Licht in das Gewebe. Dadurch ausgelöste physiologische Prozesse regen nachhaltig die Wundheilung an und haben eine schmerzlindernde Wirkung.

Mittels der Lasertherapie behandeln wir bestimmte Körperareale mit gebündelten hochenergetischen Licht. Das Licht dringt je nach Wellenlänge tief in das Gewebe ein und fördert Zellwachstum und auch die Zellregeneration. Eher oberflächlich eindringende Strahlen wirken stark schmerzlindernd.

Zusätzlich wird der Stoffwechsel beschleunigt und die Immunabwehr gesteigert. Zudem wird durch die Wirkung des Lasers die verletzen Gewebe- und Muskelstrukturen der Heilungsprozess beschleunigt.

Die Lasertherapie kann ideal kombiniert werden mit der Sportphysiotherapie, klassischen Massage oder auch der Wärmetherapie oder Kryotherapie.


Wann wird die Lasertherapie eingesetzt?

Wir setzen bei den Beweglichmachern die Lasertherapie bei diversen Krankheitsbildern ein. Hierzu zählen beispielsweise Entzündungen, Arthrose oder auch Überlastungserscheinungen. Ziel der Lasertherapie ist eine deutliche Schmerzlinderung der betroffenen Bereiche.

In unsere Praxis verwenden wir Laser der Firma Zimmer. Diese können stufenlos von unseren geschulten Physiotherapeuten eingestellt werden, sodass wir je nach Körperpartie und Behandlungsform den gewünschten Effekt erzielen können.


Du hast weitere Fragen?

Du hast weitere Fragen rund um das Thema Laser und Lichtbehandlung? Schreibe uns gerne über unser Kontaktformular und vereinbare telefonisch einen Termin in unserer Physiotherapie Praxis in Köln.