Haglund Exostose (Haglundferse)

 

Diagnose Haglund Exostose

Du hast eine geschwollene, gerötete oder schmerzende Ferse? Und kannst vielleicht sogar selber einen knöchernen Höcker ertasten? Dann leidest Du vermutlich an einer Haglund Exostose. Diese Erkrankung betrifft circa 10 Prozent der Bevölkerung, hauptsächlich im mittleren und höheren Alter. Allerdings können auch junge Sportler oft betroffen sein. Eine Haglund Exostose kann sehr schmerzhaft werden. Wenn sie allerdings in einem frühen Stadium erkannt und mit einer geeigneten Therapie begonnen wird, sind die Aussichten auf ein schmerzfreies Leben sehr gut.

 

Was ist eine Haglund Exostose?

Bei der Haglund Exostose, auch als Haglundferse bekannt, handelt es sich um eine Anomalie des Fersenbeins, bei der sich eine knöcherne Erweiterung am Ansatz der Achillessehne bildet. Die angrenzenden Weichteile können gereizt werden, wenn dieser knöcherne Klumpen am Schuhwerk reibt. Dies führt häufig zu einer Verdickung oder Entzündung der Fersensehne oder sogar zu einer Schleimbeutelentzündung.

 

Wie entsteht eine Haglund Exostose?

Die häufigste Ursache für die Entstehung einer Haglund Exostose ist der sogenannte Hohlfuß. Bei den Betroffenen ist das Fußlängsgewölbe zu stark gewölbt. Deswegen berühren nur der Vorfuß und die Ferse den Boden. Als Folge verändert sich die Stellung des Fersenbeines: Es tritt nach hinten hervor. Es gibt allerdings auch Menschen, die eine angeborene Vorwölbung des Fersenbeines haben. Auch Faktoren wie übermäßiges Training bei Läufern, enge oder schlechtsitzende Schuhe oder eine veränderte Biomechanik der Fußgelenke können eine Rolle spielen.

 

Welche Symptome gehen mit einer Haglund Exostose einher?

Die knöcherne Vorwölbung an der Ferse kannst Du in der Regel gut selbst erkennen und ertasten. Durch diese entstehen an der Ferse Schwellungen, Rötungen und Blasen. Die daraus entstehenden Schmerzen verschlimmern sich für gewöhnlich mit der Zeit. Auch innerlich hat der Fuß mit Entzündungen zu kämpfen, die durch den permanenten Druck auf den Schleimbeutel entstehen.

 Symptome auf einen Blick:

 

    • optisch sichtbares Überbein an der Ferse
    • Schmerzen im Fersenbereich
    • Blasen, Rötungen, Schwellungen an der Ferse
    • Schuhe passen immer schlechter
    • Schmerzen am Übergang zur Achillessehne und am Schleimbeutel
    • verspannte Wadenmuskulatur in Kombination

 

Diagnosestellung

Die Vorwölbung an der Ferse ist meist mit bloßem Auge sichtbar. Die Betroffenen berichten zudem oftmals von starken Schmerzen in der Ferse und Beschwerden beim Gehen. Diese Kombination aus diesen beiden Hinweisen ist schon ein recht deutliches Anzeichen für eine Haglund Exostose.

Zur Bestätigung der Diagnose wird ein Röntgenbild gemacht. Bestätigt sich die Diagnose Haglundferse, so ist auf der seitlichen Aufnahme ein deutlicher Knochenvorsprung im Bereich der Ferse zu sehen. Haben sich als Folge der Reizung Kalkablagerungen in der Achillessehne gebildet, sind diese ebenfalls auf dem Röntgenbild sichtbar. Um den Zustand der Sehne und des Schleimbeutels genauer einschätzen zu können, helfen Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT). Eine mögliche Schleimbeutelentzündung wird hier sofort sichtbar.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich danach, wie weit die Deformierung bereits vorangeschritten ist. Konservative Maßnahmen beginnen meist mit einer umfassenden Beratung zur Änderung des Schuhwerks. Im Fall von hochgewölbten Füßen können Fersenpolster oder Fersenlifte helfen. Auch in anderen Fällen sind orthopädische Einlagen sinnvoll, da sie die Umstellung des Fersenbeins bewirken können. Zudem entlasten Einlagen die an der Achillessehne ziehenden Muskeln. Eine weitere Maßnahme zur Entlastung der Ferse ist eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht.

Ein Gipsverband kann zur Schmerzreduktion und Eispackungen zur Behandlung der Schwellung notwendig sein. Entzündungshemmende Medikamente, Dehnungsübungen und Physiotherapie können die Spannung der Fersensehne lindern. In fortgeschrittenen Stadien werden lokale Steroidinjektionen verabreicht. Wenn die konservative Behandlung nicht wirksam ist, oder bereits eine nachgewiesene Schädigung der Achillessehne besteht, muss eine Operation in Betracht gezogen werden.

 

Wie kann die Physiotherapie bei einer Haglund Exostose helfen?

Ein kompetenter Physiotherapeut wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Dir führen und auf diese Weise herausfinden, welche Kriterien bei Dir vermutlich zu der Diagnose geführt haben.

Zu Beginn der Therapie ist das oberste Ziel, schnell schmerzfrei zu werden und die Entzündungen zu lindern. Deshalb wird anfangs vor allem die Achillessehnenentzündung und die Schleimbeutelentzündung behandelt. Hier hat sich die Stoßwellentherapie als sehr geeignet erwiesen. Bei der Stoßwellentherapie werden Schallwellen mit hoher Energie verwendet. Diese treffen das überschüssige Knochenmaterial. So wird der verknöcherte Sehnenansatz nach und nach verkleinert und irgendwann ganz abgebaut.

Weitere mögliche Elemente des Therapieplans sind:

 

 

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Lasertherapie

Schmerzlinderung

Was ist die Lasertherapie?

In unserer Physiotherapie Praxis in Köln nutzen wir die Lasertherapie für unterschiedliche therapeutische Zwecke. Die therapeutische Anwendung von Lasern beruht auf das Einbringen hoher Mengen energiereichem Licht in das Gewebe. Dadurch ausgelöste physiologische Prozesse regen nachhaltig die Wundheilung an und haben eine schmerzlindernde Wirkung.

Mittels der Lasertherapie behandeln wir bestimmte Körperareale mit gebündelten hochenergetischen Licht. Das Licht dringt je nach Wellenlänge tief in das Gewebe ein und fördert Zellwachstum und auch die Zellregeneration. Eher oberflächlich eindringende Strahlen wirken stark schmerzlindernd.

Zusätzlich wird der Stoffwechsel beschleunigt und die Immunabwehr gesteigert. Zudem wird durch die Wirkung des Lasers die verletzen Gewebe- und Muskelstrukturen der Heilungsprozess beschleunigt.

Die Lasertherapie kann ideal kombiniert werden mit der Sportphysiotherapie, klassischen Massage oder auch der Wärmetherapie oder Kryotherapie.


Wann wird die Lasertherapie eingesetzt?

Wir setzen bei den Beweglichmachern die Lasertherapie bei diversen Krankheitsbildern ein. Hierzu zählen beispielsweise Entzündungen, Arthrose oder auch Überlastungserscheinungen. Ziel der Lasertherapie ist eine deutliche Schmerzlinderung der betroffenen Bereiche.

In unsere Praxis verwenden wir Laser der Firma Zimmer. Diese können stufenlos von unseren geschulten Physiotherapeuten eingestellt werden, sodass wir je nach Körperpartie und Behandlungsform den gewünschten Effekt erzielen können.


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Morbus Parkinson

Diagnose Morbus Parkinson

Morbus Parkinson ist eine Störung des Gehirns, die sich mit der Zeit verschlimmert. Zu den Symptomen gehören Zittern, Steifheit oder Rigidität und Langsamkeit der Bewegungen. Es gibt bislang noch keine Heilung für die Parkinson-Krankheit, daher konzentriert sich die Behandlung in der Regel auf die Kontrolle der Symptome, typischerweise mit Medikamenten, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Morbus Parkinson ist kurz gesagt, eine Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn nach und nach absterben. Diese sind für die Kontrolle und Koordination von Bewegungen verantwortlich. Morbus Parkinson ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems, dabei sind in Deutschland schätzungsweise 250.000 Menschen an Morbus Parkinson erkrankt. Die Wahrscheinlichkeit, das Parkinson-Syndrom zu entwickeln, wächst mit steigendem Lebensalter: während nur 1% der 60-Jährigen an Parkinson leiden, sind es 3% der 80-Jährigen.

Wie entsteht Morbus Parkinson?

Die Parkinson-Krankheit ist das Ergebnis des Verlusts von Nervenzellen in dem Teil des Gehirns, der für die Kontrolle und Koordination von Bewegungen verantwortlich ist. Die betroffenen Nervenzellen produzieren einen Neurotransmitter namens Dopamin. Dieser hilft den Nervenzellen bei der Kommunikation. Ein verminderter Dopaminspiegel bedeutet, dass der betroffene Teil des Gehirns nicht normal funktionieren kann, wodurch Bewegungen langsam und/oder unpräzise werden.

Es ist nicht bekannt, warum Dopamin produzierende Nervenzellen absterben, aber es wurden mehrere mögliche Ursachen untersucht:

    • Genetische Faktoren
      Die Forschung konnte bestimmte Genmutationen identifizieren, die Morbus Parkinson verursachen könnten. Diese sind aber sehr selten. Sie kommen nur dort gehäuft vor, wo viele Familienmitglieder von Parkinson betroffen sind.
    • Umweltgifte
      Obwohl es keine schlüssigen Beweise dafür gibt, dass dies eine Ursache ist, glauben einige Wissenschaftler, dass die Verbreitung von Pestiziden, Herbiziden und Insektiziden mit der Entwicklung der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht werden kann.
    • Beschleunigter Alterungsprozess
      Eine Theorie besagt, dass bei manchen Menschen aus einem unbekannten Grund der normale, altersbedingte Tod der Nervenzellen, die Dopamin produzieren, beschleunigt und so die Entwicklung der Parkinson Krankheit begünstigt wird.
    • Freie Radikale
      Einige Forscher glauben, dass die Nervenzellen, die Dopamin produzieren, aufgrund der Aktivität freier Radikale absterben. Freie Radikale sind potenziell schädliche Moleküle, die im Körper bei normalen chemischen Reaktionen entstehen.
    • Lewy-Körperchen
      In den Gehirnen von Menschen mit der Parkinson Krankheit treten viele Veränderungen auf. Eine dieser Veränderungen ist das Vorhandensein von Lewy-Körperchen. Das sind abnormale Klumpen von Proteinen innerhalb der Gehirnzellen. Es wird angenommen, dass Lewy-Körperchen einen wichtigen Hinweis auf die Ursache der Parkinson-Krankheit liefern.

Risikofaktoren

Zu den offensichtlichen Risikofaktoren für die Entwicklung der Parkinson Krankheit gehören:

    • Steigendes Alter
    • Familienanamnese von Parkinson
    • Extremer Stress
    • Kopftraumata
    • Kaukasische Abstammung
    • Herbizid-/Pestizid-Exposition
    • Erhöhte Aufnahme von Nahrungsfetten

Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem bei den folgenden Faktoren:

    • Rauchen
    • Erhöhter Koffeinkonsum
    • Frühzeitige Maserninfektion im Kindesalter

Welche Symptome gehen mit Morbus Parkinson einher?

Es gibt 4 Hauptsymptome, die mit Morbus Parkinson einhergehen. Diese sind:

    • Tremor
      Tritt insbesondere an Händen und spezifisch an den Fingern auf. Der Tremor ist am stärksten, wenn die Gliedmaßen entspannt sind und am schwächsten, wenn Aufgaben wie Trinken oder Essen ausgeführt werden.
    • Steifheit
      Steifheit oder Rigidität ist ein häufiges Frühsymptom der Parkinson-Krankheit und zeigt sich am deutlichsten in den großen Muskelgruppen. Die Betroffenen haben zum Beispiel Schwierigkeiten, von einem Stuhl aufzustehen, sich im Bett umzudrehen oder zu gehen. Feine Fingerbewegungen wie zum Beispiel das Schließen eines Knopfes oder das Binden eines Schnürsenkels können ebenfalls schwierig sein.
    • Langsame Bewegung (Bradykinesie)
      Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Bewegungen zu initiieren. Folglich sind die Bewegungen verlangsamt. Es kann ebenso ein Mangel an Koordination bei der Bewegung auftreten, sodass sich normale Aktivitäten als schwierig erweisen. Tätigkeiten, die früher schnell und bequem ausgeführt werden konnten, wie beispielsweise Waschen oder Anziehen, können nun in Folge der Erkrankung mehrere Stunden dauern. Durch die Langsamkeit der Bewegungen kann in manchen Situationen auch das Gesicht ausdruckslos erscheinen.
    • Verlust des Gleichgewichts
      Dies ist ein Symptom, das sich im Laufe der Zeit entwickelt. Aufgrund von Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen kann sich ein Parkinson Erkrankter nach vorne oder hinten lehnen. Als Folge werden die Schritte oftmals klein und schlurfend. Leider erhöht sich auch die Sturzgefahr.

Andere Symptome, die auftreten können, sind:

    • Hautempfindungen und Schmerzen
    • Verstopfung
    • Blasenprobleme
    • Sexuelle Dysfunktionen
    • Schlafprobleme
    • Müdigkeit
    • Depressionen
    • Veränderte Sprache (kann undeutlich und langsam sein)
    • Schwierigkeiten beim Schreiben
    • Taubheit
    • Demenz (beeinträchtigtes Gedächtnis und Konzentration)
    • Verringertes Blinzeln
    • Erhöhte Speichelproduktion
    • Emotionale Veränderungen

Diagnosestellung

Es gibt keine speziellen Tests, um Morbus Parkinson zu diagnostizieren. Im Frühstadium ist die Diagnose der Parkinson Krankheit selbst für einen erfahrenen Arzt schwierig. Zum Beispiel ähnelt der Tremor bei Morbus Parkinson oftmals dem einer weniger schweren Form der Bewegungsstörung, dem sogenannten essentiellen Tremor. Eine neurologische und körperliche Untersuchung, mithilfe bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT beinhaltet, kann dementsprechend mögliche Erkrankungen ausschließen.

Aber bei Verdacht auf Morbus Parkinson kann eine Überweisung an einen Neurologen hilfreich sein, um die Diagnose Morbus Parkinson zu bestätigen. Dieser verschreibt eine Probedosis von Carbidopa-Levodopa, einem Medikament gegen die Parkinson Krankheit. Sofern sich die Symptome mit diesem Medikament deutlich verbessern, kann die angenommene Diagnose bestätigt werden.

Die Diagnose basiert letztendlich auf:

    • der Krankengeschichte der Person
    • der Beobachtung der Symptome

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Morbus Parkinson kann bislang noch nicht geheilt werden und konzentriert sich daher auf die Behandlung der Symptome. Im Fokus stehen dabei die Linderung der Symptome. Bei der Behandlung der Parkinson Krankheit können folgende Therapien eingesetzt werden:

    • Medikamente
      Medikamente können ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die verschrieben werden können. Die beiden am häufigsten verwendeten Medikamente zur Kontrolle der Symptome sind:

    • Carbidopa-Levodopa:
      Levodopa hat sich für viele Menschen als wirksame Behandlung erwiesen, denn Levodopa wird im Gehirn in Dopamin umgewandelt. Mit der Zeit lässt die Wirkung von Levodopa nach, die anfänglich die Symptome reduzierten konnte. Abgesehen davon kann es ebenso zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit und unwillkürlichen Bewegungen kommen. Levodopa wird oft mit Carbidopa kombiniert, um eine vorzeitige Umwandlung des Levodopa in Dopamin außerhalb des Gehirns zu verhindern. Dadurch können Nebenwirkungen in vielen Fällen vermieden oder zumindest verringert werden. Zusätzlich können außerdem Catechol-O-Methyltransferase-Hemmer verschrieben werden. Zusammen mit Carbidopa-Levodopa verabreicht, verlängert diese Medikamentenklasse die Wirkung der Levodopa-Therapie leicht, indem sie ein Enzym blockiert, das Dopamin abbaut.

    • Dopamin-Agonisten:
      Während Levodopa das Dopamin im Gehirn künstlich ersetzt, ahmen Dopamin-Agonisten die Wirkung des verlorenen Dopamins nach. Sie können allein oder in Kombination mit Levodopa eingesetzt werden. Dopamin-Agonisten können über mehrere Jahre hinweg wirksam bleiben und vermeiden einige der unerwünschten Nebenwirkungen von Levodopa.

In einem frühen Stadium der Krankheit können außerdem folgende Medikamente gute Wirkungen erzielen:

    • Amantadin:
      Anfänglich im Frühstadium kann dieses Medikament verschrieben werden, um die Symptome der leichten Parkinson-Krankheit kurzfristig zu lindern. Es kann auch zusammen mit Carbidopa-Levodopa in den späteren Stadien der Parkinson-Krankheit verabreicht werden, um unwillkürliche Bewegungen zu kontrollieren, die Levodopa verursachen.

    • MAO-B-Hemmer:
      Auch diese Medikamentenklasse eignet sich, um die Symptome in den frühen Stadien der Parkinson-Krankheit zu lindern.

    • Physiotherapie
      In unserer Praxis für Physiotherapie in Köln behandeln wir Morbus Parkinson. Physiotherapie sollte ein wesentlicher Bestandteil der Therapie sein. Sie verbessert Mobilität, Koordination, Bewegungsumfang und Muskeltonus. Stürze können in Folge der Steigerung der Muskelkraft, der Verbesserung des Gangs und des Gleichgewichts verhindern und kontrolliert werden. Folglich fühlen sich Parkinson Erkrankte sicherer und leistungsfähiger im Alltag.

    • Ergotherapie
      Durch die Anpassung der Wohn- und Arbeitsumgebung und die Bereitstellung von Mobilitätshilfen kann ein Ergotherapeut Menschen mit Morbus Parkinson helfen, ihre Unabhängigkeit zu erhalten und den Alltag zu erleichtern.

    • Logopädische Therapie
      Manche Menschen mit Morbus Parkinson entwickeln eine undeutliche oder stotternde Sprache. Ein Logopäde kann ihnen helfen, ihre Kommunikation, insbesondere die Aussprache zu verbessern.

    • Gehirnchirurgie
      Ein chirurgischer Eingriff wird zwar nicht häufig durchgeführt, kann aber in Fällen von schwerem Tremor oder unwillkürlichen Bewegungen angebracht sein. Hirnchirurgie als Behandlung der Parkinson-Krankheit wird von einem spezialisierten Neurochirurgen durchgeführt.

In den letzten Jahren hat sich die tiefe Hirnstimulation (DBS) zur wichtigsten chirurgischen Option bei der Parkinson-Krankheit entwickelt. Dabei wird eine kleine Elektrode in das Gehirn implantiert, dort wo die Schädigung ist. Folglich werden die Signale elektrisch unterbrochen, die für das das Zittern verantwortlich sind. Die Operation ist kompliziert und umfangreich: Sie kann bis zu 8 Stunden dauern. Die Kriterien für die Auswahl von Patienten, die für die Operation geeignet sind, sind sehr streng. Demzufolge findet eine Operation nur dann statt, sofern der Patient die vorausgesetzten Kriterien erfüllt.

Wie kann die Physiotherapie bei Morbus Parkinson helfen?

Wie bereits oben erwähnt, ist Physiotherapie ein wesentlicher Bestandteil des Behandlungsplans bei Parkinson Patienten. Im Fokus liegt der Erhalt oder die Wiedererlangung motorischer Fähigkeiten und die Verbesserung der Selbstständigkeit im Alltag. Die Erfolgsaussichten sind umso besser, je früher der Patient die Physiotherapie beginnt. Folglich kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und die Einnahme von Medikamenten verringert werden. Mit einem entsprechenden Therapieplan kann ein Parkinson Patient seine Selbstständigkeit in großen Teilen lange aufrechterhalten.

Mögliche Elemente der Physiotherapie können sein:

    • Übungen zur Verbesserung der Koordination
    • Steigerung der Muskelkraft
    • Geh Übungen
    • Laufbandtraining
    • Rhythmische Bewegungsgymnastik
    • Analyse und Verbesserung der Haltung
    • Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts
    • Manuelle Therapie

Es gibt außerdem eine spezifische Bewegungstherapie (BIG) für Parkinson Erkrankte. Diese soll das Voranschreiten der Symptome, insbesondere die Verlangsamung der Beweglichkeit hinauszögern, in dem Bewegungsabläufe, die für den individuellen Alltag des Patienten besonders wichtig sind oder ihm besonders schwerfallen, in großem Umfang geübt werden. Diese Abläufe werden regelmäßig wiederholt und vom Therapeuten kontrolliert. Diese Routine führt dazu, dass es dem Patienten leichter fällt, die automatisierten Bewegungen in seinen Alltag zu integrieren. Auf diese Weise wird Sicherheit generiert und Selbstständigkeit erhalten.

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Schlaganfall (Apoplex)

Diagnose Apoplex

15 Millionen Menschen erleiden jährlich einen Schlaganfall. Du oder eine Person in Deinem Umfeld hat plötzlich Taubheitsgefühle in einer Seite des Körpers? Vielleicht ergänzt durch Sprachstörungen, Sehstörungen, Desorientierung und plötzlich auftretende Kopfschmerzen? Dann heißt es schnell reagieren, denn jede Minute zählt!

Was ist ein Schlaganfall?

Diese Diagnose kennt kein Alter, denn er tritt auch bei jungen Menschen auf und sollte altersunabhängig niemals unterschätzt werden. Bei einem Schlaganfall wird die Blutzufuhr zum Gehirn blockiert. Ursache kann ein Blutgerinnsel oder ein kaputtes bzw. rupturiertes Blutgefäß im Gehirn sein. Die Ruptur oder blockierte Zufuhr verhindert, dass das sauerstoffreiche Blut das Hirngewebe erreicht. Ohne Sauerstoff werden Gehirnzellen und -gewebe geschädigt und beginnen innerhalb weniger Minuten abzusterben.

Wie entsteht ein Schlaganfall?

Die Ursache der Diagnose hängt von der Art des Schlaganfalls ab. Die 3 Hauptarten des Schlaganfalls sind die transitorische ischämische Attacke (TIA), der ischämische Schlaganfall und der hämorrhagische Schlaganfall.

Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Ungefähr 80% der Schlaganfälle fallen in die ersten beiden Kategorien. Eine TIA wird durch eine vorübergehende Verstopfung in einer Arterie verursacht, die zum Gehirn führt. Die Blockade -typischerweise ein Blutgerinnsel- verhindert, dass Blut zu bestimmten Teilen des Gehirns fließt. Eine TIA dauert in der Regel ein paar Minuten bis hin zu ein paar Stunden. Anschließend löst sich die Blockade und der Blutfluss wird wiederhergestellt. Die TIA wird auch als Vorstufe eines Schlaganfalls bezeichnet. Je öfter eine TIA auftritt, desto wahrscheinlicher ist es im hohen Alter einen Schlaganfall zu erleiden.

Ischämischer Schlaganfall

Ein ischämischer Schlaganfall wird durch eine Blockade in einer Arterie verursacht, die zum Gehirn führt. Diese Blockade kann ein Blutgerinnsel sein oder durch Atherosklerose (krankhafte Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten) verursacht werden. Bei der Atherosklerose lagert sich Plaque (eine fetthaltige Substanz) an den Wänden eines Blutgefäßes ab. Ein Stück des Plaques kann abreißen und sich in einer Arterie festsetzen, wodurch der Blutfluss blockiert wird und ein ischämischer Schlaganfall entsteht. Bei einem Blutgerinnsel ist es ähnlich. Aufgrund von hohen Thrombosewerten oder einer Fehlfunktion der Blutgefäßklappen kann sich eine Thrombose (Blutgerinnsel) bilden. Dieses Blutgerinnsel kann sich im Laufe der Zeit lösen und wird dann als Thrombus bezeichnet. Der Thrombus kann bis ins Gehirn wandern und dort einen Schlaganfall verursachen.

Hämorrhagischer Schlaganfall

Ein hämorrhagischer Schlaganfall wird hingegen durch ein geplatztes oder undichtes Blutgefäß verursacht. Das Blut sickert in oder um das Hirngewebe, verursacht Druck und schädigt die Gehirnzellen. Es gibt zwei mögliche Ursachen für einen hämorrhagischen Schlaganfall. Ein Aneurysma (ein geschwächter, ausgebeulter Abschnitt eines Blutgefäßes) kann durch hohen Blutdruck verursacht werden und zu einem geplatzten Blutgefäß führen. Seltener kann eine sogenannte arteriovenöse Malformation, eine abnorme Verbindung zwischen Venen und Arterien, zu Blutungen im Gehirn führen.

 

Welche Symptome gehen mit einem Schlaganfall einher?

Der Verlust des Blutflusses zum Gehirn schädigt das Gewebe im Gehirn. Die Symptome zeigen sich in jenen Körperteilen, die von den geschädigten Bereichen des Gehirns kontrolliert werden.

Symptome können sein:

 

    • Lähmungen
    • Taubheit oder Schwäche in Arm, Gesicht und Bein, besonders auf einer Seite des Körpers
    • Hängen auf einer Seite des Gesichts oder ein ungleichmäßiges Lächeln
    • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache
    • Verwirrung, Desorientierung oder mangelnde Reaktionsfähigkeit
    • undeutliche Sprache
    • Sehprobleme
    • Schwierigkeiten beim Gehen
    • Verlust des Gleichgewichts oder der Koordination
    • Schwindel
    • starke, plötzliche Kopfschmerzen mit unbekannter Ursache

Frauen haben ein höheres Risiko als Männer an einem Schlaganfall zu sterben. Deshalb ist es wichtig, einen Schlaganfall so früh wie möglich zu erkennen. Außerdem können bei Frauen zusätzlich noch eine Reihe anderer Symptome auftreten, welche die Diagnosestellung erschweren.

Zu den Schlaganfall-Anzeichen, die bei Frauen auftreten, gehören:

 

    • Übelkeit oder Erbrechen
    • Halluzinationen
    • Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
    • Ohnmacht
    • Krampfanfälle
    • Plötzliche Verhaltensänderungen, insbesondere Unruhe

Je früher die Behandlung und Versorgung, desto besser sind die Aussichten zur vollständigen Genesung. Aus diesem Grund ist es hilfreich, die Anzeichen eines Schlaganfalls zu kennen, sodass man bei Verdacht schnell handeln kann. Im Falles eines Verdachts auf einen Schlaganfall daher sofort den Notarzt anrufen! Jede Minute zählt.

Diagnosestellung

Der behandelnde Arzt wird den Patienten oder ein Familienmitglied zu den aufgetretenen Symptomen befragen und was danach getan wurde. Er wird die Krankengeschichte des Patienten erheben, um Risikofaktoren für einen Schlaganfall herauszufinden. Auch regelmäßig eingenommene Medikamente können für die Diagnosestellung wichtig sein.

Darauf folgt eine körperliche Untersuchung, die folgendes beinhalten kann:

 

    • Blutdruck messen
    • Herz abhören
    • Gleichgewicht/Koordination testen
    • Taubheitsgefühl in Armen, Gesicht oder Beinen feststellen
    • Allgemeine Schwäche feststellen
    • Frage nach Anzeichen von Verwirrung
    • Frage nach Sehstörungen

Der Arzt wird daraufhin bestimmte Tests durchführen. Diese können dem Arzt helfen festzustellen:

    • ob der Patient einen Schlaganfall hatte
    • was ihn verursacht haben könnte
    • welcher Teil des Gehirns betroffen ist
    • ob eine Blutung im Gehirn vorliegt

Diese Tests können auch feststellen, ob die Symptome durch etwas anderes verursacht wurden.

Um festzustellen, ob der Patient einen Schlaganfall hatte und um eine andere Erkrankung auszuschließen, kann der behandelnde Arzt verschiedene, weiterführende Tests durchführen.

Diese Tests umfassen:

    • Blutuntersuchungen
    • MRT- und CT-Untersuchung
    • EKG
    • Zerebrales Angiogramm
    • Karotis-Ultraschall
    • Echokardiogramm
    • Liquorpunktion

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ein Schlaganfall erfordert sofortige ärztliche Hilfe. Wenn Du glaubst, dass Du oder eine andere Person einen Schlaganfall erleide(s)t, ruf umgehend den Notarzt. Eine sofortige Behandlung ist der Schlüssel zur Genesung.

Die Behandlung richtet sich nach der Art des Schlaganfalls und der individuellen Konstitution des Patienten und ebenso der Ursache. Im Folgenden werden die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt:

    • Gerinnsel-auflösende Medikamente (können Blutgerinnsel in den Arterien des Gehirns auflösen)
    • Mechanische Thrombektomie
    • Stents
    • Operation
    • Abklemmen (Blutung wird gestoppt)

Es ist wichtig, dass die Genesung und Rehabilitation so schnell wie möglich beginnt. Tatsächlich sollte die Genesung nach einem Schlaganfall bereits im Krankenhaus beginnen. Dort kann ein Behandlungsteam den Zustand des Patienten stabilisieren, die Auswirkungen des Schlaganfalls beurteilen und mit der Therapie beginnen, die die Physiotherapie, Logopädie und andere Maßnahmen beinhaltet.

Wie kann die Physiotherapie bei einem Schlaganfall helfen?

Physiotherapie sollte also schon im Krankenhaus ein wichtiger Bestandteil der Patientenversorgung sein. Studien zeigen, dass frühe Mobilisation in direktem Zusammenhang mit besserem Outcome, also besseren Ergebnissen im Krankheitsverlauf steht.

In der anschließenden Rehabilitation kann der Physiotherapeut beim Wiederherstellen der Körperfunktionen, dem Erlernen von Alltagsaktivitäten und somit bei der Wiedererlangung der Selbstständigkeit helfen. Die Therapie unterscheidet sich je nach gesundheitlichem Zustand sowie individuellen Bedürfnissen des Patienten stark.

Mögliche Elemente einer Therapie können die folgenden sein:

Darüber hinaus üben Physiotherapeuten eine beratende und aufklärende Funktion für Patienten und Angehörige aus.

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Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata)

Diagnose Multiple Sklerose

Multiple Sklerose ist eine chronische Entzündung des Nervensystems, die mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann. Sie verläuft in Schüben und ist bislang nicht heilbar. Obwohl die Multiple Sklerose nicht heilbar ist, kann sie dennoch symptomatisch behandelt werden. Dabei konzentriert sich die Behandlung stattdessen auf die Symptome und das Umfeld des Patienten. Mithilfe von Medikamenten, Physiotherapie und anderen Maßnahmen ist es aber heutzutage in vielen Fällen möglich, einen Großteil der Eigenständigkeit und Lebensqualität des Patienten zu bewahren.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Insbesondere das Gehirn, das Rückenmark und die Sehnerven. Infolgedessen kann ein breites Spektrum von Symptomen im gesamten Körper entstehen.

Es ist auch heutzutage noch nicht möglich, vorherzusagen, wie die Multiple Sklerose (MS) bei einer Person verlaufen wird. Manche Menschen haben nur leichte Symptome, wie verschwommenes Sehen, Taubheit und Kribbeln in den Gliedmaßen. In schweren Fällen hingegen kann es zu Lähmungen, Sehstörungen und Mobilitätsproblemen kommen. Ärzte und Wissenschaftler wissen nicht genau, was die Erkrankung verursacht. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, welche das zentrale Nervensystem betrifft. Wenn eine Person eine Autoimmunerkrankung hat, greift das Immunsystem gesundes Gewebe an.

Wie entsteht Multiple Sklerose?

Im Fall von MS greift das Immunsystem die Myelinscheide an, die die Nervenfasern umgibt und schützt und verursacht infolgedessen eine Entzündung. Myelin hilft den Nerven auch elektrische Signale schnell und effizient weiter zu leiten.

Wenn die Myelinscheide verschwindet oder an mehreren Stellen beschädigt wird, hinterlässt sie eine Narbe. Die sogenannte Sklerose. Mediziner nennen diese Bereiche auch Plaques oder Läsionen. Sie betreffen hauptsächlich:

    • den Hirnstamm
    • das Kleinhirn, das Bewegungen koordiniert und das Gleichgewicht kontrolliert
    • das Rückenmark
    • die Sehnerven
    • die weiße Substanz in einigen Regionen des Gehirns

Wenn sich weitere Läsionen entwickeln, können Nervenfasern brechen oder beschädigt werden. Infolgedessen fließen die elektrischen Impulse vom Gehirn nicht mehr reibungslos zum Zielnerv. Infolgedessen kann der Körper bestimmte Funktionen nicht ausführen.

Arten von Multipler Sklerose

Es gibt vier Arten von MS:

Klinisch isoliertes Syndrom (CIS)

Anfangs tritt nur ein einzelner Schub auf, bei dem die Symptome mindestens 24 Stunden andauern und danach verschwinden. Tritt zu einem späteren Zeitpunkt ein weiterer Schub auf, diagnostiziert der Arzt dann eine schubförmig-remittierende MS.

Schubförmig-remittierende MS (RRMS)

Dies ist die häufigste Form, von der etwa 85% der Menschen mit MS betroffen sind. Bei RRMS kommt es zu Episoden mit neuen oder zunehmenden Symptomen, gefolgt von Phasen der Remission, in denen die Symptome dann teilweise oder ganz verschwinden.

Primär progrediente MS (PPMS)

Die Symptome verschlechtern sich progressiv, ohne frühe Schübe oder Remissionen. Manche Menschen erleben Zeiten der Stabilität und Perioden, in denen sich die Symptome verschlimmern und dann wieder besser werden. Etwa 15% der Menschen mit MS haben PPMS.

Sekundär progrediente MS (SPMS)

Zu Beginn erleben die Betroffenen Episoden von Schüben und Remissionen. Nach gewisser Zeit beginnt die Krankheit stetig voranzuschreiten.

Was für Symptome gehen mit Multipler Sklerose einher?

Da MS das zentrale Nervensystem betrifft, das alle Aktionen im Körper steuert, können die Symptome jeden Teil des Körpers betreffen.

Die häufigsten Symptome von MS sind:


    • Muskelschwäche: Menschen können schwache Muskeln aufgrund von mangelndem Gebrauch oder Nervenschäden entwickeln.
    • Taubheit und Kribbeln: Ein kribbelndes Gefühl ist eines der frühesten Symptome von MS und kann z.B. das Gesicht, den Körper oder Arme und Beine betreffen.
    • Lhermitte-Zeichen: Eine Person kann ein Gefühl wie einen elektrischen Schlag verspüren, wenn sie ihren Hals bewegt. Auch bekannt als Lhermitte-Zeichen.
    • Blasenprobleme: Der Verlust der Blasenkontrolle ist ein frühes Anzeichen für MS. Besser gesagt, eine Person hat möglicherweise Schwierigkeiten ihre Blase zu entleeren oder muss häufig plötzlich urinieren (Dranginkontinenz).
    • Darmprobleme: Verstopfungen im Darm können zu Stuhlverstopfung führen. Infolgedessen kann eine Darminkontinenz resultieren.
    • Müdigkeit: Die Müdigkeit kann den Alltag der MS-Patienten einschränken. Infolgedessen können Aktivitäten bei der Arbeit oder zu Hause richtig funktionieren oder ausgeübt werden. Müdigkeit ist eines der häufigsten Symptome von MS.
    • Schwindel (Vertigo): Dies sind häufige Probleme, die mit Gleichgewichts- und Koordinationsproblemen einhergehen.
    • Sexuelle Dysfunktion: Sowohl Männer als auch Frauen können das Interesse am Sex verlieren und eine sexuelle Dysfunktion entwickeln.
    • Spastik und Muskelkrämpfe: Dies ist ein frühes Anzeichen für MS. Geschädigte Nervenfasern im Rückenmark und im Gehirn können schmerzhafte Muskelkrämpfe verursachen, besonders in den Beinen.
    • Zittern: Bei manchen Menschen mit MS können unwillkürliche, zitternde Bewegungen auftreten.
    • Sehprobleme: Bei manchen Menschen kann es zu Doppel- oder verschwommenem Sehen, einem teilweisen oder vollständigen Verlust der Sehkraft oder einer Rot-Grün-Farbverzerrung kommen. Dies betrifft in der Regel jeweils ein Auge. Eine Entzündung des Sehnervs kann zu Schmerzen führen, wenn sich das Auge bewegt. Sehprobleme sind ein frühes Anzeichen für MS.
    • Veränderungen des Gangs und der Mobilität: MS kann die Gangweise der Betroffenen verändern.
    • Emotionale Veränderungen und Depressionen: Demyelinisierung und Nervenfaserschäden im Gehirn können emotionale Veränderungen auslösen.
    • Lern- und Gedächtnisprobleme: Diese können es schwierig machen, sich zu konzentrieren, zu planen, zu lernen, Prioritäten zu setzen und Multitasking zu betreiben.
    • Schmerzen: Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei MS. Neuropathische Schmerzen sind direkt auf die MS zurückzuführen. Andere Arten von Schmerzen treten aufgrund von Schwäche oder Steifheit der Muskeln auf.

Häufige Symptome von Multipler Sklerose:

    • Muskelschwäche
    • Taubheit und Kribbeln
    • Lhermitte-Zeichen
    • Blasenprobleme
    • Darmprobleme
    • Müdigkeit
    • Schwindel
    • Sexuelle Dysfunktion
    • Spastiken
    • Muskelkrämpfe
    • Zittern
    • Sehprobleme
    • Veränderungen des Gangs und der Mobilität
    • Emotionale Veränderungen und Depressionen
    • Lern- und Gedächtnisprobleme
    • Schmerzen

Weniger häufige Symptome sind:

    • Kopfschmerzen
    • Hörverlust
    • Juckreiz
    • Atemwegs- oder Atemprobleme
    • Krampfanfälle
    • Sprachstörungen
    • Schluckbeschwerden

In den späteren Stadien kann es folglich zu Veränderungen der Wahrnehmung und des Denkens sowie zu einer Empfindlichkeit gegenüber Temperaturen kommen.

MS wirkt sich somit individuell unterschiedlich aus. Bei einigen beginnt es mit einer subtilen Empfindung und ihre Symptome schreiten über Monate oder Jahre nicht voran. Manchmal verschlimmern sich die Symptome rasant innerhalb von Wochen oder Monaten.

Demgegenüber stehen Patienten, bei denen nur leichte Symptome auftreten. Bei anderen hingegen kommt es zu erheblichen Veränderungen, die zu einer Behinderung führen. Die meisten Menschen erleben jedoch Zeiten, in denen sich die Symptome verschlimmern und dann wieder besser werden.

Diagnosestellung

Multiple Sklerose wird häufig nicht direkt erkannt, da die Störungen vom Körper kompensiert werden können. Andererseits unterschätzen Patienten ihre Symptome und bewerten diese als schwache und temporäre Symptome, die nicht relevant für einen Arztbesuch sind. Ebenso können die Symptome vom Arzt auch anders interpretiert werden und zu einer Fehldiagnose führen. Durchschnittlich vergehen in Deutschland vom Auftreten der ersten MS-Symptome bis zur Diagnose 3 Jahre.

Wenn der Verdacht auf MS besteht, wird sich ein kompetenter Arzt über die Beschwerden des Patienten und dessen Verlauf informieren und anschließend eine neurologische Untersuchung durchführen. Diese kann unter anderem eine Testung der Muskelfunktion, der Reflexe und des sensorischen Empfindens beinhalten. Infolgedessen wird eine Blut- und Nervenwasseruntersuchung oder ein MRT angeordnet. Letzteres kann die Zerstörung der Nervenzellen sichtbar machen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt keine Heilung für MS, aber es gibt Behandlungen, die:

    • das Fortschreiten verlangsamen und die Anzahl und Schwere der Schübe reduzieren
    • die Symptome lindern

Dies wird vor allem durch Medikamente erreicht, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Die aktuellen Behandlungsleitlinien empfehlen diese Medikamente bereits in den frühen Stadien einzusetzen, da eine gute Chance besteht, dass sie das Fortschreiten der MS verlangsamen können. Insbesondere dann, wenn die Person sie einnimmt, bevor die Symptome noch nicht schwerwiegend sind.

Ein Arzt sollte überwachen, wie gut ein Medikament wirkt, da es unerwünschte Nebenwirkungen geben kann und die gleichen Medikamente nicht für jeden Patienten geeignet sind. Neue Medikamente, die auf den Markt kommen, erweisen sich als sicherer und wirksamer als einige der bestehenden. Infolgedessen ist eine gute Medikamentenrücksprache und -kontrolle mit dem Arzt enorm wichtig.

Gegen das Zittern kann der Patient Hilfsmittel verwenden oder leichte Gewichtsmanschetten an den Gliedmaßen tragen. Weiterhin können spezielle Medikamente bei Tremor an den Händen und Armen helfen, den Alltag zu erleichtern. Auch gegen Blasen- und Darmprobleme gibt es einige Medikamente, die die Stuhlgangproblematiken erleichtern können. Außerdem kann auch eine Ernährungsumstellung helfen, diese in den Griff zu kriegen. Gegen Depressionen kann der Arzt einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschreiben, da diese weniger wahrscheinlich Müdigkeit verursachen als andere Antidepressiva.

Folgendes kann bei verschiedenen Aspekten der MS helfen:

Wie kann die Physiotherapie bei Multipler Sklerose helfen?

Bei Multipler Sklerose handelt es sich nach wie vor um eine unheilbare Krankheit. Dementsprechend konzentriert sich Physiotherapie auf die Symptombehandlung. Ein Physiotherapeut kann einige Beschwerden lindern und insbesondere die Selbstständigkeit und die Lebensqualität des Patienten bestmöglich erhalten.

Der Fokus der Physiotherapie sollte dementsprechend darauf liegen, motorischen Beeinträchtigungen aus dem Alltag entgegenzuwirken. Mögliche Elemente einer Therapie können sein:

    • Krankengymnastik
    • Passive Bewegungsübungen
    • Muskelaufbautraining
    • Gleichgewichtstraining
    • Wärmetherapie
    • Massagetherapie
    • Übungen zur Koordination
    • Konzentrationsübungen
    • das Üben oder Ändern von Alltags- und Berufsschwierigkeiten
    • Beckenbodentraining

Da Multiple Sklerose eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome hervorrufen kann, können ganz unterschiedliche Körperfunktionen beeinträchtigt sein. Dies macht jeden Krankheitsverlauf speziell. Somit muss auch die Behandlung auf den individuellen Patienten abgestimmt werden.

 

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Gerne stehen wir dir für weitere Fragen zum Thema Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata) zur Verfügung.


Morbus Scheuermann

Diagnose Morbus Scheuermann

Morbus Scheuermann, in Deutschland auch als Scheuermann-Krankheit bekannt, ist eine Wachstumsstörung der jugendlichen Wirbelsäule. In der Regel liegt ein verstärkter Rundrücken vor, der kompensatorisch zu einem Hohlkreuz führt. Die Probleme, die eine auf diese Art deformierte Wirbelsäule mit sich bringen, lassen sich mithilfe von Physiotherapie zwar nicht heilen, aber gut in den Griff bekommen. Wird die Therapie frühzeitig begonnen, können Patienten ein schmerzfreies und selbstständiges Leben führen.

Morbus Scheuermann ist eine bei Kindern und Jugendlichen relativ häufig auftretende, deformierende Rückenerkrankung. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung, die dazu führt, dass Teile der Wirbelsäule während des Wachstumsschubs eines Kindes unterschiedlich schnell wachsen. Dies führt zu einer krankhaften Krümmung der Wirbelsäule. Die Deformierung ist von Fall zu Fall unterschiedlich stark ausgeprägt, kann zu einem Buckel, Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit führen.

Wie entsteht Morbus Scheuermann?

Der dänische Radiologe und Orthopäde Holger Werfel Scheuermann beschrieb das Krankheitsbild vor rund 100 Jahren als erster und gab der Krankheit somit ihren Namen. Um zu verstehen, wie Morbus Scheuermann entsteht, ist ein Blick auf den Aufbau der Wirbelsäule notwendig.

Stark vereinfacht kann man sich die Wirbelsäule als übereinandergestapelte Würfel vorstellen, zwischen denen elastische Puffer liegen. Die Würfel stehen in diesem Bild für die Wirbelkörper und die Puffer für die Bandscheiben. Dieser Würfel-Stapel ist nicht gerade, sondern verläuft von der Seite betrachtet, in einer doppelten S-Form. Erkrankt ein Kind an der Scheuermann Krankheit, wachsen die Würfel ungleichmäßig. Die nach vorne gerichtete Seite der Würfel wächst langsamer als die nach hinten gerichtete Seite. Auf diese Weise wachsen die Wirbelkörper zu einer Keilform heran. Die Rede ist deshalb von Keilwirbeln.

Wenn mehrere solcher Keilwirbel übereinander liegen, krümmt sich die Wirbelsäule. Diese Krümmung tritt bei Morbus Scheuermann meistens im Brust- und selten im Lendenbereich auf. Eine leichte Krümmung der Brustwirbel ist normal. Sie wird medizinisch als Kyphose bezeichnet. Bei der Scheuermann Krankheit nimmt sie jedoch abnormale Ausmaße an. Man spricht dann von einer Hyperkyphose.

Warum bei manchen Kindern das Wachstum der Wirbelsäule gestört ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Scheuermann selbst ging davon aus, dass das Problem entsteht, weil Knorpel in der Wirbelsäule aufgrund mangelnder Blutversorgung absterben. Er mutmaßte, dass dadurch das Knochenwachstum während der Entwicklung unterbrochen wird, was zu einer Verkeilung der betroffenen Wirbel führt.

Heutzutage gehen manche Wissenschaftler davon aus, dass eine Art Defekt im Wachstumsbereich der Wirbel den Prozess in Gang setzt. Dieser Defekt kann durch eine Wirbelsäulenstörung während der schnellen Wachstumsschübe in der Pubertät verursacht werden. Andere Wirbelsäulenspezialisten glauben, dass ein Problem mit der Mechanik der Wirbelsäule (die Art und Weise, wie sie zusammengesetzt ist und funktioniert) eine Rolle bei Morbus Scheuermann spielt. Wieder andere vermuten, dass eine leichte Osteoporose zu der Deformation beitragen könnte. Muskelanomalien wurden ebenfalls als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Und es scheint eine hohe genetische Veranlagung für diese Krankheit zu geben – was bedeutet, dass sie in bestimmten Familien gehäuft auftritt.

 

Welche Symptome gehen mit Morbus Scheuermann einher?

Die Symptome der Scheuermann Krankheit entwickeln sich in den meisten Fällen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Den genauen Beginn der Krankheit auszumachen gestaltet sich meistens schwierig, da die Symptome am Anfang nur sehr leicht auftreten. Oft bemerken Eltern als erstes, dass ihr Kind eine schlechte Haltung hat, die vor allem im Sitzen auffällt. Das Kind kann zusätzlich über Schmerzen im mittleren Rückenbereich klagen. Die Schmerzen sind zu diesem Zeitpunkt jedoch selten behindernd oder schwerwiegend, sodass ein Arztbesuch nicht unbedingt notwendig erscheint.

Hinzu kommt, dass Morbus Scheuermann sich normalerweise sehr langsam entwickelt. Meistens wird erst dann ein Arzt hinzugezogen, wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass die Rundung im Rücken spürbar wird.

Die Schmerzen nehmen typischerweise mit der Zeit und dem Schweregrad der Deformation zu. Etwa ein Drittel der Menschen mit Morbus Scheuermann hat gleichzeitig auch eine Skoliose. Skoliose ist eine weitere Form der Wirbelsäulendeformation, die meist bei Jugendlichen auftritt. Wenn man ein Röntgenbild von vorne betrachtet, ist die Wirbelsäule bei Skoliose von einer Seite zur anderen gekrümmt.

Menschen mit Hyperkyphose haben in der Regel keine Nervenprobleme durch die Wirbelsäulendeformation. Eine stark gerundete Wirbelsäule kann jedoch die inneren Organe im Brustkorb und im Bauch zusammenpressen. Dies kann Brustschmerzen, Kurzatmigkeit und chronische Appetitlosigkeit verursachen.

 

Diagnosestellung

Ein kompetenter (Kinder-)Arzt wird Morbus Scheuermann mithilfe eines ausführlichen Anamnesegesprächs und einer anschließenden körperlichen Untersuchung diagnostizieren können. Seitliche Röntgenaufnahmen bestätigen die Diagnose.

Ein MRT ist normalerweise nicht notwendig, kann aber hilfreich sein, um weitere anatomische Veränderungen zu beurteilen. Auch bei der Planung einer Operation hilft ein MRT. Es gibt keine spezifischen Labortests oder histologischen Befunde, die für die Diagnose der Scheuermann Krankheit notwendig sind.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

In einem ersten Schritt kann der Arzt entzündungshemmende Medikamente gegen die Schmerzen verschreiben. Bei jüngeren Patienten werden diese Medikamente in der Regel kurzfristig und in Kombination mit anderen Behandlungen eingesetzt. Erwachsene, die anhaltende Schmerzen haben, benötigen manchmal eine langfristige Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten.

Vor allem bei jüngeren Patienten verspricht ein Korsett gute Aussichten. Dieses hält die Wirbelsäule so gut es geht gestreckt und arbeitet somit kontinuierlich gegen die Krümmung an. Der behandelnde Arzt passt das Korsett regelmäßig an, sobald sich die Krümmung verbessert hat. Zu Beginn der Therapie wird das Korsett normalerweise ständig getragen und nur zum Duschen ausgezogen. Wenn sich die Thoraxkrümmung ausreichend verbessert hat, wird das Korsett in Teilzeit getragen (8 bis 12 Stunden pro Tag), bis das Skelett vollständig ausgereift ist. Dies ist typischerweise im Alter von 14 oder 15 Jahren der Fall. Die Korsetttherapie hat aber auch Schwächen: So steigt mit zunehmender Tragedauer die Wahrscheinlichkeit, Kreuzschmerzen zu entwickeln.

Das wichtigste Element der in der Behandlung von Morbus Scheuermann ist die Physiotherapie. So maximieren spezielle Übungen die Wirkung des Korsetts, indem sie die Muskeln stärken, die zur Ausrichtung der Wirbelsäule beitragen. Auch ohne Korsett wird Physiotherapie empfohlen, um eventuell vorhandene Schmerzen zu lindern.

Nur in seltenen Fällen sind die Wirbelkörper so stark deformiert, dass eine Operation notwendig ist. Meist ist dies nur erforderlich, wenn der Krankheitsverlauf negativ ist. Das bedeutet, dass die Krümmung stetig mehr wird und keine der ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigt.

 

Wie kann die Physiotherapie bei Morbus Scheuermann helfen?

Wie bereits erwähnt, kann Physiotherapie bei Kindern, die an Morbus Scheuermann erkrankt sind, großartige Erfolge erziehen. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind die Chancen, eine Hyperkyphose zu verhindern. Morbus Scheuermann lässt sich grob in 4 Phasen einteilen. In jeder Phase stehen unterschiedliche Ziele im Vordergrund der Therapie.

Phase 1: Schmerzlinderung
Oftmals leiden die jungen Patienten bereits an Schmerzen, wenn sie das erste Mal zur Therapie kommen. Diese sind nicht eigentlich Teil der Erkrankung, sondern ein Folgesymptom, welches sich aufgrund der Deformation der Wirbelsäule und der daraus resultierenden ungesunden Haltung entwickelt.

Oberstes Ziel in dieser Phase ist Reduktion von Entzündungen und somit Schmerzen. Zusätzlich zu den vom Arzt verschrieben Medikamenten, kann ein Physiotherapeut die Entzündung mithilfe von Kälteanwendungen und Elektrotherapie bekämpfen. Außerdem kann er Übungen zur Entlastung der entzündeten Strukturen zeigen oder diese mithilfe von Kinesiotape entlasten.

Phase 2: Kraftaufbau und Beweglichkeit
Sobald die Schmerzen gelindert sind, steht die Verbesserung der Beweglichkeit im Fokus der Therapie. Die Wirbelsäule wird mithilfe bestimmter Übungen und Techniken immer mehr gestreckt und die stabilisierende Rückenmuskulatur aufgebaut. Auch die Bauch- und die Schultermuskulatur wird speziell trainiert.

Phase 3: Wiedereingliederung
Kinder und Jugendliche, die an Morbus Scheuermann leiden, können ab einem gewissen Punkt wieder komplett in den Alltag eingliedert werden und ein selbst bestimmtes Leben führen. Wichtig ist jedoch, dass sie weiterhin von einem kompetenten Physiotherapeuten betreut werden, der Hilfestellungen, Übungen und Tipps für den Alltag geben kann.

Phase 4: Funktionsstörungen vorbeugen
Um Beschwerden vorzubeugen, ist es wichtig, die Beweglichkeit und Kraft des Rückens aufrechtzuerhalten. Dafür reicht es nicht aus, die Muskeln nur in den Sitzungen mit dem Physiotherapeuten zu trainieren. Dieser kann jedoch einen individuell auf den Patienten angepassten Trainingsplan mit Übungen für zu Hause erstellen.

Mögliche Elemente der Physiotherapie können sein:

 

 

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Rhizarthrose

Diagnose Rhizarthrose

Du hast Schmerzen im Daumen, entweder bei bestimmten Bewegungen oder ständig? Dann leidest Du vielleicht an Rhizarthrose. So wird der Verschleiß des Daumensattelgelenks in der Medizin genannt. Rhizarthrose oder Sattelgelenksarthrose ist die am häufigsten vorkommende Verschleißerkrankung im Bereich der Hand. Sie kann unbehandelt zu fortschreitendem Knorpelverlust im Daumensattelgelenk führen.

Häufige Ursachen für Rhizarthrose sind Fehl- oder Überbelastungen. Die gute Nachricht ist, dass konservative Behandlungsformen, allen voran die Physiotherapie, bei Rhizarthrose sehr erfolgsversprechend sind und nur in den wenigsten Fällen ein operativer Eingriff erfolgen muss.

Als Rhizarthrose bezeichnet man den Verschleiß des Daumensattelgelenks. Das Gelenk an der Daumenwurzel, das wegen seiner Form Sattelgelenk genannt wird, ist eines der am häufigsten beanspruchten Gelenke im Körper. Es führt die wichtigsten Bewegungen des Daumens aus: Hier geschieht das Gegenüberstellen des Daumens gegen die Finger und das Abspreizen sowie das Berühren der Daumenkuppe mit den Fingerkuppen. Aufgrund der großen Bewegungsfreiheit dieses Gelenkes, im Zusammenspiel mit der hohen Belastung beim Greifen, entwickelt sich nicht selten eine Sattelgelenksarthrose. Eine Veranlagung zur Arthrose spielt dabei eine wichtige Rolle. Frauen leiden deutlich häufiger an Sattelgelenksarthrose als Männer. Auch das steigende Alter erhöht die Wahrscheinlichkeit zu erkranken.

 

Das Gelenk an der Daumenwurzel ist eines der am häufigsten beanspruchten Gelenke im gesamten Körper!

 

Wie entsteht Rhizarthrose?

Die genaue Ursache, warum manche Menschen an Sattelgelenksarthrose erkranken und andere, die dieselben Bewegungen ausführen nicht, ist noch unbekannt. Es liegt jedoch nahe, dass Faktoren wie die Genetik, frühere Verletzungen wie Brüche oder Verrenkungen und eine allgemeine Gelenklaxität die Entwicklung dieser Art von Arthrose begünstigen.

Rhizarthrose entsteht vor allem durch eine Über- oder Fehlbelastung des Daumensattelgelenks. Dabei handelt es sich um ein spezialisiertes, sattelförmiges Gelenk, das von einem kleinen Knochen des Handgelenks (Trapezium) und dem ersten Knochen des Daumens (Metakarpal) gebildet wird. In einem gesunden Gelenk bedeckt der Knorpel die Enden der Knochen und dient als Stoßdämpfer, um eine reibungslose, schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen. Wird ein Gelenk übermäßig viel oder falsch benutzt, nutzt sich die Knorpelschicht ab. Die Folge können starke Schmerzen sein.

 

Welche Symptome gehen mit Rhizarthrose einher?

Das häufigste Symptom sind Schmerzen an der Daumenwurzel. Diese Schmerzen können sich bei Tätigkeiten verstärken, bei Greifbewegungen mit Druck, wie beispielsweise dem Öffnen von Gläsern oder dem Drehen von Türknöpfen oder Schlüsseln.

In einem fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen auch im Ruhezustand und in der Nacht auftreten. In sehr schweren Fällen kann es zu einer fortschreitenden Zerstörung und Fehlstellung des Gelenks kommen. Manchmal kommt es zu einer Beule an der Daumenbasis. Diese entsteht, wenn sich der Mittelhandknochen aus dem Sattelgelenk herausbewegt. Diese Verschiebung des Gelenks kann zu einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit oder Schwäche führen.

Häufige Symptome von Sattelgelenksarthrose:

 

    • Schmerzen an der Daumenwurzel
    • Verstärken sich bei Tätigkeiten, die Greifen erfordern
    • Im fortgeschrittenen Stadium auch bei Ruhe oder in der Nacht
    • In schweren Fällen kann es zur Verschiebung des Gelenks kommen

 

Diagnosestellung

Ein kompetenter Hausarzt kann die Diagnose durch Anamnese und körperliche Beurteilung stellen. Er wird Druck auf das Gelenk ausüben und verschiedene Bewegungen ausführen und genau beobachten, welche zu Schmerzen im Gelenk führen. Zur Bestätigung der Diagnose können Röntgenaufnahmen verwendet werden.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine weniger schwere Rhizarthrose spricht in der Regel gut auf nicht-operative Behandlungsformen an. Arthritis-Medikamente, Ruhigstellen durch Schienung und begrenzte Kortisoninjektionen können helfen, die Schmerzen zu lindern. Ein Handtherapeut kann eine Reihe von starren und nicht starren Schienen zur Verfügung stellen, die im Schlaf oder bei Aktivitäten verwendet werden können.

Nur Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung können Kandidaten für eine chirurgische Rekonstruktion sein. Es stehen verschiedene chirurgische Techniken zur Verfügung, die Schmerzen erfolgreich reduzieren oder sogar ganz beseitigen können. Zu den chirurgischen Verfahren gehören die Entfernung des arthrotischen Knochens und die Rekonstruktion des Gelenks (Arthroplastik), die Gelenkversteifung, die Neuausrichtung des Knochens und in ausgewählten Fällen sogar die Arthroskopie.

Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es:

 

    • Arthritis-Medikamente
    • Ruhigstellen durch Schienen
    • Kortisoninjektionen
    • Physiotherapie
    • Chirurgische Rekonstruktion

 

Wie kann die Physiotherapie bei Rhizarthrose helfen?

Wie bereits oben erwähnt, ist die konservative Therapie zu Beginn der Erkrankung immer einer Operation vorzuziehen. Hier spielt die Physiotherapie eine wichtige Rolle. Falls es doch zu einer Operation kommt, ist Physiotherapie danach ebenfalls unbedingt anzuraten. Mit ihrer Hilfe kann der auftretende Beweglichkeits- und Kraftverlust deutlich verbessert werden.

Mögliche Elemente einer Physiotherapie können sein:

 

 

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