Lipödem verstehen und lindern – Wir sind für dich da!

Ein Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die vorwiegend das Unterhautgewebe der unteren Körperhälfte betrifft. Diese chronische Erkrankung, die schon seit Jahrhunderten bekannt ist, bleibt dennoch vielen Menschen unbekannt und tritt nahezu ausschließlich bei Frauen auf. Auch wenn die Erkrankung immer mehr Popularität gewinnt, werden betroffene aufgrund mangelnden Wissens stigmatisiert.
Auch wenn ein Lipödem nicht heilbar ist, lassen sich Symptome und Sekundärbeschwerden mithilfe unserer Physiotherapeuten in den Praxen in Köln (3x), Hürth und Frechen lindern.

Historisch belegt ist das Lipödem durch Darstellungen in alten ägyptischen Tempel, wie etwa das Bild der Königin von Punt im Hatschepsut-Tempel, das typische Fettablagerungen zeigt.
Typischer Weise zeigt sich ein Lipödem durch symmetrisch auftretende Fettansammlung an Gesäß, Hüfte sowie Ober- und Unterschenkel, seltener Arme, währen Hände, Füße und Rumpf normalerweise nicht betroffen sind.
Anfangs mag es als kosmetisches Problem erscheinen, doch kann es zu Schmerzen und weiteren gesundheitlichen Beschwerden führen. Insbesondere im frühen Stadium wird es häufig mit normaler Fettleibigkeit oder Lymphödemen verwechselt, was oft zu einer Stigmatisierung und psychischen Belastung der Betroffenen führt.

 


Ein Lipödem liegt laut Definition aber erst dann vor, wenn zusätzlich zur Fettgewebsvermehrung regelmäßig spürbare Beschwerden bestehen – wie ein unangenehmes Spannungs- oder Druckgefühl und eine verstärkte Berührungsempfindlichkeit der Haut.

„Lipödem – Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie DGPL – Venenheilkunde.”


 

Wie entsteht ein Lipödem?

Die genaue Ursache der Fettverteilungsstörung beim Lipödem ist noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass weibliche Hormone eine entscheidende Rolle spielen, da die Erkrankung nahezu ausschließlich Frauen betrifft und oft in der Pubertät, während der Schwangerschaft, nach gynäkologischen Eingriffen oder in den Wechseljahren beginnt oder sich verschlechtert. Dies deutet auf eine mögliche Verbindung zu Östrogen hin. Zudem wird vermutet, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, da viele betroffene Frauen Familienmitglieder mit derselben Erkrankung haben

Die Schmerzen beim Lipödem werden als mögliche Folge entzündlicher und hypoxischer Prozesse im Gewebe betrachtet, was jedoch noch weiterer Studien bedarf, um diese Hypothese zu untermauern.

In sehr seltenen Fällen tritt Lipödem als chronische Erkrankung auch bei Männern auf. Dies ist meist mit ausgeprägten hormonellen Störungen verbunden, wie sie beispielsweise bei Leberzirrhose oder Hormontherapien im Rahmen von Krebsbehandlungen auftreten können.

Wie genau Lipödeme entstehen, ist noch unklar. Die Wissenschaft geht davon aus, dass weibliche Hormone eine Rolle spielen.

Was sind die Symptome eines Lipödems?

Das Leitsymptom des Lipödems ist die spontane, aber symmetrische Volumenzunahme von krankhaftem Fettgewebe, meist nach hormonellen Veränderungen. Durch diese punktuelle Zunahme wirkt der Körper unproportional, da Rumpf, Füße und Hände nicht betroffen sind.
Diese ungleiche Körperbild, macht den Betroffenen oftmals schwer zu schaffen und erzeugt eine hohe psychische Belastung.

Weitere mögliche Symptome umfassen:

  • Schwellungen und Spannungsgefühl in Beinen/Armen: Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, besonders nach langen Sitzen oder Stehen, aber auch bestimmte Wetterbedingungen fördern diese Wassereinlagerungen, welche vor allem am Tagesende spürbar sind.
    Ein weiterer Grund stellt das alleinige Gewicht des krankhaften Fettgewebes dar, das als zusätzliche Last, schwere wahrgenommen wird.
  • Druckempfindlichkeit und Schmerzen
    Durch die Volumenzunahme und Wassereinlagerungen, reagieren betroffene Bereich besonders empfindlich auf Druck und leichte Berührungen werden als schmerzhaft oder unangenehm empfunden; auch Schmerzen ohne äußere Einwirkungen sind häufig.
  • Hämatom (Blaue Flecken)
    Verletzungen kleiner, fragiler Blutkapillaren im vermehrten Fettgewebe führen bei geringen Stößen oder Berührungen zu Blutergüssen.
  • Lymphödem
    Durch das vermehrte Gewebsvolumen ist der Druck auf das Lymphsystem zu hoch und Flüssigkeit kann nicht mehr richtig abfließen. Langanhaltende angestaute Flüssigkeit kann zu einem sekundären Lymphödem führen und wird als eine Mischform, Lipo-Lymph-Ödem bezeichnet. In diesem Fall sind auch Füße und Hände angeschwollen.

Zusätzliche Symptome:

  • Behinderung beim Gehen und Wundscheuern
  • Offene Stellen, verzögerte Wundheilung, Entzündungen/ Infektionen (begünstigt durch Lymphstau)
  • Verändertes Gangbild, Fehlstellung der Gelenke, vorzeitiger Gelenkverschleiß

Diagnosestellung

Die Diagnose des Lipödems erfolgt in der Regel klinisch durch Ausschluss anderer Diagnosen, vorzugsweise durch Phlebologen oder Lymphologen. Die Diagnose stützt sich auf Anamnese und körperliche Untersuchung, da keine Labor- oder bildgebenden Verfahren verfügbar sind. Wichtige klinische Kriterien sind:

  • bilaterale symmetrische Fettgewebshypertrophie der Extremitäten
  • dabei Aussparung der Hände, Füße, Kopf und Stamm
  • negatives Stemmer-Zeichen
  • Druck- und Berührungsschmerz
  • vermehrte Hämatomneigung
  • bei Gewichtsabnahme stabiler Extremitätenumfang
  • Hypothermie der Haut
  • Verstärkung der Symptome im Verlauf des Tages
  • orthostatische Ödemneigung
  • anamnestischer Beginn der Erkrankung in der Pubertät oder in einer Phase hormoneller Veränderungen

Das Lipödem wird meist durch hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft, Menopause) ausgelöst, was es von Adipositas unterscheidet. Die Abgrenzung ist jedoch oft schwierig, da beide häufig gemeinsam auftreten. Anders als Adipositas ist das Lipödem nicht auf eine ungünstige Lebensweise zurückzuführen. Bei Gewichtsreduktion verringern sich nur die nicht betroffenen Körperstellen.

Bei der Diagnosestellung wird die Progredienz der Erkrankung in Stadien und folgend in Typen unterteilt, um das Maß für die Schwere der Krankheit zu definieren. Stadien können fließend ineinander übergehen.

Wie können wir dir als Physiotherapie helfen?

Wer mit Lipödem diagnostiziert wurde, hat Anspruch auf eine Überweisung zur Physiotherapie. Wichtig ist, dass ein Lipödem nicht geheilt werden kann, daher konzentrieren wir uns während der Therapie, in unseren Praxisstandorten in Köln (3x), Hürth und Frechen auf folgende Ziele:

  1. Reduktion der Beschwerden und Symptome
  2. Komplikationen beim Fortschreiten der Krankheit verhindern
  3. Zunahme der Fetteinlagerung entgegenwirken
  4. Patientenedukation

Achtung!

Ernährung und Körpergewicht können die Erkrankung verschlimmern, auf deren Entstehung haben sie keinen größeren Einfluss!


Wichtige Therapieansätze umfassen die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), unteranderem bestehend aus manueller Lymphdrainage, Kompression und Bewegungstherapie. Diese können das Fortschreiten des Lipödems verlangsamen und Beschwerden lindern.
Sportarten wie Schwimmen, Aqua-Jogging, Walking, Radfahren und Krafttraining fördern den Lymphabfluss und stabilisieren das Körpergewicht, helfen das Gangbild zu verbessern und Sekundärschäden zu verhindern

Abschließend ist jedoch festzustellen das im fortgeschrittenen Stadium, eine Liposuktion (Fettabsaugung), die einzige Möglichkeit ist, das krankhaft vermehrte Unterhautfettgewebe mittels Endoskops zu verringern. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich eine Liposuktion positiv auf Mobilität, mögliche Komplikationen und die Lebensqualität auswirkt.

Du musst den Weg nicht allein gehen

Wir unterstützen dich dabei, die richtigen Maßnahmen für dich zu finden, um dein Leben mit Lipödem zu erleichtern.
Buche noch heute einen Termin und lass uns gemeinsam den ersten Schritt in Richtung mehr Beweglichkeit und Lebensqualität gehen.

Du hast weitere Fragen?

Gerne stehen wir dir für weitere Fragen zum Thema Lipödem zur Verfügung.