Anwendung und Wirkung
Taping ist eine beliebte Technik in der Physiotherapie, die sowohl präventiv als auch rehabilitativ eingesetzt wird. Dabei werden elastische oder starre Klebebänder auf die Haut aufgebracht, um die Heilung zu fördern, Schmerzen zu lindern und die Funktionalität von Gelenken und Muskeln zu verbessern. Die bekanntesten Arten sind Kinesio-Tapes und klassische (unelastische) Sporttapes.
Wann wird Taping angewendet?
Taping kommt in verschiedenen Situationen und bei unterschiedlichen Beschwerdebildern zum Einsatz. Hier einige typische Anwendungsgebiete:
- Verletzungen des Bewegungsapparates:
Bei Muskelfaserrissen, Verstauchungen, Bänderverletzungen oder Zerrungen wird Taping zur Stabilisierung und Entlastung der betroffenen Struktur angewendet. Es kann dabei helfen, Schmerzen zu reduzieren und die Heilungsphase zu beschleunigen. - Unterstützung der Gelenkfunktion:
Taping wird oft verwendet, um Gelenke, insbesondere Knie, Sprunggelenk oder Schulter, nach einer Verletzung zu stabilisieren. Die Tapes schränken ungewollte Bewegungen ein, ohne die Mobilität vollständig zu beeinträchtigen, und beugen so weiteren Verletzungen vor. - Schmerzlinderung:
Durch das Anheben der Hautschichten kann das Tape die Durchblutung und den Lymphfluss fördern. Dies reduziert Schwellungen und führt zu einer Linderung von Schmerzen, etwa bei Entzündungen oder muskulären Verspannungen. - Haltungsunterstützung und Prävention:
Bei chronischen Haltungsproblemen, wie z. B. einem Rundrücken, wird Taping eingesetzt, um den Körper sanft in eine korrekte Haltung zu lenken und Fehlbelastungen zu vermeiden. Auch präventiv bei Sportarten, die eine hohe Belastung auf Gelenke und Muskeln ausüben, kann Taping helfen, Verletzungen zu verhindern. - Narbenbehandlung:
Nach Operationen oder Verletzungen wird Taping zur Förderung der Narbenheilung genutzt. Das Tape stimuliert das Gewebe und kann Verklebungen oder Verhärtungen im Bereich der Narbe verhindern.
Wie wird Taping angewendet?
Der Erfolg des Tapings hängt stark von der richtigen Anlagetechnik und der Art des Tapes ab. Hier die grundlegenden Schritte und Prinzipien:
- Analyse und Befundung:
Vor der Anwendung muss der Physiotherapeut den genauen Verletzungs- oder Schmerzzustand analysieren. Die richtige Platzierung des Tapes hängt von der anatomischen Struktur ab, die behandelt werden soll. - Vorbereitung der Haut:
Die Haut sollte sauber und trocken sein, um die Haftung des Tapes zu gewährleisten. Bei starker Behaarung wird die betroffene Stelle oft rasiert, um Reizungen zu vermeiden. - Anlage des Tapes:
Je nach Ziel der Behandlung gibt es verschiedene Anlagetechniken:
- Kinesio-Tape: Elastisch, es wird oft mit minimalem Zug auf die Haut aufgebracht. Es hebt die oberste Hautschicht leicht an, wodurch die Durchblutung und der Lymphfluss verbessert werden. Kinesio-Tapes ermöglichen volle Bewegungsfreiheit und unterstützen den Heilungsprozess über die Mobilität.
- Starres Sporttape: Dies wird straff und stabilisierend aufgebracht, um vor allem bei akuten Verletzungen und Sportarten stabilisierend zu wirken. Es wird vor allem verwendet, wenn Gelenke oder Bänder stark beansprucht werden, z. B. beim Fußball oder Basketball
- Wirkungsweise:
Das Tape beeinflusst die Rezeptoren in der Haut und den tieferliegenden Strukturen. Bei Kinesio-Tapes führt der elastische Zug zur Stimulation der Mechanorezeptoren und unterstützt die neuromuskuläre Kontrolle. Starre Tapes wirken mechanisch und stabilisieren gezielt. - Tragedauer:
Ein Kinesio-Tape kann in der Regel mehrere Tage getragen werden und ist wasserfest, sodass Duschen möglich ist. Sporttapes werden meist kurzfristiger eingesetzt, etwa für den Zeitraum eines Wettkampfs oder Trainings.
Fazit
Taping ist in der Physiotherapie ein vielseitiges und effektives Werkzeug. Es wird nicht nur zur akuten Behandlung von Verletzungen eingesetzt, sondern auch präventiv, um Fehlhaltungen zu korrigieren oder Überlastungen vorzubeugen. Die Wahl des richtigen Tapes und die korrekte Technik sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
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