Vordere Kreuzbandruptur

Was ist eine Kreuzbandruptur?

Eine Kreuzbandruptur beschreibt den vollständigen und teilweisen Riss der Bandfasern. Rupturen des vorderen Kreuzbandes nehmen etwa ein Fünftel aller Knieverletzungen ein und betreffen hauptsächlich jüngere Patienten im Alter von zwanzig bis dreißig Jahren. Ein isolierter Riss des Kreuzbandes ist äußerst selten. Meist sind weitere Strukturen, wie z.B. die Menisken oder Außenbänder, mitbeteiligt.

Anatomie des Kniegelenkes

Das Kniegelenk wird aus 3 Knochen gebildet.

 

    • Femur (Oberschenkel)
    • Tibia (Schienbein)
    • Patella (Kniescheibe)

Sie sind an der Gelenkbildung beteiligt und teilen das Kniegelenk in 2 Untergelenke ein: das Art. femuropatellaris (zwischen Oberschenkel und Kniescheibe) und das Art. femurotibialis (zwischen Oberschenkel und Schienbein). Beide Gelenke sind von einer gemeinsamen Gelenkkapsel umgeben und haben eine gemeinsame Gelenkhöhle. Die Inkongruenz der Gelenkflächen zwischen Oberschenkel und Scheinbein wird durch 2 Menisken ausgeglichen.

Das vordere Kreuzband entspringt an der Innenseite des außenliegenden Gelenkfortsatzes am Oberschenkel und zieht zu einer vorliegenden Knochenfläche am Schienbein. Das Band limitiert die Innenrotation des Unterschenkels, da es sich bei der Bewegung um das hintere Kreuzband „wickelt“

Wie entsteht eine Kreuzbandruptur?


Ein typischer Verletzungsgrund für eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist ein akutes Trauma. Dabei ist der Unfallmechanismus meist sehr ähnlich. Das Knie ist leicht gebeugt, in der Innenrotation und X-Bein-Stellung eingestellt, der Fuß ist fixiert und das gesamte Bein wird mit maximalem Gewicht belastet. Dieses Trauma tritt besonders häufig bei Kontaktsportarten mit Sprungbelastung und häufigen Richtungswechseln auf (Fußball, Volleyball, Skifahren etc.). Präventiv sollte somit eine gute Beinachse und Rumpfmuskulatur unter hoher Belastung trainiert werden, um in ungewollten Situationen das Kniegelenk optimal stabilisieren zu können.

Eine weitere Ursache ist der Riss eines im Kniegelenk eingelagerten Meniskus oder der Außenbänder, bei dem eine Kreuzbandruptur als Begleitverletzung auftreten kann. Diese Kombinationen werden als „Unhappy Triad“ beschrieben. In seltenen Fällen kann auch eine Überlastung des Kniegelenkes durch z.B. ein zu hohes Gewicht zu einem Riss führen.

 

Wie sehen die Symptome aus?

Dadurch, dass die Kreuzbandruptur meist durch ein akutes Trauma ausgelöst wird, entstehen die Symptome unmittelbar nach dem Trauma. Auch ein Reißen kann in dem Moment der Verletzung hörbar und spürbar sein. Durch den Riss des Kreuzbandes innerhalb des Kniegelenkes kommt es zu einem Gelenkerguss mit Flüssigkeitsansammlungen im Kniegelenksspalt.

Weitere Symptome sind:

 

    • Giving-Way-Phänomen: Instabilitätsgefühl bei geringer Belastung
    • Verschiebegefühl zwischen Oberschenkel und Schienbein

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

 

    • Radiale Stoßwellentherapie
      • Stoffwechselaktivierung
      • Lösen von hartnäckigen Verklebungen im lokalen Gewebe und gesamten Faszienstrang

 

    • Manuelle Therapie
      • Optimierung der Gelenkmechanik während der Bewegung
      • Kontrolle der gesamten Körperstatik (Becken, Hüftgelenk, Fußgelenke)
      • Segmentale Therapie über die Wirbelsäulensegmente L3/4
      • Erhalt der Beweglichkeit im Femuropatellargelenk
      • Erhalt der Streckfähigkeit im Kniegelenk
      • Mobilisation des Kniegelenkes auf 0°/0°/90°

 

    • Krankengymnastik
      • Wiedergewinnen eines korrekten Gangmusters/eines adäquaten Abrollverhaltens
      • Weichteiltechniken der umliegenden Muskulatur
      • Verbesserung der Beinachse/Reduktion der X-Bein-Stellung (Valgusstellung)
      • In Frühphase: Aktivierung der Muskulatur über isometrische Übungen
      • Verhinderung der einseitigen Belastung
      • Anleiten des korrekten Laufens mit Unterarmgehstützen mit Entlastung, Teilbelastung und Vollbelastung

 

    • Krankengymnastik am Gerät
      • Kräftigung der Ischiocruralen Muskulatur
      • Stabilisation der physiologischen Becken-Bein-Achse
      • Stabilisationstraining, Kräftigung der Rumpfmuskulatur
      • Propriozeptives Training
      • Wiederherstellung koordinativer Fähigkeiten
      • Frühbelastung über das Fahrradergometer
      • Alltags-/Berufsspezifisches Training

 

    • Elektrotherapie
      • Stoffwechselaktivierung
      • Schmerzlinderung über Gate-Control-System

 

    • Manuelle Lymphdrainage
      • Reduktion der postoperativen Schwellung
      • Lösen von Flüssigkeit aus Kapselausstülpungen 

 

Aktuelle Studien: Inhalt aus Physio meets Science

 

    • Reifung- und Einheilungsprozesse des Transplantats sind von einer Belastung abhängig, insofern wird ein bestimmtes Maß an Belastung benötigt, um den Heilungsprozess zu fördern
    • Wichtigstes Ziel in der Rehabilitation ist die Stabilisation des Kniegelenkes
    • Wiederverletzungsrisiko bei VKB-Rupturen liegt bei 3-22%
    • Besonders postoperative Kraftdefizite stellen nach VKB-Rekonstruktion ein großes Problem da

 

Übungen/ Selbsthilfe

 

    • Kältetherapie mittels Ice pack: kurzzeitiges Kühlen von 15 Sekunden, Gefäße gehen in eine Engstellung, beim Herunternehmen wechseln diese in den geöffneten Zustand. Es kommt zu einer Durchblutungssteigerung und somit zu einer Anreicherung des Gewebes mit frischen Nährstoffen
    • Eigenübungsprogramm nach Knie-OP’s: Erhältlich bei uns in der Praxis
    • Arnika-Salbe 
    • Hochlagerung des Beines: dient dem Flüssigkeitsrückfluss
    • Aktivierung der Waden-/Fußmuskulatur: fördert den venösen Rückfluss



 

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Unhappy Triad

Diagnose Unhappy Triad

Unhappy Triad ist die Bezeichnung für eine schwere Verletzung, die drei entscheidende Teile des Kniegelenks betrifft. Eine Unhappy Triad tritt in der Regel auf, wenn das Knie verdreht wird. Dies passiert besonders häufig, wenn sich Skifahrer in ihren Skiern verfangen. Die Behandlung einer Unhappy Triad ist ein schwieriger Prozess, wobei der genaue Verlauf der Behandlung von mehreren Faktoren abhängt, wie beispielsweise der Schwere der einzelnen Verletzungen und der körperlichen Verfassung des Patienten.


Was ist ein Unhappy Triad?

Das Unhappy Triad ist eine Knieverletzung, die aus einer Kette von separaten Verletzungen im Kniegelenk resultiert. Unfälle und bestimmte sportliche Aktivitäten führen häufig zu kombinierten Verletzungen im Kniegelenk. Eine Unhappy Triad besteht aus den folgenden Verletzungen:


    • Riss des vorderen Kreuzbandes (ACL)
    • Riss des medialen Seitenbandes (medial collateral ligament) (MCL)
    • Verletzung des medialen Meniskus


Wie entsteht ein Unhappy Triad?

Das Unhappy Triad entsteht, wenn während des Unfalls das Knie leicht gebeugt ist und das Knie und der Oberschenkel nach außen rotiert und dabei der Unterschenkel unbeweglich bleibt (Valgusbelastung). Auf diese Weise verdrehen sich Oberschenkelknochen und das Schienbein in entgegengesetzte Richtungen. Dadurch werden der Innenmeniskus und die Bänder zu stark gedehnt und können reißen.

Diese unglückliche Stellungskombination kommt in alltäglichen Bewegungsabläufen selten vor. Vor allem Sportler, die Kontaktballsportarten wie Fußball und Handball betreiben, erleiden solche Verletzungen. Auch Kampfsportler haben ein erhöhtes Risiko, sich während eines Kampfes diese Kombination aus Verletzungen zuzuziehen. Eine Unhappy Triad kann auch beim Skifahren entstehen, und zwar, wenn sich der Ski bei einem Sturz nicht aus der Bindung löst. Der Knöchel kann sich in einem Skischuh nicht drehen, sodass das Knie schließlich verdreht, was zu einem Riss der Bänder führen kann.


Welche Symptome gehen mit einem Unhappy Triad einher?

Ob Skifahren oder Fußball – bei anspruchsvollen sportlichen Aktivitäten kann sich das Knie schneller verdrehen als den meisten Menschen bewusst ist. Manchmal ist ein lauter „Knall” zu hören – das Geräusch von reißenden Bändern. Danach geht alles ganz schnell: Das Knie schwillt stark an und wird extrem schmerzhaft und der Verletzte kann das Bein vor lauter Schmerzen und Schwellungen nicht mehr beugen oder strecken. Oft verdreht sich das Knie auch, wenn der Verletzte versucht zu stehen oder zu gehen. Dieses Verdrehen unter Belastung wird als „giving-way-Phänomen” bezeichnet. In der Regel bildet sich ein Bluterguss, der allerdings erst einige Tage nach der Verletzung auftreten kann.

Mögliche Symptome sind:


    • starke Schmerzen an der Innenseite des Knies
    • starke Schwellung, die wenige Minuten nach der Verletzung beginnt
    • Schwierigkeiten, das Knie zu bewegen oder zu belasten
    • Steifheit im Knie
    • Gefühl, dass das Knie blockiert oder an etwas hängen bleibt
    • Blutergüsse, die ein paar Tage nach der Verletzung auftreten


Diagnosestellung

Dein Orthopäde wird sich zunächst den Verletzungshergang genau erklären lassen. Er kann die Diagnose eines Unhappy Triad nur anhand dieser Beschreibung stellen. Nach der Diagnose folgt eine körperliche Untersuchung zur Beurteilung der Kniegelenkstrukturen. Anschließend wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, damit der Orthopäde den Zustand der Bänder, der Menisken und des Knorpels beurteilen kann.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ein Unhappy Triad ist schwierig zu behandeln, da es sich nicht um eine einzige Verletzung einer bestimmten Struktur handelt, sondern um eine kombinierte Verletzung, die mehrere Strukturen im Kniegelenk betrifft.

Wenn die Risse in den Bändern und im Meniskus leicht sind, kannst Du eine Operation vielleicht vermeiden, indem Du:


    • Dein Knie ruhen lässt
    • Eispackungen auflegst, um Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren
    • Kompressionsverbände trägst, um Schwellungen zu reduzieren
    • Dein Knie hochlagerst und abstützt, wann immer es möglich ist

Viele Innenbandverletzungen können auf diese Weise konservativ unter Zuhilfenahme von Medikamenten, medizinischen Bandagen, Kniestützen (Orthesen) und Physiotherapie erfolgreich behandelt werden. Kreuzband- und Meniskusriss heilen jedoch in der Regel nicht von allein. Unter Umständen ist eine Operation mit anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich.

Bei einem Meniskusschaden richtet sich der Behandlungsverlauf nach dem Ausmaß der Verletzung. Je nachdem, wie stark der Meniskus gerissen ist, kommen entweder konservative oder operative Behandlungsmaßnahmen zum Einsatz. Bei einer Unhappy Triad Operation wird das gerissene Kreuzband genäht oder ersetzt und gerissene Anteile des Meniskus entfernt.

Die meisten Operationen werden mittels Arthroskopie durchgeführt. Hier müssen nur kleine Hautschnitte gesetzt werden, was das Infektionsrisiko senkt und die Zeit der Wundheilung verkürzt. Nach der Operation folgt jedoch trotzdem eine lange Regenerationsphase mit Krankengymnastik und dem Einsatz von Orthesen zur Stabilisierung und Entlastung des Kniegelenks. Die meisten Patienten können 9 bis 12 Monaten nach der Operation wieder zu ihren üblichen Aktivitäten zurückkehren.


Wie kann die Physiotherapie bei einem Unhappy Triad helfen?

Physiotherapie ist ein wichtiger Teil Deiner Genesung und ist unabhängig davon, ob Du operiert oder konservativ behandelt wirst. Dein Arzt empfiehlt wahrscheinlich eine sechs bis neunmonatige Physiotherapie, um Kraft und den Bewegungsumfang Deines Knies wiederzuerlangen.

Die Physiotherapie richtet sich je nach dem jeweiligen Stadium der Heilung. Wenn Du nicht operiert werden musst, verschreibt der Arzt im Regelfall eine Teilbelastung mit Unterarm-Gehstützen. Zusätzlich wird oft eine Schiene verschrieben, um das Knie zu stabilisieren. In dieser Phase wird mit Kräftigungsübungen der Muskulatur begonnen. Außerdem bewegt der Therapeut Dein Knie in gesundem Ausmaß. Manuelle Lymphdrainage kann in diesem Stadium helfen, die Schwellung zu reduzieren.

Wenn die Heilung erwartungsgemäß verläuft, wird nach ungefähr 6 Wochen von Teil- auf Vollbelastung umgestellt. Je nach erlaubtem Bewegungsausmaß wird die Beugung des Knies verbessert. Übungen für Koordination und Gleichgewicht nehmen einen hohen Stellenwert in der Therapie ein. Dehnübungen verbessern und erhalten die Beweglichkeit der Strukturen. Zu diesem Zeitpunkt kann zusätzlich zu den Kräftigungsübungen auch vorsichtig mit dem Training an Geräten begonnen werden.

Mögliche Elemente der Physiotherapie bei Unhappy Triad sind:


 

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Jumpers Knee (Patellaspitzensyndrom)

Diagnose Jumpers knee

Du hast Schmerzen an der Spitze Deines Knies? Dann hast Du möglicherweise ein Jumpers knee. Jumpers knee, auch als Patellarspitzensyndrom oder Patellarsehnenentzündung bekannt, tritt auf, wenn die Kniescheibensehne (Patellasehne) durch wiederholte, ungewohnte oder heftige Zugbelastungen gereizt wird. Vor allem Athleten, die sprungintensive Sportarten wie Basketball oder Volleyball betreiben, sind gefährdet ein Jumpers knee zu bekommen.

In den meisten Fällen schlagen konservative Behandlungsmethoden, allen vorweg die Physiotherapie, gut beim Jumpers knee an und der Patient ist innerhalb weniger Wochen wieder voll einsatzfähig. Nur bei wenigen Ausnahmen ist eine Operation notwendig.

Jumpers Knee ist eine häufige Überlastungsverletzung, die durch wiederholte, ungewohnte und/oder zu heftige Belastung der Patellasehne verursacht wird. Die Patellasehne verbindet die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein. Sie arbeitet mit den Muskeln an der Vorderseite des Oberschenkels zusammen, um das Knie zu strecken, damit Du treten, laufen und springen kannst. Zu starke oder wiederholte Belastung führt zu winzigen Rissen in der Sehne, die Dein Körper zu reparieren versucht.

Das Patellarspitzensyndrom tritt am häufigsten bei Athleten auf, die sprungintensive Sportarten betreiben. Auch Sportarten mit vielen Stop-and-Go-Bewegungen (beispielsweise Tennis oder Badminton) oder schnellen Richtungswechseln (Fußball oder Handball) haben ein erhöhtes Risiko für Jumpers knee. Aber auch Menschen, die keine dieser Sportarten betreiben, können eine Patellarsehnenentzündung bekommen.

Bei der Patellarsehnenentzündung wird der Schmerz im Bereich der Kniespitze empfunden. Anfänglich ist der Schmerz meist nur nach Belastung spürbar. Im weiteren Verlauf treten die Schmerzen auch während des Sports oder sogar bei Alltagsbelastungen auf, wie zum Beispiel beim Treppensteigen oder nach langem Sitzen.


Wie entsteht ein Jumpers Knee?

Ein Jumpers knee entsteht durch wiederholte Belastung des Knies, meist durch Überbeanspruchung beim Sport oder beim Training. Durch die wiederholte Belastung des Knies entstehen winzige Risse in der Sehne, die sich mit der Zeit entzünden und die Sehne schwächen.

Mitwirkende Faktoren können sein:


    • verspannte Beinmuskulatur
    • ungleichmäßige Stärke der Beinmuskulatur
    • Fehlstellungen in Beinen oder Füßen
    • Adipositas
    • schlechtes Schuhwerk
    • harte Untergründe/Spielböden
    • chronische Krankheiten, die die Sehne schwächen

Athleten sind stärker gefährdet als Menschen, die nicht intensiv Sport treiben – weil Laufen, Springen und Hocken mehr Kraft auf die Patellasehne ausüben. Beim Laufen kann eine Kraft von bis zu dem fünffachen des Körpergewichts auf die Knie einwirken. Ein Jumpers Knee entsteht dementsprechend oft während oder nach langen Perioden intensiven Sporttrainings.


Welche Symptome gehen mit einem Jumpers Knee einher?

Das erste Symptom eines Jumper knees sind Schmerzen im Knie. Diese sitzen normalerweise zwischen der Kniescheibe und der Stelle, an der die Sehne am Schienbein ansetzt. Anfänglich spürst Du den Schmerz im Knie wahrscheinlich nur zu Beginn körperlicher Aktivität oder kurz nach dem Sport. Aber wenn sich die Risse in der Sehne vermehren, entstehen Entzündungen, die anhaltende Schmerzen verursachen.

Die Sehne ist in diesem Stadium schon stark geschwächt. Wenn dieser Sehnenschaden länger als ein paar Wochen anhält, spricht man von einer Tendinopathie. In diesem Stadium beeinträchtigen die Schmerzen auch alltägliche Bewegungen wie das Treppensteigen oder das Aufstehen von einem Stuhl.


Diagnosestellung

Ein kompetenter Hausarzt wird mithilfe eines ausführlichen Anamnesegesprächs und einer anschließenden Untersuchung den Verdacht auf Runners knee aufstellen können. Während der Untersuchung wird Dein Arzt Druck auf Teile Deines Knies ausüben, um festzustellen, wo genau Du Schmerzen hast. Normalerweise treten die Schmerzen bei einem Jumpers knee im vorderen Teil des Knies auf, direkt unterhalb der Kniescheibe.

Um die Diagnose zu bestätigen kann Dein Arzt einen oder mehrere der folgenden bildgebenden Tests vorschlagen:


    • Röntgen – durch Röntgen können andere Knochenprobleme ausgeschlossen werden
    • Ultraschalluntersuchung – bei diesem Test wird mithilfe von Schallwellen ein Bild des Knies erstellt, auf dem Risse in der Patellasehne sichtbar werden
    • Magnetresonanztomographie (MRT) – MRT verwendet ein Magnetfeld, um detaillierte Bilder zu erstellen, die selbst kleinste Veränderungen in der Patellasehne aufzeigen können


Prävention

Um das Risiko ein Jumpers knee zu entwickeln gering zu halten, solltest Du folgende Dinge beachten:


    • Spiele auf keinen Fall durch den Schmerz hindurch! Sobald Du belastungsbedingte Knieschmerzen bemerkst, kühle den Bereich und ruhen Dich aus. Vermeide Aktivitäten, die die Patellasehne belasten, bis Dein Knie wieder schmerzfrei ist.
    • Kräftige Deine Muskeln! Starke Oberschenkelmuskeln sind besser in der Lage, mit den Belastungen umzugehen, die ein Jumpers knee verursachen können. Besonders hilfreich sind exzentrische Übungen, bei denen das Bein nach der Streckung des Knies sehr langsam abgesenkt wird.
    • Verbessere Deine Technik! Um sicherzugehen, dass Du Deinen Körper richtig einsetzt, solltest Du Unterricht nehmen oder professionelle Einweisungen erhalten, wenn Du eine neue Sportart beginnst.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zunächst wird Dein Arzt Dir entzündungshemmende Salben oder Tabletten, wie beispielsweise Diclofenac oder Ibuprofen verschreiben. Es gibt auch verschiedene homöopathische Präparate, deren Wirksamkeit allerdings nicht abschließend bewiesen ist. Bei starken Schmerzen kann das Sehnengleitgewebe auch mit homöopathischen Substanzen (Traumeel, Zeel, usw.) unterspritzt werden.

Der Einsatz von Kortisonpräparaten muss kritisch bewertet werden. Es sollten keines Falls mehr als maximal 3 Kortisoninjektionen an das Sehnengleitgewebe in mehrwöchigem Abstand erfolgen. Häufige Kortisonanwendungen reduzieren die Regenerationsfähigkeit des Sehnengewebes. Die Kortisoninfiltration in das Sehnengewebe selbst führt zu einem Sehnensterben, sodass ein Dauerschaden bis hin zum Riss der Kniescheibensehne droht.

Ein Jumpers knee wird vor allem mithilfe von Physiotherapie behandelt (siehe unten). Bei komplizierteren Verläufen sind jedoch manchmal auch andere Verfahren notwendig. Diese werden im Folgenden kurz vorgestellt:


    • Injektion von Plättchen reichem Plasma – Diese Art der Injektion wurde bei einigen Menschen mit chronischen Patellarsehnenproblemen ausprobiert. Die Studien laufen noch. Man hofft, dass die Injektionen die Neubildung von Gewebe fördern und die Heilung von Sehnenschäden unterstützen können.
    • Oszillationsnadel-Verfahren – Dieses ambulante Verfahren wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Arzt verwendet Ultraschallbilder, um eine kleine oszillierende Nadel zu führen, die den beschädigten Bereich wegschneidet und dabei die gesunde Sehne schont. Dies ist ein relativ neues Verfahren, aber die Ergebnisse sind vielversprechend.
    • Chirurgie – In seltenen Fällen kann Dein Arzt ein chirurgisches Debridement der Patellasehne vorschlagen. Einige Verfahren können durch kleine Einschnitte am Knie durchgeführt werden.


Wie kann die Physiotherapie bei einem Jumpers Knee helfen?

Bei der konservativen Therapie ist das primäre Ziel, dass die gereizte Sehne auf natürlichem Wege abheilt. An erster Stelle steht also eine Entlastung der betroffenen Sehne. Wenn dies erreicht ist, stehen Deinem Physiotherapeuten eine Vielzahl an möglichen Therapieformen zur Verfügung.

Der wichtigste Teil des Behandlungsplans sollte eine intensive Dehnung der Oberschenkelmuskulatur sein. Wenn die Muskel-Sehnen-Einheit verlängert ist, verringert sich automatisch die Zugspannung auf den Sehnenansatz. Dein Physiotherapeut sollte Dir auf jeden Fall auch Übungen für zu Hause zeigen, denn diese Dehnung findet im Optimalfall jeden Tag für mehrere Minuten statt.

Folgende Elemente können ebenfalls Teil des Behandlungsplans beim Jumpers knee sein:


Die verschiedenen Therapiemaßnahmen können in Kombination angewendet werden. Ziel der Therapien ist eine Regeneration des Sehnenansatzes. Dies wird durch eine verbesserte Durchblutung erreicht.

 

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Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps)

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Du hast plötzlich starke Schmerzen im unteren Rücken? Vielleicht strahlen sie auch in die Beine oder Arme aus? Dann solltest Du unbedingt zum Arzt, denn es könnte sein, dass Du einen Bandscheibenvorfall hast. Während das früher eine Schockdiagnose war, wird der Bandscheibenvorfall heute in einem anderen Licht gesehen: Er bedeutet beispielsweise nicht, dass der Patient sein Leben lang Schmerzen leiden muss. Unsere Physiotherapeuten in Köln und in Hürth können Dir durch verschiedene Behandlungen dabei helfen, den Schmerz in den Griff zu bekommen und einen weiteren Prolaps zu verhindern.

Unsere Wirbelkörper werden von insgesamt 23 Bandscheiben voneinander getrennt. Diese dienen als Stoßdämpfer, um Druck und Zug, dem unsere Wirbelsäule bei Bewegungen standhalten soll, auszugleichen.

Im Inneren der Bandscheibe befindet sich ein faseriger Außenring und weicher Gallertkern (Nucleus pulposus), der bei entlastenden Stellungen, wie zum Beispiel dem Liegen, Flüssigkeit und Nährstoffe aus dem Gewebe aufnimmt. Er saugt sich quasi voll wie ein Schwamm. Bei Belastung wird der Schwamm „ausgequetscht“. Er gibt also die Flüssigkeit wieder ab. Durch diesen Wechsel behält die Bandscheibe ihre normale Form und Höhe.

Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?

Durch zu starke oder zu regelmäßige Belastung (zum Beispiel durch zu häufiges Sitzen und falsche Körperhaltung) kann der Gallertkern verrutschen. Dann drückt er auf das benachbarte Gewebe. Wenn das Verrutschen seitlich oder nach hinten erfolgt, können Nervenwurzeln gedrückt werden. Dies führt dann zu Schmerzen und/oder Taubheitsgefühlen in Beinen oder Armen.

Es ist nicht klar, warum manche Menschen einen Bandscheibenvorfall erleiden und andere nicht, selbst wenn sie den gleichen Job machen oder die gleiche Art von Gegenständen heben. Es scheint also, dass manche Menschen eine Schwäche im äußeren Teil der betroffenen Bandscheibe haben. Verschiedene Dinge können dazu führen, dass der innere/weichere Teil der Bandscheibe durch den geschwächten äußeren Teil der Bandscheibe herausgedrückt wird.

Zu den Faktoren, die das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen können, gehören:

    • Eine Arbeit, bei der schwer gehoben wird
    • Eine Arbeit, die viel Sitzen beinhaltet
    • Rauchen
    • Übergewicht (Adipositas)
    • Zunehmendes Alter (die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bandscheibe eine Schwäche entwickelt, steigt mit zunehmendem Alter)

Welche Symptome gehen mit einem Bandscheibenvorfall einher?

Die Schmerzen sind oft stark und treten meist plötzlich auf. Sie lassen meist im Liegen nach und verschlimmern sich, wenn man den Rücken bewegt, hustet oder niest. Meistens sind sie im unteren Rücken lokalisiert, aber möglich ist ein Bandscheibenvorfall im gesamten Rückenbereich.

Sogenannte Nervenwurzelschmerzen sind Schmerzen, die auftreten, weil ein Nerv durch einen Bandscheibenvorfall eingeklemmt wird. Obwohl das Problem im Rücken liegt, spürt man dann zusätzlich zu den Rückenschmerzen, Schmerzen überall im Verlauf des Nervs. Daher haben manche Menschen bei einem Bandscheibenvorfall Schmerzen unterhalb des Knies bis hin zur Wade oder zum Fuß. Nervenwurzelschmerzen können von leicht bis schwer reichen, aber sie werden oft schlimmer als die Rückenschmerzen beschrieben.

Bei einem Bandscheibenvorfall ist der Ischiasnerv der am häufigsten betroffene Nerv. Der Ischias ist ein großer Nerv, der sich aus mehreren kleineren Nerven zusammensetzt, die aus dem Rückenmark im unteren Rückenbereich austreten. Er verläuft tief im Gesäß und an der Rückseite des Beins entlang. Es gibt einen Ischiasnerv für jedes Bein. Die Reizung oder der Druck auf diesen kann auch Kribbeln, Taubheit oder Schwäche in einem Teil des Gesäßes, des Beins oder des Fußes verursachen. Der genaue Ort und die Art der Symptome hängen davon ab, welcher Nerv des Ischiasnerv betroffen ist.

Forschungsstudien, bei denen Routine Rücken-MRTs bei Menschen mit Rückenbeschwerden durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass einige Menschen einen Bandscheibenvorfall haben, ohne dass sie Symptome haben. Dies zeigte, dass Bandscheibenvorfälle ebenso Zufallsbefunde sein können. Diese Fallstudie geht davon aus, dass Symptome vor allem dann auftreten, wenn der Prolaps Druck auf einen Nerv ausübt oder diesen reizt. Dies ist nicht immer der Fall. Einige Prolapse können klein sein oder abseits der Nerven auftreten und geringe oder gar keine Symptome verursachen.

Allgemeine Symptome:

 

    • Bei Belastung plötzlich auftretende oder stärker werdende Rückenschmerzen
    • Verhärtete Muskulatur
    • Atembeschwerden bei starker Bewegung
    • Plötzliche Schmerzen – diese werden wie ein Messerstich in den Rücken beschrieben

Symptome bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule:

 

    • Ausstrahlung der Schmerzen ins Gesäß oder Bein
    • Kribbeln und Taubheit im Bein
    • Möglich sind auch Lähmungen der Beinmuskulatur

Symptome bei Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule:

 

    • Nackenschmerzen
    • Manchmal strahlt der Schmerz in Arm, Hand oder Hinterkopf aus
    • Möglich sind auch Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Kältegefühl in Arm oder Hand

 

Diagnosestellung

Dein Arzt wird normalerweise in der Lage sein, einen Bandscheibenvorfall anhand der Symptome und durch eine Untersuchung zu diagnostizieren. Er ist die häufigste Ursache für plötzliche Rückenschmerzen mit Nervenwurzelsymptomen. In den meisten Fällen sind keine Untersuchungen erforderlich, da die Symptome oft innerhalb weniger Wochen abklingen.

Tests wie Röntgenaufnahmen oder Scans können ratsam sein, wenn die Symptome fortbestehen. Insbesondere eine MRT-Untersuchung kann die Lage und Größe eines Bandscheibenvorfalls zeigen. Diese Informationen werden benötigt, wenn eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen wird.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn Du einen Bandscheibenvorfall hast, solltest Du versuchen, Deinen Alltag so weit wie möglich normal zu bestreiten. Bei sehr starken Schmerzen ist das anfangs vielleicht nicht möglich. Bewege Dich aber alsbald wieder normal und versuche Deine gewöhnlichen Aktivitäten wiederaufzunehmen. Mache jedoch nichts, was starke Schmerzen verursacht. Du wirst ein gewisses Maß an Unbehagen in Kauf nehmen müssen, wenn Du versuchst aktiv zu bleiben, aber das ist nicht schädlich. Es kann eine gute Idee sein, sich jeden Tag ein neues Ziel zu setzen: Beispielsweise jeden Tag ein bisschen mehr zu spazieren.

Das A und O: Sobald wie möglich die normalen Aktivitäten wiederaufnehmen.

In der Vergangenheit lautete der Ratschlag bei einem Bandscheibenvorfall, ausruhen bis der Schmerz nachlässt. Heutige Studien belegen, dass das der falsche Weg ist! Du wirst Dich wahrscheinlich schneller erholen und weniger wahrscheinlich chronische Rückenschmerzen entwickeln, wenn Du bei Rückenschmerzen aktiv bleibst. Ebenfalls wichtig ist guter Schlaf: Du solltest in Deiner natürlich bequemsten Position auf einer möglichst angenehmen Unterlage schlafen. In der Vergangenheit wurde empfohlen, auf einer festen Matratze zu schlafen. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass eine feste Matratze für Menschen mit Rückenschmerzen besser ist als jede andere Art von Matratze.

Wenn Du Schmerzmittel benötigst, ist es am besten diese regelmäßig einzunehmen. Das ist besser als es nur gelegentlich zu nehmen, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Wenn Du regelmäßig schmerzlindernde Medikamente nimmst, ist es wahrscheinlicher, dass die Schmerzen für einen Großteil der Zeit gelindert werden.

Eine Operation kann in einigen Fällen eine Option sein. In der Regel kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden, wenn die Symptome sehr stark sind und nach mindestens 6 Wochen noch nicht abgeklungen sind. Dies ist selten der Fall. Denn bei etwa 9 von 10 Menschen mit einem Bandscheibenvorfall sind die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig abgeklungen oder nicht schlimm genug, um eine Operation zu rechtfertigen.

Verlauf

In den meisten Fällen bessern sich die Symptome im Laufe einiger Wochen. Forschungsstudien mit wiederholten Magnetresonanztomographien (MRT) haben gezeigt, dass der vorgewölbte Teil der Bandscheibe in den meisten Fällen dazu neigt, sich mit der Zeit zurückzubilden.

Die Symptome lassen dann nach und verschwinden in den meisten Fällen ganz. Bei etwa 50 von 100 Personen bessern sich die Beschwerden innerhalb von 10 Tagen. Bei 75 von 100 nach vier Wochen. Nur bei etwa 2 von 100 Menschen mit einem Bandscheibenvorfall sind die Schmerzen nach 12 Wochen noch so stark, dass sie operiert werden müssen.

Nur in 2 von 100 Fällen ist eine Operation notwendig!

 

Wie kann die Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall helfen?

Wie bereits oben erwähnt, bieten wir in unseren Praxen für Physiotherapie in Köln und Hürth eine breite Palette an Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Bandscheibenvorfall an. Am Anfang ist es wichtig, mögliche Risikofaktoren für Dein Problem zu erheben. Diese liegen meist in Fehl- oder Überbelastung des Rückens.

Ein kompetenter Physiotherapeut nimmt sich Zeit für ein ausführliches Anamnesegespräch und eine Eingangsuntersuchung. Wurde bereits eine Bilduntersuchung (MRT oder Röntgen) durchgeführt, solltest Du die Ergebnisse zu Deinem ersten Termin mitbringen.

Danach wird die Therapie je nach Problem und Heilungsstadium aufgebaut. Mögliche Elemente können sein:


Es ist wahrscheinlich, dass Deine Schmerzen bereits nach wenigen Terminen nachlassen. Die Behandlung sollte dennoch mindestens 7 Wochen weiter fortgesetzt werden. In dieser Zeit solltest Du körperliche Belastung bei der Arbeit und in der Freizeit je nach Empfehlung Deines Physiotherapeuten reduzieren oder anpassen.

Du leidest an Schmerzen im Rücken? Dann solltest Du nicht warten und einen Termin vereinbaren! Wir helfen Dir gerne, endlich schmerzfrei zu werden.

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CMD

Craniomandibuläre Dysfunktion

Du wachst morgens mit Kopf- oder Ohrenschmerzen auf? Dein Nacken oder Rücken fühlt sich verspannt an? Im Laufe des Tages plagen Dich Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen? Auch wenn es sich auf den ersten Blick komisch anhört, Du könntest unter einer Kiefergelenksdysfunktion leiden.

Aufgrund der vielseitigen Symptome wird CMD oftmals erst viel zu spät erkannt und behandelt. Deshalb erfährst Du hier, welche Symptome auf CMD hinweisen und welche Therapieansätze es gibt.

CMD ist die Abkürzung für craniomandibuläre Dysfunktion. Bei diesem Krankheitsbild stimmt – salopp gesagt – „etwas mit den Kiefergelenken nicht“. Der Begriff bezieht sich auf eine Gruppe von Erkrankungen, die das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur und die damit verbundenen Strukturen betreffen. Die Krankheit ist sehr vielschichtig, was Du auch noch an der Bandbreite der möglichen Symptome sehen wirst und erfordert deshalb hohes interdisziplinäres Wissen vom behandelnden Arzt und Therapeuten.
Kiefergelenksbeschwerden treten relativ häufig auf und betreffen bis zu 25% der deutschen Bevölkerung, obwohl nur etwa 5% wegen ihrer Symptome medizinische Hilfe suchen. Sie können in jedem Alter auftreten, sind aber bei Frauen und im Alter zwischen 20 und 50 Jahren häufiger.

Wie entsteht CMD?

Es gibt eine Reihe möglicher Faktoren, wie es zu CMD kommen kann:

  • Zahnverlust
  • Unprofessioneller Zahnersatz
  • Zahnfehlstellungen
  • Kieferfehlstellungen
  • Überaktivität der Muskeln (Zähneknirschen oder -pressen)
  • hormonelle Störungen
  • Stress
  • psychische Probleme
  • Grunderkrankungen wie Rheuma, Arthrose und Arthritis. Diese Faktoren bewirken, einzeln oder in Kombination, dass die Kiefermuskeln permanent unter Spannung stehen und sich letztendlich verspannen.

Symptome einer CMD?

Die 3 Leitsymptome von CMD sind:

    • eingeschränkte Kieferfunktion
    • Gesichtsschmerzen
    • Gelenkgeräusche

Vor allem Schmerzen, die unmittelbar vor dem Tragus des Ohres lokalisiert sind und auf das Ohr, die Schläfe, die Wange und entlang des Unterkiefers ausstrahlen, sind für eine Kiefergelenkserkrankung in hohem Maße diagnostisch.

Zusätzlich zu den oben genannten kardinalen Symptomen treten sogenannte Begleitsymptome auf. Diese sind sehr vielfältig:

 

CMD
CMD

Diagnosestellung

Wie bereits oben erwähnt, sind Kiefergelenksdysfunktionen ein äußerst komplexes Krankheitsbild, welches hohes interdisziplinäres Wissen vonseiten des Arztes sowie die enge Zusammenarbeit von verschiedenen Ärzten und Therapeuten erfordert. Oftmals vermuten Patienten nicht, dass ihre Beschwerden vom Kiefer ausgehen, da die Symptome an anderen Stellen auftreten. Ein erfahrener Arzt wird das Krankheitsbild jedoch erkennen und passende Therapiemöglichkeiten in die Wege leiten. Deshalb bei dem Verdacht auf CMD frühzeitig einen Spezialisten aufsuchen!

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Therapiekonzepte für CMD. Diese werden individuell auf den Patienten abgestimmt. Schon eine Aufbissschiene kann zur Entspannung der Kaumuskulatur beitragen und die Beschwerden lindern. Darüber hinaus können Entspannungsübungen, Dehnübungen oder eine Physiotherapie helfen. Auch schmerzlindernde Medikamente können verschrieben werden, um zunächst einmal die Schmerzen zu lindern.

Wie kann die Physiotherapie bei CMD helfen?

Es gibt einige grundlegende Behandlungsmethoden, die Physiotherapeuten fast immer im Zuge der Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen anwenden. Dazu zählen:

  • Eigenübungen

Natürlich sollte der Behandlungsplan individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein! Einen guten Physiotherapeuten erkennst Du daran, dass er sich Zeit für ein ausführliches Anamnesegespräch nimmt, in dem er sich nach dem Verlauf der Krankheit, bisherigen Behandlungen und aktuellen Symptomen erkundigt, um Deine Bedürfnisse optimal zu analysieren.

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Achillodynie

Was ist eine Achillodynie?

 

Die Achillessehne befindet sich auf der Rückseite des Unterschenkels und verbindet den Muskel der Wade (Musculus Triceps Surae) mit dem Fersenbein (fachsprachlich Calcaneus). Somit sorgt sie für eine Kraftübernahme vom Unterschenkel auf die Ferse bzw. den Fuß. Die Sehne besitzt eine Durchschnittslänge von etwa 20 cm und eine Breite von 4 cm. Die Achillodynie beschreibt allgemein einen Schmerzzustand im Bereich dieser Sehne. Je nach Ursache sind verschiedene Bereiche betroffen.

 

Wie macht sich eine Achillodynie bemerkbar?

Bei der Achillodynie kommt es zu einer schmerzhaften Reizung der Achillessehne. Da dies vor allem am Ansatzpunkt (Fersenbein) der Fall ist, kann sie auch zu den Insertionstendopathien (Erkrankungen mit Schmerzzuständen an Sehnen-Knochen-Übergängen) gezählt werden.

Durch dauerhafte Reizung kommt es zu entzündlichen/degenerativen (verschleißenden) Prozessen der Sehne.

 

Wie entsteht eine Achillodynie?

Die beeinflussenden Faktoren für eine Achillodynie können vielseitig sein. Innere Risikofaktoren wie bereits bestehende Vorerkrankungen (dazu zählen rheumatische Erkrankungen oder eine intensive Kortisontherapie), ein erhöhtes Alter (durch das eine reduzierte Belastbarkeit der Sehne besteht und die Regenerationszeit nach Belastung verlängert ist) oder eine Überlastung durch ein erhöhtes Körpergewicht können Ursprung einer Achillodynie sein. Äußere Faktoren sollten allerdings ebenso in Betracht und unter Beobachtung gezogen bzw. gestellt werden. Wann wurden die Laufschuhe zuletzt gewechselt, stabilisieren sie den Fuß ausreichend beim Joggen oder sollten auch zum Gewichtheben andere Schuhe verwendet werden als Sneaker aus dem Alltag? All diese Aspekte können zu einer Fehlbelastung der Achillessehne führen. Doch auch Überlastungen durch ein plötzlich erhöhtes Trainingsaufkommen, sowie eine ungewohnte Belastung auf hartem oder unangenehmen Boden provozieren eine Reizung.

Wie sehen die  Symptome aus?

 

 

  • Schmerzen:
    • meist direkt oberhalb der Ferse oder im mittleren Drittel der Achillessehne
    • vor allem zu Beginn der Belastung (Anlaufschmerz)
    • je nach Lokalisation eher beim Abdrücken oder in Dehnung
    • im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe möglich
    • Frühsymptom: Schmerzen bei beidseitigem Druck über Daumen und Zeigefinger auf die Achillessehne (Zangengriff)
  • Gewebeveränderungen:
    • durch entzündliche Prozesse schwillt die Sehne an, das Gewerbe fühlt sich „schwammig“ an

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten bieten wir Ihnen?

 

  • Radiale Stoßwellentherapie:
    • Stoffwechselaktivierung
    • natürliche Heilungsprozesse und eine adäquate Entzündung werden unterstützt
    • Lösen von hartnäckigen Verklebungen im lokalen Gewebe (zwischen Sehne und Gleitgewebe) und den Faszien

 

  • Manuelle Therapie:
    • Optimierung der Gelenkmechanik
    • Segmentale Therapie über die Wirbelsäulensegmente L5/S1

 

  • Krankengymnastik:
    • Erlernen korrekter Gangmuster/eines adäquaten Abrollverhaltens
    • Weichteiltechniken der Wadenmuskulatur
    • Korrektur der Sehnenführung: Abstoßdruck auf die Großzehe
    • Verbesserung der Statik

 

  • Krankengymnastik am Gerät:
    • Exzentrisches Training der Wadenmuskulatur
    • Beinachsentraining/Stabilisationstraining
    • Hochintensives Training über mehrere Muskelketten

 

 

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Hüft-TEP

Was ist eine Hüfte-TEP?

Ein künstliches Hüftgelenk, auch als Hüftendoprothese (TEP) bezeichnet, ist ein chirurgisches Implantat, das dazu dient, das natürliche Hüftgelenk zu ersetzen, wenn es durch Arthritis, Verletzungen oder andere Erkrankungen beschädigt wurde.

Das künstliche Hüftgelenk besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem künstlichen Oberschenkelknochen (Femur) und einem künstlichen Beckenkamm (Acetabulum). Der künstliche Oberschenkelknochen hat eine Kugelform, die in das künstliche Beckenkamm eingepasst wird, um die Beweglichkeit des Gelenks zu ermöglichen.

Es gibt verschiedene Arten von künstlichen Hüftgelenken, die sich in Bezug auf Material, Design und Funktion unterscheiden. Einige der am häufigsten verwendeten Materialien sind Metall, Keramik und Polyethylen (ein plastisches Material).

Die Hüftendoprothese kann unter verschiedenen Anästhesiearten durchgeführt werden. Die gängigste Methode ist die Allgemeinanästhesie. Der Chirurg entfernt den beschädigten Hüftknochen und ersetzt ihn durch das künstliche Gelenk.

Nach der Operation erfordert die Rehabilitation in der Regel eine physikalische Therapie und gegebenenfalls auch Schmerzmedikamente, um die Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Die Dauer der Rehabilitation hängt von der individuellen Gesundheit des Patienten ab, aber in der Regel dauert es mindestens sechs Wochen, bis die Patienten wieder vollständig mobil sind.

In der Regel hat ein künstliches Hüftgelenk eine lange Lebensdauer und ermöglicht den Patienten, ihre täglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen und ihre Mobilität und Lebensqualität zu verbessern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Operation mit Risiken verbunden ist und dass Patienten und Ärzte gemeinsam entscheiden müssen, ob ein künstliches Hüftgelenk die beste Option für einen bestimmten Patienten ist.

Wie wird die Hüfte-TEP behandelt?

Die Behandlung eines künstlichen Hüftgelenks besteht in der Regel aus mehreren Schritten.

Voruntersuchung: Vor der Operation wird der Patient von einem Orthopäden untersucht, um die Indikation für ein künstliches Hüftgelenk zu bestätigen. Dazu gehören auch Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks, um die Art und Schwere der Schäden zu bestimmen und die Größe und Position des künstlichen Gelenks zu planen.

Operation: Die Operation wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel zwischen einer und zwei Stunden. Der Chirurg entfernt den beschädigten Hüftknochen und ersetzt ihn durch das künstliche Gelenk.

Rehabilitation: Nach der Operation erfordert die Rehabilitation in der Regel eine physikalische Therapie und gegebenenfalls auch Schmerzmedikamente, um die Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Die Dauer der Rehabilitation hängt von der individuellen Gesundheit des Patienten ab, aber in der Regel dauert es mindestens sechs Wochen, bis die Patienten wieder vollständig mobil sind.

Nachsorge: Nach der Rehabilitation sollten die Patienten regelmäßig von ihrem Orthopäden kontrolliert werden, um die Funktion des künstlichen Gelenks zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Erholung von einer Hüftendoprothese individuell variiert und dass es in Einzelfällen zu Komplikationen kommen kann. Der Patient sollte sich an die Anweisungen des behandelnden Arztes halten und regelmäßig kontrollieren lassen, um eventuelle Probleme frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Wie sieht die Physiotherapie aus?

Die physiotherapeutische Behandlung nach einer Hüftendoprothese besteht aus mehreren Schritten, die darauf abzielen, die Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer des Patienten wiederherzustellen.

Schmerzlinderung: In den ersten Tagen nach der Operation wird der Physiotherapeut Maßnahmen ergreifen, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Dies kann durch die Anwendung von Kälte, Massagen und manueller Lymphdrainage erreicht werden.

Mobilisierung: Sobald die Schmerzen abgeklungen sind, wird der Physiotherapeut gezielte Bewegungsübungen durchführen, um die Beweglichkeit des Hüftgelenks wiederherzustellen. Dies kann durch passive Bewegungen (durch manuelle Therapie) oder aktive Bewegungen (KG) erreicht werden.

Stärkung: Sobald die Beweglichkeit des Hüftgelenks wiederhergestellt ist, wird der Physiotherapeut gezielte Übungen durchführen, um die Muskeln um das Hüftgelenk wieder aufzubauen. Dies kann durch Widerstandsübungen, wie z.B. Beinpresse oder Beinbeuger, erreicht werden. Hierfür wird spezielle die Krankengymnastik am Gerät genutzt.

Ausdauer: Sobald die Kraft des Patienten wiederhergestellt ist, wird der Physiotherapeut gezielte Ausdauerübungen durchführen, um die Kondition des Patienten wiederherzustellen. Dies kann durch gehende, radfahrende oder Schwimmen erreicht werden.

Selbstständigkeit: Am Ende der Rehabilitation sollte der Patient in der Lage sein, seine täglichen Aktivitäten selbstständig auszuführen. Der Physiotherapeut wird daher gezielte Übungen durchführen, um die Selbstständigkeit des Patienten zu fördern, z.B. Treppensteigen oder aufstehen von einem Stuhl.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rehabilitation von einer Hüftendoprothese individuell variiert und dass es in Einzelfällen zu Komplikationen kommen kann. Der Patient sollte sich an die Anweisungen des behandelnden Physiotherapeuten halten und regelmäßig kontrollieren lassen, um eventuelle Probleme frühzeitig erkennen und behandeln zu können.