Wie sinnvoll ist Dehnen?

Ob Dehnen sinnvoll ist oder nicht und vor allem, zu welchem Zeitpunkt, ist seit langer Zeit sehr umstritten.

Aber was genau soll dehnen bringen? Einfach nur etwas mehr Beweglichkeit? Falls du dich einfach mal so zwischendurch zuhause dehnst, und dich danach besser und wohler fühlst, ist da nichts verkehrtes dran. Aber das empfindet nicht jeder so. Viele sind der Meinung, es tut nur weh und bringe nichts.

Was passiert beim Dehnen im Muskel? Die Proteine, welche für eine Kontraktion des Muskels zuständig sind, werden dabei auseinandergezogen.

z.B. bei einem verspannten Nacken, steckt dahinter eine erhöhte Frequenz der elektrischen Impulse, welche für eine gewisse Grundspannung sorgen. Zieht man die Kontraktionsproteine nun auseinander, verringert sich diese Frequenz, der Muskel entspannt, und der Schmerz lindert sich.

Dehnen bedeutet also nicht nur, mehr Elastizität, sondern auch eine verringerte Spannung. Demzufolge wäre es kontraproduktiv, sich vor schnellkräftigen Sportarten wie Springen, Werfen oder Sprinten zu dehnen, da durch den verringerten Muskeltonus die Schnellkraft verringert wird. Auch nach bei einem starken Muskelkater oder während der Akutphase einer Verletzung wird vom Dehnen eher abgeraten, da dieser zusätzliche Reiz dem Körper nur die Regenerationszeit verlängert.

Möchtest du allerdings z. B. Joggen gehen, macht eine aktiv-dynamische Dehnung vorab Sinn. Du nutzt dabei deine eigene Muskelkraft, wie beim wippenden Ausfallschritt, um in die gewünschte Position zu kommen, während hier langes Halten weniger sinnvoll wäre.

Auch beim Kraftsport kann aktiv-dynamisches Dehnen vorab sinnvoll und schützend sein. Vor allem wenn man sonst den Tag über viel am Schreibtisch sitzt beispielsweise, macht es Sinn, dem Körper etwas Bewegung zu geben und sich zu dehnen.

Das passiv-statische Dehnen, wie beim Yoga, ist vor allem zum Erhalt der Beweglichkeit im Alter sehr wichtig. Da die Sehnen im Alter spröde und weniger elastisch werden, beeinflusst das auch die daran hängenden Muskeln. Dies sorgt für erhebliche Bewegungseinschränkungen. Um dagegen was zu tun, hilft schon das Dehnen der Hauptmuskelgruppen jeden zweiten Tag für 10-20 Minuten.

 

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