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Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps)

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Du hast plötzlich starke Schmerzen im unteren Rücken? Vielleicht strahlen sie auch in die Beine oder Arme aus? Dann solltest Du unbedingt zum Arzt, denn es könnte sein, dass Du einen Bandscheibenvorfall hast. Während das früher eine Schockdiagnose war, wird der Bandscheibenvorfall heute in einem anderen Licht gesehen: Er bedeutet beispielsweise nicht, dass der Patient sein Leben lang Schmerzen leiden muss. Unsere Physiotherapeuten in Köln, Hürth, Frechen & Erftstadt können Dir durch verschiedene Behandlungen dabei helfen, den Schmerz in den Griff zu bekommen und einen weiteren Prolaps zu verhindern.

Unsere Wirbelkörper werden von insgesamt 23 Bandscheiben voneinander getrennt. Diese dienen als Stoßdämpfer, um Druck und Zug, dem unsere Wirbelsäule bei Bewegungen standhalten soll, auszugleichen.

Im Inneren der Bandscheibe befindet sich ein faseriger Außenring und weicher Gallertkern (Nucleus pulposus), der bei entlastenden Stellungen, wie zum Beispiel dem Liegen, Flüssigkeit und Nährstoffe aus dem Gewebe aufnimmt. Er saugt sich quasi voll wie ein Schwamm. Bei Belastung wird der Schwamm „ausgequetscht“. Er gibt also die Flüssigkeit wieder ab. Durch diesen Wechsel behält die Bandscheibe ihre normale Form und Höhe.

Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?

Durch zu starke oder zu regelmäßige Belastung (zum Beispiel durch zu häufiges Sitzen und falsche Körperhaltung) kann der Gallertkern verrutschen. Dann drückt er auf das benachbarte Gewebe. Wenn das Verrutschen seitlich oder nach hinten erfolgt, können Nervenwurzeln gedrückt werden. Dies führt dann zu Schmerzen und/oder Taubheitsgefühlen in Beinen oder Armen.

Es ist nicht klar, warum manche Menschen einen Bandscheibenvorfall erleiden und andere nicht, selbst wenn sie den gleichen Job machen oder die gleiche Art von Gegenständen heben. Es scheint also, dass manche Menschen eine Schwäche im äußeren Teil der betroffenen Bandscheibe haben. Verschiedene Dinge können dazu führen, dass der innere/weichere Teil der Bandscheibe durch den geschwächten äußeren Teil der Bandscheibe herausgedrückt wird.

Zu den Faktoren, die das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen können, gehören:

    • Eine Arbeit, bei der schwer gehoben wird
    • Eine Arbeit, die viel Sitzen beinhaltet
    • Rauchen
    • Übergewicht (Adipositas)
    • Zunehmendes Alter (die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bandscheibe eine Schwäche entwickelt, steigt mit zunehmendem Alter)

 

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Welche Symptome gehen mit einem Bandscheibenvorfall einher?

Die Schmerzen sind oft stark und treten meist plötzlich auf. Sie lassen meist im Liegen nach und verschlimmern sich, wenn man den Rücken bewegt, hustet oder niest. Meistens sind sie im unteren Rücken lokalisiert, aber möglich ist ein Bandscheibenvorfall im gesamten Rückenbereich.

Sogenannte Nervenwurzelschmerzen sind Schmerzen, die auftreten, weil ein Nerv durch einen Bandscheibenvorfall eingeklemmt wird. Obwohl das Problem im Rücken liegt, spürt man dann zusätzlich zu den Rückenschmerzen, Schmerzen überall im Verlauf des Nervs. Daher haben manche Menschen bei einem Bandscheibenvorfall Schmerzen unterhalb des Knies bis hin zur Wade oder zum Fuß. Nervenwurzelschmerzen können von leicht bis schwer reichen, aber sie werden oft schlimmer als die Rückenschmerzen beschrieben.

Bei einem Bandscheibenvorfall ist der Ischiasnerv der am häufigsten betroffene Nerv. Der Ischias ist ein großer Nerv, der sich aus mehreren kleineren Nerven zusammensetzt, die aus dem Rückenmark im unteren Rückenbereich austreten. Er verläuft tief im Gesäß und an der Rückseite des Beins entlang. Es gibt einen Ischiasnerv für jedes Bein. Die Reizung oder der Druck auf diesen kann auch Kribbeln, Taubheit oder Schwäche in einem Teil des Gesäßes, des Beins oder des Fußes verursachen. Der genaue Ort und die Art der Symptome hängen davon ab, welcher Nerv des Ischiasnerv betroffen ist.

Forschungsstudien, bei denen Routine Rücken-MRTs bei Menschen mit Rückenbeschwerden durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass einige Menschen einen Bandscheibenvorfall haben, ohne dass sie Symptome haben. Dies zeigte, dass Bandscheibenvorfälle ebenso Zufallsbefunde sein können. Diese Fallstudie geht davon aus, dass Symptome vor allem dann auftreten, wenn der Prolaps Druck auf einen Nerv ausübt oder diesen reizt. Dies ist nicht immer der Fall. Einige Prolapse können klein sein oder abseits der Nerven auftreten und geringe oder gar keine Symptome verursachen.

Allgemeine Symptome:


    • Bei Belastung plötzlich auftretende oder stärker werdende Rückenschmerzen
    • Verhärtete Muskulatur
    • Atembeschwerden bei starker Bewegung
    • Plötzliche Schmerzen – diese werden wie ein Messerstich in den Rücken beschrieben

Symptome bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule:


    • Ausstrahlung der Schmerzen ins Gesäß oder Bein
    • Kribbeln und Taubheit im Bein
    • Möglich sind auch Lähmungen der Beinmuskulatur

Symptome bei Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule:


    • Nackenschmerzen
    • Manchmal strahlt der Schmerz in Arm, Hand oder Hinterkopf aus
    • Möglich sind auch Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Kältegefühl in Arm oder Hand


Diagnosestellung

Dein Arzt wird normalerweise in der Lage sein, einen Bandscheibenvorfall anhand der Symptome und durch eine Untersuchung zu diagnostizieren. Er ist die häufigste Ursache für plötzliche Rückenschmerzen mit Nervenwurzelsymptomen. In den meisten Fällen sind keine Untersuchungen erforderlich, da die Symptome oft innerhalb weniger Wochen abklingen.

Tests wie Röntgenaufnahmen oder Scans können ratsam sein, wenn die Symptome fortbestehen. Insbesondere eine MRT-Untersuchung kann die Lage und Größe eines Bandscheibenvorfalls zeigen. Diese Informationen werden benötigt, wenn eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen wird.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn Du einen Bandscheibenvorfall hast, solltest Du versuchen, Deinen Alltag so weit wie möglich normal zu bestreiten. Bei sehr starken Schmerzen ist das anfangs vielleicht nicht möglich. Bewege Dich aber alsbald wieder normal und versuche Deine gewöhnlichen Aktivitäten wiederaufzunehmen. Mache jedoch nichts, was starke Schmerzen verursacht. Du wirst ein gewisses Maß an Unbehagen in Kauf nehmen müssen, wenn Du versuchst aktiv zu bleiben, aber das ist nicht schädlich. Es kann eine gute Idee sein, sich jeden Tag ein neues Ziel zu setzen: Beispielsweise jeden Tag ein bisschen mehr zu spazieren.

Das A und O: Sobald wie möglich die normalen Aktivitäten wiederaufnehmen.

In der Vergangenheit lautete der Ratschlag bei einem Bandscheibenvorfall, ausruhen bis der Schmerz nachlässt. Heutige Studien belegen, dass das der falsche Weg ist! Du wirst Dich wahrscheinlich schneller erholen und weniger wahrscheinlich chronische Rückenschmerzen entwickeln, wenn Du bei Rückenschmerzen aktiv bleibst. Ebenfalls wichtig ist guter Schlaf: Du solltest in Deiner natürlich bequemsten Position auf einer möglichst angenehmen Unterlage schlafen. In der Vergangenheit wurde empfohlen, auf einer festen Matratze zu schlafen. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass eine feste Matratze für Menschen mit Rückenschmerzen besser ist als jede andere Art von Matratze.

Wenn Du Schmerzmittel benötigst, ist es am besten diese regelmäßig einzunehmen. Das ist besser als es nur gelegentlich zu nehmen, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Wenn Du regelmäßig schmerzlindernde Medikamente nimmst, ist es wahrscheinlicher, dass die Schmerzen für einen Großteil der Zeit gelindert werden.

Eine Operation kann in einigen Fällen eine Option sein. In der Regel kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden, wenn die Symptome sehr stark sind und nach mindestens 6 Wochen noch nicht abgeklungen sind. Dies ist selten der Fall. Denn bei etwa 9 von 10 Menschen mit einem Bandscheibenvorfall sind die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig abgeklungen oder nicht schlimm genug, um eine Operation zu rechtfertigen.

Verlauf

In den meisten Fällen bessern sich die Symptome im Laufe einiger Wochen. Forschungsstudien mit wiederholten Magnetresonanztomographien (MRT) haben gezeigt, dass der vorgewölbte Teil der Bandscheibe in den meisten Fällen dazu neigt, sich mit der Zeit zurückzubilden.

Die Symptome lassen dann nach und verschwinden in den meisten Fällen ganz. Bei etwa 50 von 100 Personen bessern sich die Beschwerden innerhalb von 10 Tagen. Bei 75 von 100 nach vier Wochen. Nur bei etwa 2 von 100 Menschen mit einem Bandscheibenvorfall sind die Schmerzen nach 12 Wochen noch so stark, dass sie operiert werden müssen.

Nur in 2 von 100 Fällen ist eine Operation notwendig!


Wie kann die Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall helfen?

Wie bereits oben erwähnt, bieten wir in unseren Praxen für Physiotherapie in Köln, Hürth, Frechen & Erftstadt eine breite Palette an Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Bandscheibenvorfall an. Am Anfang ist es wichtig, mögliche Risikofaktoren für Dein Problem zu erheben. Diese liegen meist in Fehl- oder Überbelastung des Rückens.

Ein kompetenter Physiotherapeut nimmt sich Zeit für ein ausführliches Anamnesegespräch und eine Eingangsuntersuchung. Wurde bereits eine Bilduntersuchung (MRT oder Röntgen) durchgeführt, solltest Du die Ergebnisse zu Deinem ersten Termin mitbringen.

Danach wird die Therapie je nach Problem und Heilungsstadium aufgebaut. Mögliche Elemente können sein:


Es ist wahrscheinlich, dass Deine Schmerzen bereits nach wenigen Terminen nachlassen. Die Behandlung sollte dennoch mindestens 7 Wochen weiter fortgesetzt werden. In dieser Zeit solltest Du körperliche Belastung bei der Arbeit und in der Freizeit je nach Empfehlung Deines Physiotherapeuten reduzieren oder anpassen.

Du leidest an Schmerzen im Rücken? Dann solltest Du nicht warten und einen Termin vereinbaren! Wir helfen Dir gerne, endlich schmerzfrei zu werden.

 

Du hast weitere Fragen?

Gerne stehen wir dir für weitere Fragen zum Thema Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) zur Verfügung.


Hexenschuss (Lumbago)

Diagnose Hexenschuss

Du hast plötzlich auftretende, starke Schmerzen im unteren Rücken? Dann könnte es sein, dass Du einen Hexenschuss erlitten hast. Hexenschuss, auch Lumbago genannt, ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im unteren Rückenbereich. Ein Zustand, den bis zu 80 % der Menschen in den westlichen Industrieländern irgendwann in ihrem Leben erfahren. Auch wenn ein Hexenschuss meistens nicht ernsthaft gefährlich ist, kann er sehr unangenehm sein und den Alltag des Patienten stark beeinträchtigen.


Wie entsteht ein Hexenschuss?

Der Begriff Lumbago leitet sich aus dem Lateinischen ab – wobei „lumbus“ Lende bedeutet. Daher bedeutet Lumbago “Schwäche in den Lenden” oder alternativ “Schwäche im unteren Rücken”.

Dennoch ist oftmals die Ursache eines Hexenschusses selbst nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen schwer zu bestimmen. Denn ein Hexenschuss kann durch mehrere Faktoren verursacht werden. Der Hauptgrund ist meistens die Überbelastung des unteren Rückens durch zum Beispiel übermäßiges oder ungewohntes Heben von schweren Lasten. 

Ein Hexenschuss kann aber auch die Folge von übermäßigem Biegen oder anderen sich wiederholenden Bewegungen im unteren Rückenbereich sein. In manchen Fällen ist er eine Folge der Abnutzung der Gelenke des unteren Rückens. Osteoarthritis und Wirbelsäulenarthritis können weitere Faktoren sein. Auch ein Bandscheibenvorfall, Osteoporose, Skoliose und Wirbelsäulentumore können mögliche Ursachen für Probleme im unteren Rücken sein.

Andere Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken sind weniger häufig. Dazu gehören rheumatoide Arthritis, Infektionen, verschiedene Knochenerkrankungen und Krebs.

Dies könne mögliche Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken sein:


    • Überbeanspruchung des unteren Rücken
    • Das Heben schwerer Lasten
    • Übermäßiges Biegen
    • stetig wiederholende Bewegungen
    • Abnutzung der Gelenke
    • Osteoarthritis
    • Wirbelsäulenarthritis
    • Bandscheibenvorfall
    • Osteoporose
    • Skoliose
    • Wirbelsäulentumore
    • Rheumatoide Arthritis
    • Infektionen
    • Verschiedene Knochenerkrankungen
    • Krebs


Verschiedene Arten des Hexenschusses

Je nachdem wie lange die Symptome andauern, kann ein Hexenschuss als akut oder chronisch eingestuft werden. Im Allgemeinen gilt Folgendes als Richtlinie:


    • Akuter Hexenschuss – hält weniger als 6 Wochen an
    • Subakuter Hexenschuss – dauert 6 Wochen bis 3 Monate
    • Chronischer Hexenschuss – länger als 3 Monate andauernd


Welche Symptome gehen mit einem Hexenschuss einher?

Das Hauptsymptom sind Schmerzen im Lendenbereich der Wirbelsäule. Typischerweise umfassen diese Schmerzen Steifheit im unteren Rückenbereich und Muskelverspannungen. Manchmal wird dieser Schmerz auch als Rückenverspannung beschrieben.

Der Schmerz ist meistens lokalisiert. Das heißt, er ist auf einen kleinen Bereich beschränkt. In den schlimmsten Fällen kann die Beweglichkeit trotzdem stark beeinträchtigt sein, sodass normale Alltagsaktivitäten nicht mehr möglich sind. So kann beispielsweise Bücken oder nach hinten lehnen schmerzhaft sein.

Andere Symptome eines Hexenschusses sind Schmerzen, die in ein oder beide Beine ausstrahlen. Wenn dies geschieht, deutet es darauf hin, dass ein Nerv im Rücken entweder gereizt oder eingeklemmt ist – ein Zustand, der als Ischias bekannt ist.

Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn Deine Rückenschmerzen von einem der folgenden Symptome begleitet werden:


    • Fieber
    • Entzündungen oder Schwellungen im Bein oder Rücken
    • Ein Gefühl der Niedergeschlagenheit
    • Inkontinenz der Blase oder des Darms
    • Blut im Urin


Diagnosestellung

Ein kompetenter Arzt kann einen Hexenschuss meist rasch anhand der geschilderten Beschwerden und der Krankengeschichte diagnostizieren. Eventuell wird er nach vorangegangen Erkrankungen des Rückens fragen. In einer Untersuchung prüft er die Reflexe und die Sensibilität der Lendenwirbelsäule und der Beine sowie die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

Bei Unklarheit können gegebenenfalls noch weitere Untersuchungen, wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, CT oder MRT die Diagnose bestätigen.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung eines Hexenschusses beginnt in der Regel mit der Notwendigkeit einer Schmerzlinderung. Dies kann durch die Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen erreicht werden. Alternativ können auch pflanzliche schmerzlindernde Mittel wie beispielsweise Arnika-Gel eingesetzt werden.

Aus konventioneller Sicht werden Kreuzschmerzen mit Physiotherapie und Bewegung behandelt. Diejenigen, die komplementäre Therapien anwenden, werden Osteopathie, chiropraktische Behandlungen sowie Akupunktur bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates kennen.

Die Behandlung eines Hexenschusses hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten, Gewicht, Aktivitätsgrad u.v.m. Im Folgenden sind die Behandlungsmöglichkeiten aufgeführt:


    • Entzündungshemmende Mittel zur vorübergehenden Schmerzlinderung
    • Physiotherapie
    • Wärmetherapie
    • Kryotherapie
    • Warme oder kalte Kompressen
    • Bewegung und sanfte Dehnungen
    • Akupunktur
    • Reduktion von Übergewicht
    • Verbesserung der Haltung
    • Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung


Wie kann die Physiotherapie bei einem Hexenschuss helfen?

Bei einem Patienten mit Hexenschuss führen wir in unseren Praxen in Köln, Hürth, Frechen & Erftstadt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch. Auf Grundlage dieser Informationen erstellen wir gemeinsam mit dem Patienten einen Behandlungsplan. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die Ursache zu beheben und präventiv zu bearbeiten.

Folgende Maßnahmen können im Rahmen einer Hexenschuss Behandlung durchgeführt werden:


    • Krankengymnastik
    • Wärmebehandlung
    • Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur
    • Dehnung verspannter Muskeln
    • Verbesserung der Haltung
    • Erlernen rückenschonender Bewegungsabläufe für Beruf und Alltag

 

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Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata)

Diagnose Multiple Sklerose

Multiple Sklerose ist eine chronische Entzündung des Nervensystems, die mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann. Sie verläuft in Schüben und ist bislang nicht heilbar. Obwohl die Multiple Sklerose nicht heilbar ist, kann sie dennoch symptomatisch behandelt werden. Dabei konzentriert sich die Behandlung stattdessen auf die Symptome und das Umfeld des Patienten. Mithilfe von Medikamenten, Physiotherapie und anderen Maßnahmen ist es aber heutzutage in vielen Fällen möglich, einen Großteil der Eigenständigkeit und Lebensqualität des Patienten zu bewahren.

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Insbesondere das Gehirn, das Rückenmark und die Sehnerven. Infolgedessen kann ein breites Spektrum von Symptomen im gesamten Körper entstehen.

Es ist auch heutzutage noch nicht möglich, vorherzusagen, wie die Multiple Sklerose (MS) bei einer Person verlaufen wird. Manche Menschen haben nur leichte Symptome, wie verschwommenes Sehen, Taubheit und Kribbeln in den Gliedmaßen. In schweren Fällen hingegen kann es zu Lähmungen, Sehstörungen und Mobilitätsproblemen kommen. Ärzte und Wissenschaftler wissen nicht genau, was die Erkrankung verursacht. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, welche das zentrale Nervensystem betrifft. Wenn eine Person eine Autoimmunerkrankung hat, greift das Immunsystem gesundes Gewebe an.

Wie entsteht Multiple Sklerose?

Im Fall von MS greift das Immunsystem die Myelinscheide an, die die Nervenfasern umgibt und schützt und verursacht infolgedessen eine Entzündung. Myelin hilft den Nerven auch elektrische Signale schnell und effizient weiter zu leiten.

Wenn die Myelinscheide verschwindet oder an mehreren Stellen beschädigt wird, hinterlässt sie eine Narbe. Die sogenannte Sklerose. Mediziner nennen diese Bereiche auch Plaques oder Läsionen. Sie betreffen hauptsächlich:

    • den Hirnstamm
    • das Kleinhirn, das Bewegungen koordiniert und das Gleichgewicht kontrolliert
    • das Rückenmark
    • die Sehnerven
    • die weiße Substanz in einigen Regionen des Gehirns

Wenn sich weitere Läsionen entwickeln, können Nervenfasern brechen oder beschädigt werden. Infolgedessen fließen die elektrischen Impulse vom Gehirn nicht mehr reibungslos zum Zielnerv. Infolgedessen kann der Körper bestimmte Funktionen nicht ausführen.

Arten von Multipler Sklerose

Es gibt vier Arten von MS:

Klinisch isoliertes Syndrom (CIS)

Anfangs tritt nur ein einzelner Schub auf, bei dem die Symptome mindestens 24 Stunden andauern und danach verschwinden. Tritt zu einem späteren Zeitpunkt ein weiterer Schub auf, diagnostiziert der Arzt dann eine schubförmig-remittierende MS.

Schubförmig-remittierende MS (RRMS)

Dies ist die häufigste Form, von der etwa 85% der Menschen mit MS betroffen sind. Bei RRMS kommt es zu Episoden mit neuen oder zunehmenden Symptomen, gefolgt von Phasen der Remission, in denen die Symptome dann teilweise oder ganz verschwinden.

Primär progrediente MS (PPMS)

Die Symptome verschlechtern sich progressiv, ohne frühe Schübe oder Remissionen. Manche Menschen erleben Zeiten der Stabilität und Perioden, in denen sich die Symptome verschlimmern und dann wieder besser werden. Etwa 15% der Menschen mit MS haben PPMS.

Sekundär progrediente MS (SPMS)

Zu Beginn erleben die Betroffenen Episoden von Schüben und Remissionen. Nach gewisser Zeit beginnt die Krankheit stetig voranzuschreiten.

Was für Symptome gehen mit Multipler Sklerose einher?

Da MS das zentrale Nervensystem betrifft, das alle Aktionen im Körper steuert, können die Symptome jeden Teil des Körpers betreffen.

Die häufigsten Symptome von MS sind:


    • Muskelschwäche: Menschen können schwache Muskeln aufgrund von mangelndem Gebrauch oder Nervenschäden entwickeln.
    • Taubheit und Kribbeln: Ein kribbelndes Gefühl ist eines der frühesten Symptome von MS und kann z.B. das Gesicht, den Körper oder Arme und Beine betreffen.
    • Lhermitte-Zeichen: Eine Person kann ein Gefühl wie einen elektrischen Schlag verspüren, wenn sie ihren Hals bewegt. Auch bekannt als Lhermitte-Zeichen.
    • Blasenprobleme: Der Verlust der Blasenkontrolle ist ein frühes Anzeichen für MS. Besser gesagt, eine Person hat möglicherweise Schwierigkeiten ihre Blase zu entleeren oder muss häufig plötzlich urinieren (Dranginkontinenz).
    • Darmprobleme: Verstopfungen im Darm können zu Stuhlverstopfung führen. Infolgedessen kann eine Darminkontinenz resultieren.
    • Müdigkeit: Die Müdigkeit kann den Alltag der MS-Patienten einschränken. Infolgedessen können Aktivitäten bei der Arbeit oder zu Hause richtig funktionieren oder ausgeübt werden. Müdigkeit ist eines der häufigsten Symptome von MS.
    • Schwindel (Vertigo): Dies sind häufige Probleme, die mit Gleichgewichts- und Koordinationsproblemen einhergehen.
    • Sexuelle Dysfunktion: Sowohl Männer als auch Frauen können das Interesse am Sex verlieren und eine sexuelle Dysfunktion entwickeln.
    • Spastik und Muskelkrämpfe: Dies ist ein frühes Anzeichen für MS. Geschädigte Nervenfasern im Rückenmark und im Gehirn können schmerzhafte Muskelkrämpfe verursachen, besonders in den Beinen.
    • Zittern: Bei manchen Menschen mit MS können unwillkürliche, zitternde Bewegungen auftreten.
    • Sehprobleme: Bei manchen Menschen kann es zu Doppel- oder verschwommenem Sehen, einem teilweisen oder vollständigen Verlust der Sehkraft oder einer Rot-Grün-Farbverzerrung kommen. Dies betrifft in der Regel jeweils ein Auge. Eine Entzündung des Sehnervs kann zu Schmerzen führen, wenn sich das Auge bewegt. Sehprobleme sind ein frühes Anzeichen für MS.
    • Veränderungen des Gangs und der Mobilität: MS kann die Gangweise der Betroffenen verändern.
    • Emotionale Veränderungen und Depressionen: Demyelinisierung und Nervenfaserschäden im Gehirn können emotionale Veränderungen auslösen.
    • Lern- und Gedächtnisprobleme: Diese können es schwierig machen, sich zu konzentrieren, zu planen, zu lernen, Prioritäten zu setzen und Multitasking zu betreiben.
    • Schmerzen: Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei MS. Neuropathische Schmerzen sind direkt auf die MS zurückzuführen. Andere Arten von Schmerzen treten aufgrund von Schwäche oder Steifheit der Muskeln auf.

Häufige Symptome von Multipler Sklerose:

    • Muskelschwäche
    • Taubheit und Kribbeln
    • Lhermitte-Zeichen
    • Blasenprobleme
    • Darmprobleme
    • Müdigkeit
    • Schwindel
    • Sexuelle Dysfunktion
    • Spastiken
    • Muskelkrämpfe
    • Zittern
    • Sehprobleme
    • Veränderungen des Gangs und der Mobilität
    • Emotionale Veränderungen und Depressionen
    • Lern- und Gedächtnisprobleme
    • Schmerzen

Weniger häufige Symptome sind:

    • Kopfschmerzen
    • Hörverlust
    • Juckreiz
    • Atemwegs- oder Atemprobleme
    • Krampfanfälle
    • Sprachstörungen
    • Schluckbeschwerden

In den späteren Stadien kann es folglich zu Veränderungen der Wahrnehmung und des Denkens sowie zu einer Empfindlichkeit gegenüber Temperaturen kommen.

MS wirkt sich somit individuell unterschiedlich aus. Bei einigen beginnt es mit einer subtilen Empfindung und ihre Symptome schreiten über Monate oder Jahre nicht voran. Manchmal verschlimmern sich die Symptome rasant innerhalb von Wochen oder Monaten.

Demgegenüber stehen Patienten, bei denen nur leichte Symptome auftreten. Bei anderen hingegen kommt es zu erheblichen Veränderungen, die zu einer Behinderung führen. Die meisten Menschen erleben jedoch Zeiten, in denen sich die Symptome verschlimmern und dann wieder besser werden.

Diagnosestellung

Multiple Sklerose wird häufig nicht direkt erkannt, da die Störungen vom Körper kompensiert werden können. Andererseits unterschätzen Patienten ihre Symptome und bewerten diese als schwache und temporäre Symptome, die nicht relevant für einen Arztbesuch sind. Ebenso können die Symptome vom Arzt auch anders interpretiert werden und zu einer Fehldiagnose führen. Durchschnittlich vergehen in Deutschland vom Auftreten der ersten MS-Symptome bis zur Diagnose 3 Jahre.

Wenn der Verdacht auf MS besteht, wird sich ein kompetenter Arzt über die Beschwerden des Patienten und dessen Verlauf informieren und anschließend eine neurologische Untersuchung durchführen. Diese kann unter anderem eine Testung der Muskelfunktion, der Reflexe und des sensorischen Empfindens beinhalten. Infolgedessen wird eine Blut- und Nervenwasseruntersuchung oder ein MRT angeordnet. Letzteres kann die Zerstörung der Nervenzellen sichtbar machen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt keine Heilung für MS, aber es gibt Behandlungen, die:

    • das Fortschreiten verlangsamen und die Anzahl und Schwere der Schübe reduzieren
    • die Symptome lindern

Dies wird vor allem durch Medikamente erreicht, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Die aktuellen Behandlungsleitlinien empfehlen diese Medikamente bereits in den frühen Stadien einzusetzen, da eine gute Chance besteht, dass sie das Fortschreiten der MS verlangsamen können. Insbesondere dann, wenn die Person sie einnimmt, bevor die Symptome noch nicht schwerwiegend sind.

Ein Arzt sollte überwachen, wie gut ein Medikament wirkt, da es unerwünschte Nebenwirkungen geben kann und die gleichen Medikamente nicht für jeden Patienten geeignet sind. Neue Medikamente, die auf den Markt kommen, erweisen sich als sicherer und wirksamer als einige der bestehenden. Infolgedessen ist eine gute Medikamentenrücksprache und -kontrolle mit dem Arzt enorm wichtig.

Gegen das Zittern kann der Patient Hilfsmittel verwenden oder leichte Gewichtsmanschetten an den Gliedmaßen tragen. Weiterhin können spezielle Medikamente bei Tremor an den Händen und Armen helfen, den Alltag zu erleichtern. Auch gegen Blasen- und Darmprobleme gibt es einige Medikamente, die die Stuhlgangproblematiken erleichtern können. Außerdem kann auch eine Ernährungsumstellung helfen, diese in den Griff zu kriegen. Gegen Depressionen kann der Arzt einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschreiben, da diese weniger wahrscheinlich Müdigkeit verursachen als andere Antidepressiva.

Folgendes kann bei verschiedenen Aspekten der MS helfen:

Wie kann die Physiotherapie bei Multipler Sklerose helfen?

Bei Multipler Sklerose handelt es sich nach wie vor um eine unheilbare Krankheit. Dementsprechend konzentriert sich Physiotherapie auf die Symptombehandlung. Ein Physiotherapeut kann einige Beschwerden lindern und insbesondere die Selbstständigkeit und die Lebensqualität des Patienten bestmöglich erhalten.

Der Fokus der Physiotherapie sollte dementsprechend darauf liegen, motorischen Beeinträchtigungen aus dem Alltag entgegenzuwirken. Mögliche Elemente einer Therapie können sein:

    • Krankengymnastik
    • Passive Bewegungsübungen
    • Muskelaufbautraining
    • Gleichgewichtstraining
    • Wärmetherapie
    • Massagetherapie
    • Übungen zur Koordination
    • Konzentrationsübungen
    • das Üben oder Ändern von Alltags- und Berufsschwierigkeiten
    • Beckenbodentraining

Da Multiple Sklerose eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome hervorrufen kann, können ganz unterschiedliche Körperfunktionen beeinträchtigt sein. Dies macht jeden Krankheitsverlauf speziell. Somit muss auch die Behandlung auf den individuellen Patienten abgestimmt werden.

 

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Morbus Scheuermann

Diagnose Morbus Scheuermann

Morbus Scheuermann, in Deutschland auch als Scheuermann-Krankheit bekannt, ist eine Wachstumsstörung der jugendlichen Wirbelsäule. In der Regel liegt ein verstärkter Rundrücken vor, der kompensatorisch zu einem Hohlkreuz führt. Die Probleme, die eine auf diese Art deformierte Wirbelsäule mit sich bringen, lassen sich mithilfe von Physiotherapie zwar nicht heilen, aber gut in den Griff bekommen. Wird die Therapie frühzeitig begonnen, können Patienten ein schmerzfreies und selbstständiges Leben führen.

Morbus Scheuermann ist eine bei Kindern und Jugendlichen relativ häufig auftretende, deformierende Rückenerkrankung. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung, die dazu führt, dass Teile der Wirbelsäule während des Wachstumsschubs eines Kindes unterschiedlich schnell wachsen. Dies führt zu einer krankhaften Krümmung der Wirbelsäule. Die Deformierung ist von Fall zu Fall unterschiedlich stark ausgeprägt, kann zu einem Buckel, Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit führen.

Wie entsteht Morbus Scheuermann?

Der dänische Radiologe und Orthopäde Holger Werfel Scheuermann beschrieb das Krankheitsbild vor rund 100 Jahren als erster und gab der Krankheit somit ihren Namen. Um zu verstehen, wie Morbus Scheuermann entsteht, ist ein Blick auf den Aufbau der Wirbelsäule notwendig.

Stark vereinfacht kann man sich die Wirbelsäule als übereinandergestapelte Würfel vorstellen, zwischen denen elastische Puffer liegen. Die Würfel stehen in diesem Bild für die Wirbelkörper und die Puffer für die Bandscheiben. Dieser Würfel-Stapel ist nicht gerade, sondern verläuft von der Seite betrachtet, in einer doppelten S-Form. Erkrankt ein Kind an der Scheuermann Krankheit, wachsen die Würfel ungleichmäßig. Die nach vorne gerichtete Seite der Würfel wächst langsamer als die nach hinten gerichtete Seite. Auf diese Weise wachsen die Wirbelkörper zu einer Keilform heran. Die Rede ist deshalb von Keilwirbeln.

Wenn mehrere solcher Keilwirbel übereinander liegen, krümmt sich die Wirbelsäule. Diese Krümmung tritt bei Morbus Scheuermann meistens im Brust- und selten im Lendenbereich auf. Eine leichte Krümmung der Brustwirbel ist normal. Sie wird medizinisch als Kyphose bezeichnet. Bei der Scheuermann Krankheit nimmt sie jedoch abnormale Ausmaße an. Man spricht dann von einer Hyperkyphose.

Warum bei manchen Kindern das Wachstum der Wirbelsäule gestört ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Scheuermann selbst ging davon aus, dass das Problem entsteht, weil Knorpel in der Wirbelsäule aufgrund mangelnder Blutversorgung absterben. Er mutmaßte, dass dadurch das Knochenwachstum während der Entwicklung unterbrochen wird, was zu einer Verkeilung der betroffenen Wirbel führt.

Heutzutage gehen manche Wissenschaftler davon aus, dass eine Art Defekt im Wachstumsbereich der Wirbel den Prozess in Gang setzt. Dieser Defekt kann durch eine Wirbelsäulenstörung während der schnellen Wachstumsschübe in der Pubertät verursacht werden. Andere Wirbelsäulenspezialisten glauben, dass ein Problem mit der Mechanik der Wirbelsäule (die Art und Weise, wie sie zusammengesetzt ist und funktioniert) eine Rolle bei Morbus Scheuermann spielt. Wieder andere vermuten, dass eine leichte Osteoporose zu der Deformation beitragen könnte. Muskelanomalien wurden ebenfalls als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Und es scheint eine hohe genetische Veranlagung für diese Krankheit zu geben – was bedeutet, dass sie in bestimmten Familien gehäuft auftritt.


Welche Symptome gehen mit Morbus Scheuermann einher?

Die Symptome der Scheuermann Krankheit entwickeln sich in den meisten Fällen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Den genauen Beginn der Krankheit auszumachen gestaltet sich meistens schwierig, da die Symptome am Anfang nur sehr leicht auftreten. Oft bemerken Eltern als erstes, dass ihr Kind eine schlechte Haltung hat, die vor allem im Sitzen auffällt. Das Kind kann zusätzlich über Schmerzen im mittleren Rückenbereich klagen. Die Schmerzen sind zu diesem Zeitpunkt jedoch selten behindernd oder schwerwiegend, sodass ein Arztbesuch nicht unbedingt notwendig erscheint.

Hinzu kommt, dass Morbus Scheuermann sich normalerweise sehr langsam entwickelt. Meistens wird erst dann ein Arzt hinzugezogen, wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass die Rundung im Rücken spürbar wird.

Die Schmerzen nehmen typischerweise mit der Zeit und dem Schweregrad der Deformation zu. Etwa ein Drittel der Menschen mit Morbus Scheuermann hat gleichzeitig auch eine Skoliose. Skoliose ist eine weitere Form der Wirbelsäulendeformation, die meist bei Jugendlichen auftritt. Wenn man ein Röntgenbild von vorne betrachtet, ist die Wirbelsäule bei Skoliose von einer Seite zur anderen gekrümmt.

Menschen mit Hyperkyphose haben in der Regel keine Nervenprobleme durch die Wirbelsäulendeformation. Eine stark gerundete Wirbelsäule kann jedoch die inneren Organe im Brustkorb und im Bauch zusammenpressen. Dies kann Brustschmerzen, Kurzatmigkeit und chronische Appetitlosigkeit verursachen.


Diagnosestellung

Ein kompetenter (Kinder-)Arzt wird Morbus Scheuermann mithilfe eines ausführlichen Anamnesegesprächs und einer anschließenden körperlichen Untersuchung diagnostizieren können. Seitliche Röntgenaufnahmen bestätigen die Diagnose.

Ein MRT ist normalerweise nicht notwendig, kann aber hilfreich sein, um weitere anatomische Veränderungen zu beurteilen. Auch bei der Planung einer Operation hilft ein MRT. Es gibt keine spezifischen Labortests oder histologischen Befunde, die für die Diagnose der Scheuermann Krankheit notwendig sind.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

In einem ersten Schritt kann der Arzt entzündungshemmende Medikamente gegen die Schmerzen verschreiben. Bei jüngeren Patienten werden diese Medikamente in der Regel kurzfristig und in Kombination mit anderen Behandlungen eingesetzt. Erwachsene, die anhaltende Schmerzen haben, benötigen manchmal eine langfristige Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten.

Vor allem bei jüngeren Patienten verspricht ein Korsett gute Aussichten. Dieses hält die Wirbelsäule so gut es geht gestreckt und arbeitet somit kontinuierlich gegen die Krümmung an. Der behandelnde Arzt passt das Korsett regelmäßig an, sobald sich die Krümmung verbessert hat. Zu Beginn der Therapie wird das Korsett normalerweise ständig getragen und nur zum Duschen ausgezogen. Wenn sich die Thoraxkrümmung ausreichend verbessert hat, wird das Korsett in Teilzeit getragen (8 bis 12 Stunden pro Tag), bis das Skelett vollständig ausgereift ist. Dies ist typischerweise im Alter von 14 oder 15 Jahren der Fall. Die Korsetttherapie hat aber auch Schwächen: So steigt mit zunehmender Tragedauer die Wahrscheinlichkeit, Kreuzschmerzen zu entwickeln.

Das wichtigste Element der in der Behandlung von Morbus Scheuermann ist die Physiotherapie. So maximieren spezielle Übungen die Wirkung des Korsetts, indem sie die Muskeln stärken, die zur Ausrichtung der Wirbelsäule beitragen. Auch ohne Korsett wird Physiotherapie empfohlen, um eventuell vorhandene Schmerzen zu lindern.

Nur in seltenen Fällen sind die Wirbelkörper so stark deformiert, dass eine Operation notwendig ist. Meist ist dies nur erforderlich, wenn der Krankheitsverlauf negativ ist. Das bedeutet, dass die Krümmung stetig mehr wird und keine der ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigt.


Wie kann die Physiotherapie bei Morbus Scheuermann helfen?

Wie bereits erwähnt, kann Physiotherapie bei Kindern, die an Morbus Scheuermann erkrankt sind, großartige Erfolge erziehen. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind die Chancen, eine Hyperkyphose zu verhindern. Morbus Scheuermann lässt sich grob in 4 Phasen einteilen. In jeder Phase stehen unterschiedliche Ziele im Vordergrund der Therapie.

Phase 1: Schmerzlinderung
Oftmals leiden die jungen Patienten bereits an Schmerzen, wenn sie das erste Mal zur Therapie kommen. Diese sind nicht eigentlich Teil der Erkrankung, sondern ein Folgesymptom, welches sich aufgrund der Deformation der Wirbelsäule und der daraus resultierenden ungesunden Haltung entwickelt.

Oberstes Ziel in dieser Phase ist Reduktion von Entzündungen und somit Schmerzen. Zusätzlich zu den vom Arzt verschrieben Medikamenten, kann ein Physiotherapeut die Entzündung mithilfe von Kälteanwendungen und Elektrotherapie bekämpfen. Außerdem kann er Übungen zur Entlastung der entzündeten Strukturen zeigen oder diese mithilfe von Kinesiotape entlasten.

Phase 2: Kraftaufbau und Beweglichkeit
Sobald die Schmerzen gelindert sind, steht die Verbesserung der Beweglichkeit im Fokus der Therapie. Die Wirbelsäule wird mithilfe bestimmter Übungen und Techniken immer mehr gestreckt und die stabilisierende Rückenmuskulatur aufgebaut. Auch die Bauch- und die Schultermuskulatur wird speziell trainiert.

Phase 3: Wiedereingliederung
Kinder und Jugendliche, die an Morbus Scheuermann leiden, können ab einem gewissen Punkt wieder komplett in den Alltag eingliedert werden und ein selbst bestimmtes Leben führen. Wichtig ist jedoch, dass sie weiterhin von einem kompetenten Physiotherapeuten betreut werden, der Hilfestellungen, Übungen und Tipps für den Alltag geben kann.

Phase 4: Funktionsstörungen vorbeugen
Um Beschwerden vorzubeugen, ist es wichtig, die Beweglichkeit und Kraft des Rückens aufrechtzuerhalten. Dafür reicht es nicht aus, die Muskeln nur in den Sitzungen mit dem Physiotherapeuten zu trainieren. Dieser kann jedoch einen individuell auf den Patienten angepassten Trainingsplan mit Übungen für zu Hause erstellen.

Mögliche Elemente der Physiotherapie können sein:


 

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Morbus Bechterew

Diagnose Morbus Bechterew

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist anders ausgedrückt eine Autoimmunerkrankung. Sie äußert sich in Form einer Arthritis, die vor allem die Wirbelsäule betrifft. Diese verursacht eine schwere Entzündung, die infolgedessen zu chronischen Schmerzen und schlussendlich zu starken Beeinträchtigungen führen kann. In fortgeschrittenen Fällen kann die Entzündung dazu führen, dass sich neue knöcherne Strukturen an der Wirbelsäule bilden. Folglich finden Verformungen in diesem Bereich statt und es kommt zur typischen Rundrückenverformung. Mithilfe von Medikamenten, Bewegung und Physiotherapie können die Symptome gelindert und währenddessen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.

Morbus Bechterew ist eine schwere Entzündung der Wirbelsäule, die zu chronischen Schmerzen und schlussendlich zu starken Beeinträchtigungen führen kann. Sie geht oftmals auch mit Schmerzen und Steifheit in anderen Teilen des Körpers einher. Vor allem andere große Gelenke wie die Schultern, Hüften und Knie sind häufig betroffen.

Physiotherapie, Bewegung und Medikamente können dabei helfen, Entzündungen und Schäden zu verhindern und zu verzögern. Auch wenn Morbus Bechterew behandelbar ist, können diese Vorgehensweisen Prozesse im Körper nicht ganz aufhalten.


Wie entsteht Morbus Bechterew?

Morbus Bechterew liegt eine Störung des körpereigenen Abwehrsystems zugrunde und wird demnach zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Das Immunsystem bildet bei einer Störung folglich Antikörper gegen die eigenen Körperzellen. Diese immunologische Fehlsteuerung führt demnach zu Entzündungen. Warum genau es bei manchen Menschen zu dieser Fehlsteuerung kommt, ist bisher ungeklärt.

Die Erkrankung tritt allerdings häufig innerhalb von Familien auf, sodass die Genetik hierbei wahrscheinlich einen Faktor bildet. Wenn Eltern oder Geschwister an Morbus Bechterew erkrankt sind, hat ein Mensch ein 10- bis 20-fach höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, als jemand ohne familiäre Vorbelastung.

Diese 3 Faktoren spielen bei Morbus Bechterew eine Rolle:

    • Familienanamnese
      Eine familiäre Vorbelastung mit Morbus Bechterew ist ein Risikofaktor, ebenso wie das Vorhandensein des Proteins HLA-B27. Laut einer Studie aus dem Jahr 2002 haben mehr als 90 Prozent der Menschen, bei denen diese Erkrankung diagnostiziert wird, das Gen, das dieses Protein exprimiert.
    • Alter
      Im Gegensatz zu anderen arthritischen und rheumatischen Erkrankungen treten die ersten Symptome der Spondylitis ankylosans häufig bei jüngeren Erwachsenen auf. Die Symptome treten oft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.
    • Geschlecht
      Morbus Bechterew tritt etwa dreimal häufiger bei Männern als bei Frauen auf.

Welche Symptome gehen mit Morbus Bechterew einher?

Die Symptome der Spondylitis ankylosans variieren. Sie ist oft durch Entzündungsschübe gekennzeichnet, die sich mit Perioden fast ohne Symptome abwechseln.

Die häufigsten Symptome sind Rückenschmerzen am Morgen und in der Nacht. Durch die Verformung können Patienten ohne ein erhöhtes Kopfteil im Bett nicht liegen, da der Kopf keinen Kontakt zur Matratze hat. Patienten können allerdings auch Schmerzen in den großen Gelenken, wie zum Beispiel in der Hüfte und in der Schulter haben. Andere Symptome können sein:


    • morgendliche Steifheit
    • schlechte Körperhaltung oder gebeugte Schultern
    • Appetitlosigkeit
    • leichtes Fieber
    • Gewichtsverlust
    • Müdigkeit
    • Anämie oder Eisenmangel
    • verminderte Lungenfunktion

Aufgrund der einhergehenden Entzündung können sogar Organe und andere Körperbereiche betroffen sein. Bei Menschen mit Spondylitis ankylosans können demzufolge folgende Beschwerden auftreten:


    • Entzündungen des Darms
    • leichten Augenentzündungen
    • Herzklappenentzündungen
    • Lungenentzündung
    • Achillessehnenentzündungen
    • Atembeschwerden
    • Kompressionsfrakturen der Wirbelsäule
    • Wirbel können aufgrund der chronischen Entzündung miteinander verwachsen
    • die Entzündung kann sich auf Bänder und Sehnen ausbreiten, was die Beweglichkeit verschlechtern kann


Diagnosestellung

Zur Diagnose der Spondylitis ankylosans wird häufig ein Rheumatologe hinzugezogen. Dies ist ein Arzt, der sich auf Arthritis spezialisiert hat. Anfangs wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt. Der Arzt fragt dabei den Patienten nach Details über seine bestehenden Schmerzen und die Vorgeschichte der Symptome.

Anschließend wird der Arzt mithilfe einer Röntgenaufnahme nach Erosionen an der Wirbelsäule und an den schmerzhaften Gelenken des Patienten suchen. Erosionen können möglicherweise nicht erkannt werden, wenn sich die Krankheit in einem frühen Stadium befindet. Es kann auch eine MRT-Untersuchung unterstützend durchgeführt werden. Die MRT-Ergebnisse sind jedoch oft schwer zu interpretieren.

Um das Vorhandensein einer Entzündung zu beurteilen, kann sogar ein Bluttest, die sogenannte Erythrozytensedimentationsrate, durchgeführt werden. Ebenfalls kann ein Test auf das Protein HLA-B27 durchgeführt werden. Der HLA-B27-Test bedeutet jedoch nicht, dass der Patient Spondylitis ankylosans hat. Er besagt nur, dass er das Gen hat, welches dieses Protein produziert. In jedem Fall kann die Diagnose dieser Art von Arthritis einige Zeit in Anspruch nehmen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt derzeit keine Heilung für Morbus Bechterew, aber verschiedene Behandlungen können die Schmerzen lindern und sogar starke Beeinträchtigungen verhindern. Eine korrekte und rechtzeitige Behandlung kann helfen, die Symptome zu reduzieren. Sie kann auch mögliche Komplikationen, wie beispielsweise Knochenverformungen, verlangsamen oder sogar verhindern.

Mögliche Therapieansätze sind:

    • Medikamente

Nichtsteroidale Antirheumatika wie zum Beispiel Ibuprofen und Naproxen werden häufig zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Es handelt sich um lang wirkende Medikamente, die im Allgemeinen sicher sind und nur wenige Komplikationen verursachen.

Wenn diese Medikation keine ausreichende Linderung mehr bieten, kann der Arzt stattdessen stärkere Medikamente verschreiben. Kortikosteroide werden in der Regel kurzfristig verschrieben. Diese Medikamente wirken stark entzündungshemmend und können so die Symptome lindern und sogar die Schäden an und um die Wirbelsäule herum verlangsamen.

Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Inhibitoren sind Medikamente, die Entzündungsauslöser im Körper blockieren. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und können Gelenkschmerzen und Steifheit lindern. TNF-Hemmer werden typischerweise eingesetzt, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist und schwächere Medikamente nicht mehr wirksam sind. In schweren Fällen kann der Arzt sogar krankheitsmodifizierende Antirheumatika verschreiben. Diese Medikamente verlangsamen folglich den Krankheitsprozess im Körper, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.

    • Operation

Wenn die Knie- oder Hüftgelenke stark geschädigt oder deformiert sind, kann eine Gelenkersatzoperation notwendig sein. Ebenso kann bei Menschen mit Fehlhaltungen, die durch verknöchernde Knochen verursacht werden, eine Osteotomie durchgeführt werden. Bei diesem Eingriff teilt ein Chirurg die Knochen in der Wirbelsäule und richtet sie neu aus.

Zusätzlich zu den traditionellen medizinischen Behandlungen können einige natürliche Heilmittel helfen, die Symptome der Spondylitis ankylosans zu lindern. Diese Behandlungen können allein angewendet oder mit anderen Behandlungen kombiniert werden.

    • Gymnastik
      Bewegungs- sowie Kraftübungen können helfen, die Symptome der Spondylitis ankylosans zu lindern. Beide Arten von Übungen stärken die Gelenke und verhelfen ihnen zu mehr Beweglichkeit. Der Arzt überweist den Patienten in diesem Fall an einen Physiotherapeuten, damit er lernt, welche Übungen richtig sind und diese sicher durchgeführt werden können.
    • Haltungsschulung
      Steifheit in der Wirbelsäule kann Fehlhaltungen begünstigen. Mit der Zeit können die Knochen in der Wirbelsäule in einer hängenden oder zusammengesackten Position miteinander verschmelzen. Der Patient kann das Risiko dafür verringern, indem er eine gute Körperhaltung übt.
    • Wärme- und Kältetherapie
      Heizkissen oder eine warme Dusche können helfen, Schmerzen und Steifheit in der Wirbelsäule und anderen betroffenen Gelenken zu lindern. Eispackungen können die Entzündung in schmerzhaften oder geschwollenen Gelenken reduzieren.
    • Akupunktur
      Diese alternative Behandlungsmethode kann Schmerzen und andere Symptome der Spondylitis ankylosans lindern. Dies geschieht durch die Aktivierung natürlicher schmerzlindernder Hormone.
    • Massagetherapie
      Massagen wirken nicht nur entspannend und belebend, sondern können auch helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und den Bewegungsumfang zu verbessern.


Wie kann die Physiotherapie bei Morbus Bechterew helfen?

Physiotherapie ist eines der wichtigsten Elemente in der Therapie von Patienten mit Morbus Bechterew, weshalb unsere Physiotherapeuten in einem ausführlichen Anamnesegespräch versuchen, so viel wie möglich über den Patienten, seine Beschwerden und mögliche Probleme in seinem Alltag zu erfahren. Folglich und auf Grundlage der Anamnese erstellen wir in unserer Praxen für Physiotherapie in Köln, Hürth, Frechen & Erftstadt einen individuellen Therapieplan:

Folgende Ziele können angestrebt werden:

    • Schmerzreduktion
    • Beweglichkeit der Wirbelsäule und anderer großer Gelenke aufrechterhalten oder verbessern
    • Verbesserung der Haltung
    • Reduktion der morgendlichen Steifheit

Folgende Methoden können angewandt werden:


    • Manuelle Therapie
      Bewegungen, die Streckung und Rückbeugen der Wirbelsäule beinhalten, sind Hauptbestandteil der Therapie. Der Physiotherapeut zeigt dem Patienten, wie diese korrekt und sicher durchzuführen sind.
    • Klassische Massagetherapie
      Massagen lösen Verspannungen, aktivieren das Gewebe und regen den Kreislauf an.
    • Kältetherapie
    • Wärmetherapie
    • Atemtherapie
    • Haltungskorrektur

 

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Osteochondrose

Diagnose Osteochondrose

Du hast Schmerzen im Rücken, die sogar unter Belastung stärker werden? Dann leidest Du möglicherweise an Osteochondrose. Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland: 9 von 10 Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter starken Rückenschmerzen. Lese hier, wie Osteochondrose entsteht, was für Symptome mit der Erkrankung einhergehen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.


Was ist Osteochondrose?

Unter Osteochondrose versteht man eine verschleißbedingte Veränderung der Bandscheiben und der angrenzenden Knochen. Das heißt, dass über einen längeren Zeitraum die Bandscheiben ständig zusammengedrückt werden. Folglich können sich die Bandscheiben mit der Zeit nicht mehr regenerieren und verbleiben in der zusammengepressten Position.

Durch den anhaltenden Druck entstehen knöcherne Auswüchse, die die Beweglichkeit der Wirbelsäule stark einschränken und sogar Schmerzen verursachen können. Osteochondrose kann in jedem Abschnitt der Wirbelsäule auftreten. Die Medizin unterscheidet zwischen:


    • WHS Osteochondrose (Halswirbelsäule)
    • BWS Osteochondrose (Brustwirbelsäule)
    • LWS Osteochondrose (Lendenwirbelsäule)


Wie entsteht Osteochondrose?

Osteochondrose entsteht durch langjährige Überbeanspruchung der Bandscheiben. Bandscheiben kannst Du Dir vereinfacht gesagt als faserige Ringe vorstellen, die zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule liegen und als Stoßdämpfer dienen.

Wie andere Körperteile zeigen auch die Bandscheiben Abnutzungserscheinungen, die je nach Belastungsgrad bei manchen Patienten früher, bei anderen später auftreten können. Im Durchschnitt beginnt der Verschleiß im Alter von 20 Jahren. Ab dem 60. Lebensjahr sind mehr als 90 Prozent der Deutschen von mindestens einer Verschleißerscheinung betroffen.


Risikofaktoren

Osteochondrose entsteht, wenn über einen längeren Zeitraum (dabei sprechen wir hier von mehreren Jahren) verschiedene ungünstige Faktoren zusammengewirkt haben. Diese können sein:


    • schweres Heben
    • Tragen schwerer Gegenstände
    • Bandscheibenvorfälle oder gebrochene Wirbel
    • Bandscheibeninfektionen
    • Übergewicht
    • Metabolische Erkrankungen (beispielsweise Diabetes)
    • Rauchen
    • chronischer Husten


Welche Symptome gehen mit Osteochondrose einher?

Typisch für Osteochondrose sind hartnäckige, unbeeinflussbare Rückenschmerzen. Oft macht sich der Rücken schon morgens beim Liegen im Bett bemerkbar. Auch im Stehen oder beim Gehen treten Schmerzen auf, die sich bei Belastung verschlimmern.

Bei Osteochondrose HWS können die Nackenschmerzen von der Halswirbelsäule über die Arme bis in die Fingerspitzen ausstrahlen. Bei Osteochondrose LWS können die Schmerzen bis in das Gesäß oder die Beine ausstrahlen. Osteochondrose kann auch mit einem Bandscheibenvorfall einhergehen, bei dem Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in den Armen und Beinen auftreten. Bei ungewolltem Urin- oder Stuhlverlust solltest Du sofort einen Arzt aufsuchen.


Diagnosestellung

Ein kompetenter Arzt wird bei dem Verdacht auf Osteochondrose anfangs ein ausführliches Anamnesegespräch durchführen. Er befragt den Patienten genau, wann und wo die Schmerzen auftreten, ob sie bei Belastung stärker werden und dann bei Ruhe nachlassen. Anschließend prüft er im Rahmen einer körperlichen Untersuchung auf Schmerzen und Druckempfindlichkeit im Bereich der Wirbelsäule.

Erhärtet sich der Verdacht auf Osteochondrose, hilft ein Röntgenbild weiter. Darin lassen sich sowohl die Höhenminderung der Zwischenwirbelräume (als Anzeichen für die reduzierte Höhe der Bandscheiben) als auch etwaige knöchernen Auswüchse der Wirbelkörper gut erkennen.


Gut zu wissen!

Da es sich bei Osteochondrose um eine regelrechte Volkskrankheit handelt, beschäftigen sich sogar Forscher schon seit den 1980er Jahren intensiv mit dem Krankheitsbild. So führten sie beispielsweise Kernspinuntersuchungen der Lendenwirbelsäulen von gesunden Menschen durch und kamen zu folgendem Ergebnis: Ungeachtet der Unterschiede im Detail, zeigten alle Studien einen hohen Prozentsatz von (beschwerdelosen) Bandscheibenschäden aller Art.

Entdeckt also der Arzt im CT oder Kernspin Bandscheibenschäden, wird er folglich den Zusammenhang mit bestehenden Beschwerden kritisch prüfen. Was bei dem einen Patienten einen irrelevanten Befund darstellt, bedeutet bei einem anderen möglicherweise ein medizinischer Notfall. Umgekehrt findet der Arzt häufig auch bei stärksten Rückenschmerzen keine Entsprechung im CT oder Kernspin.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Grundpfeiler der Osteochondrose Behandlung sind, wie bei fast allen verschleißbedingten Erkrankungen der Wirbelsäule, die Bekämpfung der Schmerzen sowie die langfristige Stabilisierung des Rückens durch den Aufbau einer stützenden Rumpfmuskulatur.

Folgende konservative Behandlungsmethoden können angeordnet werden:


    • Medikamente – zur Linderung der Schmerzen verschreibt der Arzt Schmerzmittel und/oder entzündungshemmende Medikamente. In schwerwiegenden Fällen können sogar Injektionen von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen direkt in den betroffenen Bereich notwendig sein.
    • Physiotherapie/Aktive Krankengymnastik
    • Rückenschule – neben gymnastischen Übungen vermittelt die Rückenschule Wissen über rückenschonendes Verhalten im Alltag. Sie ist dann hilfreich unter Voraussetzung, dass der Patient dieses Wissen auch in die Tat umsetzt.
    • Hilfsmittel – in manchen Fällen verordnet der Orthopäde auch eine Art Stützkorsett, welches die Wirbelsäule zusätzlich entlastet.

Eine Operation ist dann erforderlich, wenn die konservativen Maßnahmen keine Erleichterung bringen, die Krankheit sehr weit fortgeschritten ist oder sich Komplikationen einstellen. Es gibt zwei Möglichkeiten, bei Osteochondrose operativ tätig zu werden:


    1. Versteifungsoperation – die Standardoperation bei Osteochondrose ist die Versteifung von Teilen der Wirbelsäule. Dabei bringt der Arzt Schrauben in die Wirbelkörper der betroffenen Region ein und verbindet sie über Stäbe in Längs- und eventuell Querrichtung miteinander.
    2. Bandscheibenprothesen – eine andere Option ist der Ersatz einer verschlissenen Bandscheibe durch eine Bandscheibenprothese aus Metall und Hartkunststoff. Das Verfahren hat sich in den letzten Jahren als sicher und nachhaltig erwiesen. Ob das Einsetzen von Bandscheibenprothesen langfristig bessere Ergebnisse zeigt als die Versteifung, müssen weitere Studien zeigen. Zudem kommen Bandscheibenprothesen für manche Patienten gar nicht infrage. Liegt beispielsweise neben der abgenutzten Bandscheibe auch eine Arthrose der Zwischenwirbelgelenke vor, bleibt die Versteifung eine Therapie nach Wahl.


Wie kann die Physiotherapie bei Osteochondrose helfen?

Wenn Du mit Osteochondrose in unsere Praxen nach Köln, Hürth, Königsdorf oder Erftstadt kommst, wird Dein behandelnder Physiotherapeut zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch durchführen. So kann er Dich, Deine Krankengeschichte und Deine Alltagsprobleme kennenlernen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen.

Das erste Behandlungsziel ist für gewöhnlich die Verringerung der Schmerzen. Mithilfe von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten kann das Gewebe entspannen und der Patient zur Ruhe kommen. Begleitend kann Dein Physiotherapeut leichte Massagen durchführen. Ist die akute Schmerzphase überwunden, beginnt die eigentliche Therapie. Dabei gilt es zunächst, die durch die Schmerzen reflexbedingte Muskelverspannung zu lösen. Eingesetzt werden dazu beispielsweise Wärme, Rotlicht, Fango oder klassische Massagen.

In der dritten Phase enthält die Therapie mobilisierende Übungen und Manuelle Therapie. Da Osteochondrose auch zu dauerhafter Immobilität führen kann, führt der Therapeut zunächst entlastende, mobilisierende, dekomprimierende und muskelstärkende Übungen durch. Damit soll langfristig die Beweglichkeit erhalten werden. Außerdem wird eine richtige Körperhaltung trainiert sowie ein rückenschonender Umgang im Alltag beispielsweise beim Heben und Tragen von Lasten geschult.

Mögliche Therapieelemente auf einen Blick:


Du leidest an Schmerzen im Rücken? Dann solltest Du nicht warten und noch heute einen Termin in einer unserer Praxen in Köln, Hürth oder Frechen vereinbaren! Wir helfen Dir gerne, endlich schmerzfrei zu werden. Oder lass es gar nicht erst so weit kommen: Kümmere Dich präventiv um Deinen Rücken und besuche unseren



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Golferellenbogen (Epicondylitis)

Diagnose Golferellenbogen

Du hast bei bestimmten Bewegungen oder sogar im Ruhezustand Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens? Dann könntest Du an einem sogenannten Golferellenbogen leiden. Dieser kann nicht nur durch Golf spielen auftreten, sondern auch durch häufiges Tippen auf der Tastatur, bei bestimmten Sportarten wie Rudern oder Squash oder bei monotonen Bewegungsabläufen. In der Regel kann man das Problem durch konservative Behandlung gut in den Griff bekommen. Wichtig ist jedoch, dass der Golferellenbogen frühzeitig erkannt und behandelt wird.


Was ist ein Golferellenbogen?

Der Golferellenbogen ist eine Form der Epikondylopathie (auch Epikondylitis, Epikondylose oder Epikondylalgie genannt). Darunter versteht man eine schmerzhafte Sehnenreizung an der Innenseite des Ellenbogens, die vor allem durch Überlastung entsteht. Tritt die Epicondylopathie an der Außenseite des Ellenbogens auf, spricht man von einem Tennisellenbogen. Der Tennisellenbogen ist weitaus häufiger als der Golferellenbogen.

Tennis- und Golferellenbogen entstehen nicht, wie lange angenommen, durch eine Entzündung (Epicondylitis), sondern durch eine Reizung der Sehnenansätze (Epicondylopathie).

Bei einem Golferellenbogen ist der Schmerz auf der Innenseite des Ellenbogens, vor allem ist die Beugemuskulatur von dem Schmerz und den Beschwerden betroffen.
Bei einem Tennisellenbogen ist der Schmerz eher auf der Außenseite des Ellenbogens. Hier ist der Unterarmstrecker von dem Schmerz und den Beschwerden betroffen.


Wie entsteht ein Golferellenbogen?

Alle Unterarmmuskeln, die für die Kraft und Bewegung der Finger und des Handgelenks benötigt werden, sind mit ihren Sehnenansätzen an den beiden knöchernen Vorsprüngen (Epikondylen) des Oberarmknochens befestigt. Bei Überlastung dieser Muskeln kommt es zu mikroskopisch kleinen Einrissen im Gewebe. Diese können unbehandelt zu Veränderungen im Sehnengewebe führen.

Sowohl übermäßige Überlastung durch sportliche Aktivitäten als auch monotone, wenig belastende Bewegungsmuster können eine Epikondylopathie verursachen: Berufliche Überlastungen können ebenso zu einem Golferellenbogen führen wie exzessives Training. Häufig betroffen sind zum Beispiel Menschen, die ihre Unterarmmuskulatur durch das Tippen auf einer Tastatur, die Arbeit mit einer PC-Maus und manuelle Tätigkeiten überlasten.


Was für Symptome gehen mit einem Golferellenbogen einher?

 

Beim Golferellenbogen sind die Beugesehnen an der Innenseite des Ellenbogens gereizt.

Wenn die Muskeln im Unterarm unter Druck stehen, nehmen die Schmerzen im Ellenbogengelenk zu. Möglicherweise strahlen die Schmerzen auch in den Unter- und Oberarm aus. Ein Golferellenbogen beeinträchtigt die Hand- und Fingerkraft stark.

Anfänglich treten die Schmerzen nur bei Druck auf, beispielsweise beim Ballen der Faust, Greifen oder Heben. Mit Fortschreiten der Erkrankung sind die Schmerzen aber auch im Ruhezustand spürbar. Deshalb ist es wichtig, bei dem Verdacht auf Golferellenbogen frühzeitig den Arzt aufzusuchen.


Diagnosestellung

Für einen kompetenten Arzt sollte die Diagnose Golferellenbogen mithilfe der Beschreibung der Beschwerden und einer anschließenden körperlichen Untersuchung recht einfach sein. Der Sehnenansatz der Unterarmmuskeln am Oberarm ist druckschmerzhaft. Bei Bewegungen oder Beugung des Unterarmes verstärkt sich der Schmerz. Weiterführende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Magnetresonanztomografie sind in den meisten Fällen nur zum Ausschluss anderer Erkrankungen, wie beispielsweise Nervenquetschungen, notwendig.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zunächst muss der Patient seine gewohnten Bewegungsmuster am Arbeitsplatz oder beim Sport ändern, um einseitige Belastungen zu vermeiden. Die folgenden therapeutischen Ansätze unterstützen das schnelle Abklingen der Beschwerden.

Stützen: Viele Ärzte empfehlen, um die gereizten Sehnenansätze zu entlasten, zunächst eine Ellenbogenbandage. Die kompressive Struktur einer solchen Bandage stützt die betroffene Unterarmmuskulatur. Dadurch werden die Sehnen entlastet.

Dehnungsübungen: Durch eine exzentrische Trainingstherapie (Beugung und Überstreckung des Handgelenks und Streckung des Unterarms) können einen Großteil der Patienten zur Genesung der Epikondylopathie beitragen. Regelmäßiges Dehnen löst die Muskelspannung und reduziert die Zugkraft am Sehnenansatz. Auch ein passendes Training zur Kräftigung der Muskulatur kann den Golferellenbogen heilen.

Kühlen oder Wärmen: Nach starker Belastung und im Akutstadium wirkt Kälte schmerzlindernd. Die meisten Patienten empfinden die Wärmetherapie bei der Behandlung des chronischen Golferellenbogens allerdings als wesentlich angenehmer. Weiterhin regen spezielle Massagen, aber auch Ultraschall oder Elektrotherapie die Durchblutung an und tragen dadurch ebenfalls zur Heilung bei.

Stoßwellentherapie: In schweren Fällen oder bei Patienten, deren Sehnen bereits verkalkt sind, wird die Epikondylopathie mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) behandelt. Kurze, starke Stoßwellen regen den körpereigenen Heilungsprozess an. Weitere mögliche Vorgehensweisen sind Akupunktur, Injektionen sowie Medikamente zur Schmerzreduktion.

Erst wenn die konservativen Behandlungsmethoden keinen Erfolg zeigen, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden. Dies ist aber nur ganz selten nötig.

Wie kann die Physiotherapie bei einem Golferellenbogen helfen?

Zu Beginn ist es wichtig, dass der Therapeut mittels gezielter Fragestellungen, einer Bewegungsprüfung und gegebenenfalls weiteren Tests einen genauen Befund erhebt. So kann im weiteren Verlauf gezielt behandelt werden. Je nach Ursache des Problems hat der Therapeut dann eine Vielzahl an Möglichkeiten Dir zu helfen. Es wird zwischen aktiven und passiven Maßnahmen unterschieden. Wir bieten in unseren Praxen für Physiotherapie in Köln, Hürth, Frechen & Erftstadt ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten an.

Aktiv kann der Therapeut zum Beispiel Muskelverspannungen lösen, die Muskulatur dehnen und mit dem Patienten gemeinsam Techniken zur Verbesserung der Arbeitshaltungen beziehungsweise des Trainingsverhaltens erarbeiten. Unter die passiven Behandlungsmöglichkeiten fällt das Anlegen von Tapes und/oder Schienen und Bandagen, Ultraschall- und Stoßwellenbehandlungen.

Mögliche Elemente der Physiotherapie können sein:


 

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