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Zusammenhang zwischen Kiefergelenksproblemen und Ohrgeräuschen

Ohrgeräusche, auch Tinnitus genannt, werden oft mit Hörstörungen, Stress oder Lärmbelastung in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch Probleme mit dem Kiefergelenk eine Rolle spielen können. Insbesondere bei der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) treten nicht selten Ohrsymptome auf, die für Betroffene sehr belastend sein können.

Was ist CMD?

Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet eine Funktionsstörung im Zusammenspiel von Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Zähnen. Hierbei kann es zu Fehlstellungen, Verspannungen oder Fehlbelastungen kommen, die weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Kopf-, Nacken- und Rückenbereich haben. Durch die enge anatomische und nervale Verbindung zwischen Kiefer und Ohr sind auch Ohrsymptome wie Tinnitus, Ohrenschmerzen oder Druckgefühle häufige Begleiterscheinungen. Für mehr Infos, geht es hier zu unserem Blogbeitrag CMD

Wie entsteht Tinnitus durch CMD?

Die Ursachen für Tinnitus im Zusammenhang mit CMD sind vielfältig:

  • Muskelverspannungen: Verspannungen der Kaumuskulatur (z.B. M. masseter, M. temporalis) können Druck auf umliegende Strukturen ausüben und so Ohrgeräusche auslösen.
  • Kiefergelenkfehlstellungen: Fehlstellungen führen zu einer veränderten Gelenkmechanik und können Druck auf den Ohrbereich ausüben.
  • Nervenbeteiligung: Der Trigeminusnerv (N. trigeminus) und der Gesichtsnerv (N. facialis), die das Kiefergelenk und Teile des Ohrs versorgen, können durch Fehlfunktionen irritiert werden.
  • Durchblutungsstörungen: Verspannte Muskulatur kann lokale Durchblutungsstörungen verursachen, die sich auch auf das Innenohr auswirken.
  • Stress und Bruxismus: Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) und stressbedingtes Pressen der Zähne können sowohl CMD als auch Tinnitus begünstigen.

Typische Symptome

Neben Tinnitus können bei CMD noch weitere Symptome auftreten:

  • Knacken oder Reiben im Kiefergelenk
  • Schmerzen beim Kauen oder Öffnen des Mundes
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Nacken- und Schulterschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Ohrendruck, Ohrenschmerzen, Hörstörungen

Diagnose: CMD als Ursache erkennen

Die Diagnose einer CMD-bedingten Tinnitus-Ursache erfolgt meist interdisziplinär. Wichtige Schritte sind:

  • Anamnese: Detaillierte Befragung zu Beschwerden, Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen.
  • Klinische Untersuchung: Prüfung der Kiefergelenkfunktion, Muskulatur und Bisslage.
  • Bildgebung: MRT, CT oder Ultraschall zur Darstellung der Kiefergelenkstrukturen.
  • Funktionsanalyse: Manuelle oder instrumentelle Diagnostik der Kieferbewegungen.
  • HNO-Untersuchung: Ausschluss primärer Erkrankungen des Innenohrs.

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung von CMD-bedingtem Tinnitus erfolgt individuell und multimodal:

  1. Zahnärztliche Therapie
  • Aufbissschienen (Knirscherschienen, CMD-Schienen) zur Entlastung des Kiefergelenks
  • Korrektur von Fehlstellungen der Zähne oder des Bisses
  1. Physiotherapie
  • Manuelle Therapie zur Lockerung der Kaumuskulatur
  • Übungen zur Kiefergelenkstabilisierung
  • Haltungsschulung
  1. Medikamentöse Therapie
  • Schmerzmittel, Muskelrelaxantien bei Bedarf
  1. Psychologische Begleitung
  • Stressmanagement, Entspannungsverfahren
  • Verhaltenstherapie bei Bruxismus
  1. Begleitende Maßnahmen
  • Akupunktur
  • Osteopathie
  • Biofeedback

Fazit

Tinnitus muss nicht immer direkt vom Ohr ausgehen. Bei CMD können Fehlfunktionen des Kiefergelenks über komplexe nervale und muskuläre Verbindungen zu Ohrgeräuschen führen. Eine gründliche Diagnostik ist entscheidend, um die richtige Ursache zu identifizieren. Durch eine individuell abgestimmte, interdisziplinäre Therapie lassen sich die Beschwerden oft deutlich lindern oder sogar ganz beseitigen.

 

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